Ausstellung Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate von Lichtenstein und Rauschenberg
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Das Kunsthaus Apolda widmet seine neue Ausstellung der amerikanischen Pop-Art der 60er-Jahre. Gezeigt werden Kunstplakate von Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg, die zu den wichtigsten Vertretern des Genres gehören. Die Sonderschau öffnet am Sonntag, 29. Januar, für Besucherinnen und Besucher und ist bis Juni zu sehen.

Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gehören zu den wichtigsten Vertretern der amerikanischen Pop-Art der 60er-Jahre. Das Kunsthaus Apolda widmet dem Schaffen beider Künstler nun eine Sonderausstellung. Zu sehen sind dem Museum zufolge mehr als 100 Kunstplakate, die den Zeitgeist der amerikanischen Gesellschaft in dieser Zeit widerspiegeln und zeigen, wie die Pop-Art-Künstler Kunst und alltägliches Leben miteinander verbanden und auf die an Konsumgütern und Werbung immer mehr angereicherte Lebenswelt Bezug nahmen.
Erste Künstlerplakate in den USA um 1960
Das Kunstplakat ist Gegensatz zum heutigen Massenprodukt "Poster" ein anspruchsvolles, vom Künstler entworfenes Werk, das in kleiner Auflage, oftmals signiert und nummeriert, zu bestimmten Anlässen entstand. Während es in Europa längst zum festen Bestandteil in der Kunst gehörte, fand es in den USA erstmals in den 60er-Jahren seine Ausprägung.
Ausgangspunkt des Genres waren Faltblätter mit Ausstellungsankündigungen, die New Yorker Galerien bei Künstlern beauftragt hatten, sogenannte Announcements. Mit der Zeit entwickelten sich großformatigere Künstlerplakate, die sowohl politische als auch gesellschaftsrelevante und kulturelle Themen zum Inhalt hatten: Plakate zur Unterstützung von Senatoren- und Präsidentschaftskandidaten, gegen Apartheid, für Umweltschutz und Aids-Organisationen, Festivals, UN-Konferenzen sowie Rechte von Kunstschaffenden.
Pop-Art-Wegbereiter Robert Rauschenberg
Robert Rauschenberg schuf mit einer Ausstellungsankündigung das erste Künstlerplakat Amerikas und gilt als Wegbereiter der Pop-Art-Bewegung. Aus zu Beginn eher schlichten, nahezu nur typografisch angelegten Plakaten, entwarf Rauschenberg später Plakate mit Farb- und Motivschichtungen, in denen Typografie verwoben wurde.
Markenzeichen Benday-Dots: Roy Lichtenstein
Roy Lichtenstein, der ein Kunststudium und rund zehn Jahre professionelle Malerei hinter sich gelassen hatte, widmete sich Motiven, die einen radikalen Bruch bedeuteten: Er übernahm bis dahin nicht kunstwürdige, alltägliche Sujets aus der Werbe- und Comicwelt, die er plakativ vergrößerte und zu seinem Markenzeichen wurden. Mit kräftigen Primärfarben und der Auflösung in vergrößerte Rasterpunkte, sogenannte Benday-Dots, verweist Lichtenstein auf Bildästhetik und Herstellungstechniken der Werbebranche.
Ausstellung bis Juni in Apolda zu sehen
Die Werke Roy Lichtensteins und Robert Rauschenbergs sind bis Juni im Kunsthaus Apolda zu sehen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das durch eine Schenkung des Sammlers Claus van der Osten über eine bedeutende Sammlung von Plakaten beider Künstler verfügt.
Angaben zur Ausstellung
"Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg – Pop Art Künstlerplakate"
29. Januar bis 18. Juni 2023
Kunsthaus Apolda
Bahnhofstraße 42
99510 Apolda
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 8 Euro/ermäßigt 7 Euro
Familienkarte 16 Euro
Quelle: Kunsthaus Apolda / redaktionelle Bearbeitung: Cornelia Winkler
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 27. Januar 2023 | 13:10 Uhr