Junge Frau mit einem Sofakissen
Ein ca. 100 Jahre altes Sofakissen aus der Lausitz ist eines des Highlights der kommenden Sonderausstellung zum Wohnen im smac Bildrechte: © smac | Jutta Boehme

Ausblick Was das sächsische Landesmuseum für Archäologie in Chemnitz für 2023 plant

25. Januar 2023, 13:45 Uhr

Drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie blickt das Staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz (smac) wieder optimistisch in die Zukunft. Mit Ausstellungen zur Archäologie des Wohnens, zur NS-Zeit sowie verschiedenen Mitmach- und Vermittlungsangeboten versuchen Museumsleiterin Sabine Wolfram und ihr Team die Besucherinnen und Besucher ins smac zurückzuholen.

Das Staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz (smac) hat am Dienstag sein Programm für das laufende Jahr vorgestellt. Nach drei eher schwierigen Jahren blicken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Angaben des smac unter der Leitung von Direktorin Sabine Wolfram erstmals wieder optimistisch in die Zukunft.

Folgen von Corona und Krieg

"Wie alle anderen Kultureinrichtungen hatten wir mit den Lockdowns und den Hygieneauflagen zu kämpfen", erklärte Wolfram. Auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine habe das smac gezwungen umzudenken – "bezüglich unserer Sonderausstellungen und unseres Energiemanagements."

Um an die Besucherzahlen so erfolgreicher Jahre wie 2014, 2015 und 2019 anknüpfen zu können, legt das smac 2023 eine neue Sonderausstellung zum Thema Wohnen und zwei Foyerausstellungen zur Zeit der Nationalsozialisten auf.  

Zwei Ausstellungen zur NS-Zeit

Die Ausstellung "Wer war Fritz Kittel" erzählt die Geschichte des Bahnarbeiters Fritz Kittel. 1944/45 rettete er der Jüdin Hella Zacharias und ihrer Tochter Hannelore das Leben, indem er Hella als seine Ehefrau und Hannelore als sein Kind ausgab.

In der Ausstellung "Ausgeschlossen – Archäologie der NS-Zwangslager" geht es um das Leben in den Lagern der Nationalsozialisten. Hierfür bereiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des smac Funde aus archäologischen Grabungen auf dem Gelände ehemaliger NS-Lagerstandorte in Berlin und Brandenburg auf - darunter Kämme, Löffel, Stacheldraht.

Sonderausstellung zur Archäologie des Wohnens

Die Sonderausstellung "Schöner Wohnen" widmet sich der Archäologie des Wohnens und geht dabei verschiedenen Fragen nach: Wie und mit wem wohnten die Menschen früher? Welche Wohntrends waren wann en vogue und gibt es eigentlich ein Recht auf Wohnen? Die Ausstellung verspricht ein wohnliches Ambiente quer durch die Jahrhunderte mit Feuerschale, ägyptischen Kopfstützen und Flauschekissen.

Mit smac+ virtuell ins Museum

Alle Ausstellungen werden digital begleitet. Dafür haben Sabine Wolfram und ihr Team in den vergangenen Jahren mit smac+ ein eigenes Format entwickelt. Es ermöglicht Besucherinnen und Besuchern über einen virtuellen Ausstellungsbesuch hinaus, Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Exponaten sowie Geschichten zu erfahren, die in der analogen Ausstellung keinen Platz mehr finden.

Die geplanten Ausstellungen und Veranstaltungen lassen mich vorfreudig auf dieses und die nächsten Jahre blicken.

Sabine Wolfram Direktorin smac

2024: Jubiläum zehn Jahre smac

Für das Jahr 2024 plant das smac eine große Bergbau-Ausstellung. Die Sonderausstellung entsteht im Kontext der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 und des zehnjährigen Jubiläums des Museums. Dieses soll am 15. Mai 2024 mit einem großen Jubiläumsfest gefeiert werden.

Informationen zu den Ausstellungen:

Wer war Fritz Kittel
08.05. bis 28.05.2023
Foyer des smac

Ausgeschlossen – Archäologie der NS-Zwangslager
08.06. bis 09.10.2023
Foyer des smac

Schöner Wohnen (Arbeitstitel)
27.10.2023 bis Frühjahr 2024

(Redaktionelle Bearbeitung: Pressemitteilung smac // Lilly Günthner, Tina Murzik-Kaufmann)

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Morgen | 25. Januar 2023 | 08:31 Uhr