Sonderausstellung "Made in Sachsen": Kreative Szene präsentiert sich mit Werkschau in Chemnitz

Sachsens kreative Szene präsentiert sich mit einer neuen Werkschau in Chemnitz. Unter dem Motto "Made in Sachsen" werden ab Donnerstag, 30. März, Arbeiten von 130 Kultur- und Kunstschaffenden gezeigt. Die Kreativen aus ganz Sachsen präsentieren einzigartige Ideen und hochwertige Produkte – von nachhaltigen Innovationen über modernes Kunsthandwerk, Mode, Design und Kunst bis hin zu Literatur.

Ein Aufsteller mit dem Schriftzug "€žWerkschau - Made in Sachsen"€œ steht im Industriemuseum Chemnitz.
Bei der "Werkschau - Made in Sachsen"€œ zeigt Sachsens kreative Szene, was sie in Sachen Mode, Schmuck, Interieur und Kunst alles zu bieten hat. Bildrechte: dpa

Er ist nur 12 Zentimeter groß und doch schon ein Star: Wilhelm, der Reisenussknacker, aus der Werkstatt Füchtner in Seiffen. Er hat es in die Kategorie "Innovation und Zeitgeist" der neuen Werkschau in Chemnitz geschafft – nicht zuletzt, weil die Geschichte des kleinen Holzmännchens so beeindruckend ist, erklärt Kuratorin Steffi Auffenbauer: "Ein Bekannter des Unternehmers ist auf Weltreise gegangen und hatte gesagt: Ich will etwas aus meiner Heimat mitnehmen, kannst du mir nicht den Nussknacker kleiner machen?".

So sei der Wilhelm auch tatsächlich in Miniatur hergestellt worden und wurde um die Welt getragen und auf Instagram und Co. an verschiedensten Orten in der Welt fotografiert und habe deshalb eine große Popularität.

Nachhaltige Kleidung, DJ-Pulte und Designerlampen

Nun steht Wilhelm in einer 600 Quadratmeter großen Ausstellungshalle im Industriemuseum Chemnitz – neben rund 130 anderen besonderen Kreationen aus Sachsen. Nachhaltige Kleidung aus Leipzig und Görlitz, Designlampen aus Dresden, hochwertige DJ-Pulte aus Markkleeberg oder die farbenfrohen "Kollektüten" aus Chemnitz: Hier findet man das Innovativste, was die sächsische Kreativszene zu bieten hat, so Dr. Barbara Würnstl, Projektleiterin am Industriemuseum.

Ich denke, die Werkschau ist wichtig, damit Künstler und Kreative eine Plattform bekommen. Bei uns zeigen sich ganz viele junge Kreative, die gerade ihr Unternehmen gestartet haben und ein bisschen Öffentlichkeit oder eine Starthilfe brauchen können.

Barbara Würnstl, Projektleiterin am Industriemuseum

Besonders viele Bewerbungen aus Leipzig

Im November letzten Jahres hatte der Verband Kreatives Sachsen den Aufruf gestartet, sich für die Werkschau zu bewerben. Und zwar in verschiedenen Kategorien wie "Kunst und Performance", "Möbel und Interieur", aber auch "Netzwerke und Initiativen". Daraufhin gingen 346 Bewerbungen ein, aus denen das Kuratorinnen-Team etwa die Hälfte auswählte: "Wir haben darauf geachtet, dass wir alle zwölf Teilbranchen vertreten sehen, aber auch dass wir regional eine große Verteilung haben", betont Kuratorin Steffi Auffenbauer.

Möbel stehen in einem dunklen Raum.
Bunte Stühle sind in der Rubrik "Möbel und Interieur" der Ausstellung "Werkschau" im Sächsischen Industriemuseum Chemnitz zu sehen. Bildrechte: MDR/Uta Burkhardt

Etwa die Hälfte der Einreichungen käme aus Leipzig. Was sicher auch daran liege, so Steffi Auffenbauer, dass sich Kreative gern in Städten wie Leipzig niederlassen – weil sie sich dort untereinander austauschen und vernetzen können. Dieser Aspekt stehe auch bei der Werkschau im Fokus: Die Ausstellerinnen hatten sich ein persönliches Kennenlernen gewünscht. Zur Eröffnung und zum Finale sei deshalb ein Get-Together geplant, um das Netzwerk auch innerhalb der Kultur- und Kreativszene zu stärken, so die Kuratorin.

QR-Codes führen zu Webseiten der Künstler

So soll die Werkschau beides ermöglichen: den Kontakt zu Kollegen, aber auch zu den Besucherinnen und zu potentiellen Kunden. Neben jedem der 130 Ausstellungsstücke steht ein Schildchen mit einem QR-Code, der direkt zur Website der Künstlerin oder des Designers verlinkt. Damit großartige Erfindungen, wie etwa die faltbaren Pappmöbel "Aidboards", auch genutzt werden. Die Möbel sind ein Projekt der TU Dresden, die sehr robust sind und gefaltet ein sehr kleines Packmaß haben. Wenn sie entfaltet sind, kann man daraus ein stabiles Bett, einen Tisch und zwei Hocker herstellen.

Modern gestaltete und faltbare Möbel aus Pappe stehen in einem Raum.
Die faltbaren Pappmöbel "Aidboards" sind ein Projekt der TU Dresden und in der Werkschau "Made in Sachsen" noch bis zum 29. Mai 2023 zu sehen. Bildrechte: MDR/Uta Burkhardt

"Es ist ein Produkt, was tatsächlich mit der Eröffnung der Ausstellung auch an den Markt geht", so Steffi Auffenbauer. Probesitzen kann man im Chemnitzer Industriemuseum zwar nicht, aber die Aidboards und deren Macher kennenlernen: bei der umfangreichen Werkschau "Made in Sachsen".

Informationen zur Ausstellung

"Werkschau – Made in Sachsen"
Sonderausstellung von Kreatives Sachsen
30. März bis 29. Mai 2023

Sächsisches Industriemuseum Chemnitz
Zwickauer Straße 119
09112 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag, 10 bis 17 Uhr

Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 30. März 2023 | 06:15 Uhr

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