Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
MDR KULTUR im RadioMDR KULTUR im FernsehenÜber unsKontaktSuche
Genau wie Caspar David Friedrich ist auch der Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls Wahl-Dresdner und liebt Wanderungen in der Sächsischen Schweiz mit und ohne Nebelmeer. Bildrechte: Tom Pauls

250. GeburtstagCaspar David Friedrich: Wie Tom Pauls den Superstar der Romantik in Dresden feiert

11. September 2024, 11:52 Uhr

In Dresden lebte und arbeitete Caspar David Friedrich 40 Jahre lang. Das Motiv für sein wohl berühmtestes Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" fand er bei seinen Wanderungen in der Sächsischen Schweiz. Aktuell feiern die Staatlichen Kunstsammlungen den Superstar der Romantik mit einer Ausstellung seiner Meisterwerke im Albertinum und im Kupferstichkabinett unter dem Motto "Wo alles begann". Einer der ersten Besucher dürfte Kabarettist und Schauspieler Tom Pauls gewesen sein. Er ist nicht nur ein großer Fan des Malers, zum 250. Geburtstag am 5. September 2024, will er ein Monument für den Künstler einweihen, der in der Stadt an der Elbe auch seine letzte Ruhestätte fand.

Die Kunstwelt feiert am 5. September den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich. Das Motiv für sein wohl berühmtestes Bild – "Der Wanderer über dem Nebelmeer" – fand der Maler auf seinen Wanderungen in der Sächsischen Schweiz bei Krippen.

Auf den Spuren von Caspar David Friedrich

Genau wie Friedrich ist auch der Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls Wahl-Dresdner und liebt Ausflüge in das Gebirge vor der Haustür. Friedrich berühre die Sehnsucht nach Natur und Religiösität im Menschen, findet er. "Beim 'Wanderer über dem Nebelmeer' höre ich sogar den Wind. Und meine Haare machen so", lacht Pauls und fährt sich mit den Händen durch den eigenen Schopf.

Natur- und Seelenlandschaften: Caspar David Friedrichs berühmtes Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" ist inspiriert von den Ausflügen ins Elbsandsteingebirge. Bildrechte: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Folkwang-Museum/Elke Walfo

Ausstellungen in Dresden: "Wo alles begann"

40 Jahre lebte und arbeitete Caspar David Friedrich, der 1774 in Greifswald geboren wurde, in Dresden. Seit dem 24. August feiern die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) den Romantik-Superstar mit einer Ausstellung seiner Meisterwerke im Albertinum und im Kuperstichkabinett unter dem Motto "Wo alles begann". Der Titel spielt laut den SKD darauf an, dass Friedrich gerade in der Begegnung mit der Natur im Elbsandsteingebirge, aber auch mit den Alten Meistern der Dresdner Sammlungen zum großen Künstler reifte.

Mit 14 Gemälden und über 70 Zeichnungen besitzen die SKD eines der größten Konvolute an Werken Caspar David Friedrichs. Darunter der damals provozierende Tetschener Altar, genannt auch "Das Kreuz im Gebirge" als Frühwerk oder "Das große Gehege" bei Dresden von 1832 als Spätwerk. Als Leihgabe aus Hamburg wird auch "Der Wanderer über dem Nebelmeer" in Dresden zu sehen sein.

Tom Pauls: "CDF – das ist Drama!"

Für Pauls sind Friedrichs Gemälde seit langem Quelle der Inspiration, insbesondere als Schauspieler, wie er betont: "Es ist das Drama, das sich vor meinen Augen abspielt. Beispielsweise 'Der Mönch am Meer' – der leidet, der leidet! Er ist nur ein Körnchen des Universums. Im nächsten Moment wird er verschwunden sein! Genau so ist es beim 'Kreidefelsen auf Rügen'. Ich sehe da keine Harmonie, sondern dass da etwas ganz Schlimmes passiert. Ein Drama!"

Für Tom Pauls zeigt der "Mönch am Meer" des Malers Caspar David Friedrich das ganze Drama der menschlichen Existenz. Bildrechte: picture alliance / dpa | Britta Pedersen

Ich sehe da keine Harmonie, sondern Drama!

Tom Pauls, Kabarettist und Schauspieler, über die Bilder von Caspar David Friedrich

Demnächst soll eine Stele an das Haus unweit der Altstadt erinnern, in dem Friedrich einst gemeinsam mit dem Freund und Maler, dem Norweger Johann Christian Clausen Dahl und dessen Familie, lebte. Es wurde im Krieg zerstört.

Mit Eiche und Eule: Friedrichs Grab auf dem Trinitatis-Friedhof

Dank des Engagements von Tom Pauls finden Friedrich-Fans bereits jetzt die lange vernachlässigte Ruhestätte des Malers auf dem Trinitatis-Friedhof in Dresden-Johannstadt einfacher wieder. Am Eingang gibt es einen Flyer und einen Wegweiser mit einer Eule und den Initialen CDF, die die Besucherinnen und Besucher zum Grab führen.

Die Grabstelle von Caspar David Friedrich auf dem Trinitatis-Friedhof Dresden wurde lange vernachlässigt. Tom Pauls engagiert sich mit seiner Stiftung für die Neugestaltung. Bildrechte: MDR/Janine Stelling

Mit seiner Stiftung initiierte Pauls eine Spendensammlung, so konnte inzwischen die Grabplatte restauriert werden. Vor der Grabstelle lädt nun eine Bank aus Sandstein und Eiche zum Verweilen ein. Außerdem wurde eine junge Eiche an Ort und Stelle angepflanzt. Schließlich soll zu Friedrichs Geburtstag ein Monument eröffnet werden, wie Pauls berichtet. Mit einem gotischen Fenster, in dem eine Eule sitzt, nehme es so wie die Eiche Bezug auf typische Motive des Malers. "Insbesondere am Ende seines Lebens hat er immer wieder Eulen gezeichnet, als Vogel der Weisheit, aber auch des Abschieds und der Nacht", weiß Paul. Es bleibt also dramatisch.

Quelle: MDR, Redaktionelle Bearbeitung: Katrin Schlenstedt

Mehr zu Caspar David Friedrich

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | 12. Juni 2024 | 18:00 Uhr