Geplante Ausstellung Rembrandt in Apolda: Kunsthaus landet zum Jubiläum neuen Coup
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Das kleine Kunsthaus Apolda Avantgarde sorgt immer wieder für großes Aufsehen. Spannende Ausstellungen und berühmte Namen von Dürer über Barlach bis Helmut Newton lockten in den vergangenen Jahren auch viele Auswärtige in die thüringische Provinz. Hinter der Erfolgsgeschichte steht das Wirken eines Vereins, den ein Dutzend Kunstenthusiasten vor bald 30 Jahren gründeten. Zum Jubiläum gibt es keine große Feier. Dafür landete das Kunsthaus, das gemeinsam mit dem Landkreis Weimarer Land und der Stadt Apolda betrieben wird, einen neuen Coup: 75 Radierungen des Niederländers Rembrandt van Rijn werden im Januar 2024 zu sehen sein.

Der Kunstverein Apolda Avantgarde e.V. macht sich selbst ein Geburtstagsgeschenk. Zum 30-jährigen Jubiläum holt er Meisterwerke des Barock-Künstlers Rembrandt van Rijn in die Kreisstadt des Weimarer Landes. Im Januar 2024 wird die Ausstellung mit mehr als 75 Radierungen eröffnet. "Es ist die wohl anspruchsvollste, bedeutendste und wahrscheinlich auch teuerste Ausstellung in der Geschichte des Kunstvereins", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Giese. Dennoch hat der Verein schon oft für Furore gesorgt. Indem er etwa Druckgrafiken von Albrecht Dürer, Skulpturen von Ernst Barlach oder Fotokunst von Helmut Newton nach Apolda geholt hat.
Radierungen von Rembrandt
Nun also Rembrandt – einer der bedeutendsten und bekanntesten niederländischen Künstler des Barock. "Es werden Meisterwerke zu sehen sein. Radierungen, so fein, wie sie vor Rembrandt keiner geschaffen hat", verspricht Giese. Unter den mehr als 75 Bildern seien viele bekannte Werke. Zu sehen sein werden unter anderem Selbstporträts, Landschaften, Akte und biblische Szenen. "Diese Themenvielfalt wird die Leute begeistern. Und erst recht die Technik. Dieses Spiel mit dem Hell-Dunkel in seinen Radierungen und die Effekte zu seiner Zeit! Das wird keine Ausstellung, die man im Vorbeigehen betrachten kann. Vieles muss man zweimal sehen."
Rembrandt in Apolda: "Ein Ritterschlag"
2006 wurde die Ausstellung "Rembrandt – Meisterwerke der Radierkunst" schon einmal im österreichischen Klagenfurt gezeigt. In Deutschland war sie in dieser Form noch nie zu sehen. Hans-Jürgen Giese nennt sie einen "Ritterschlag" für Apolda. Vor allem fühlt er sich geadelt, weil der Leihgeber auf ihn zukam. "Die PONTE Wien hat von unserer Dürer-Ausstellung erfahren und ist so auf uns aufmerksam geworden. So haben wir zueinander gefunden." Ein Großteil der Werke stammt aus der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Ein Glücksfall für den Kunstverein, der sich Rembrandt Einiges kosten lässt. Doch der Geschäftsführer ist zuversichtlich, dass die Besucherinnen und Besucher strömen werden und sich das Engagement auszahlen wird. Was ihn so sicher macht, sind 30 Jahre Erfahrung.
30 Jahre Kunstverein Apolda Avantgarde
Von Anfang an ist Giese dabei. Als sich der Verein am 22. Februar 1994 in der Tiefgarage des heutigen "Hotel am Schloss" gegründet hat, seien sie gerade einmal 12 Kulturbegeisterte gewesen. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf 140 gewachsen – Tendenz steigend. Der Kunstverein organisiert nicht nur Ausstellungen im Kunsthaus, auch Kinder-Projekte, das Weltglockengeläut und das jährliche Goethefest sind Teil des Programms.
Eine große Party zum 30-Jährigen ist nicht geplant. "Wir stecken unsere Energie lieber in Projekte, als uns selbst zu feiern", sagt Vereins-Chef Giese. "Außerdem ist Rembrandt das wohl größte Geschenk. Diese Ausstellung ist für die Region eine einmalige Chance, Kunstinteressierte aus ganz Deutschland auf das Kunsthaus in Apolda aufmerksam zu machen", ist sich der Geschäftsführer des Kunstvereins sicher.
"Rembrandt – Meisterwerke der Radierkunst" ab 14. Januar 2024 in Apolda
Eröffnet wird die Ausstellung "Rembrandt – Meisterwerke der Radierkunst" aus den Beständen des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste Wien am 14. Januar 2024. Sie wird bis zum 28. April 2024 zu sehen sein.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 22. März 2023 | 18:40 Uhr