Museen digital Landesausstellung zur sächsischen Industriekultur jetzt digital
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Wegen der Corona-Krise sind auch die Museen geschlossen. Doch viele Häuser bieten virtuelle Rundgänge an oder zeigen besondere Stücke in kurzen Video-Clips im Netz. Hier finden Sie eine Auswahl lohnender digitaler Museumsangebote aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, die wir fortlaufend ergänzen. Mit dabei ist die 4. Sächsische Landesausstellung "Boom" zu 500 Jahren Industriekultur in Sachsen. Die Magdeburger Museen laden mit ihrer digitalen Woche rund um das Thema Mosaike ein. Und beim Landesmuseum für Vorgeschichte führt der Museumsdirektor exklusiv zum "Grab der Schamanin von Bad Dürrenberg".

Auf dieser Seite:
- Zwickau/Sachsen: Landesausstellung "Boom" jetzt digital
- Landesmuseum für Vorgeschichte: Video-Führungen zum "Grab der Schamanin von Bad Dürrenberg"
- Magdeburger Museen: Digitale Themenwoche "Mosaike"
- Deutsches Genossenschaftsmuseum Delitzsch: Virtueller Rundgang durch die Geschichte der Genossenschaft
- Burg Posterstein: Burggespenst lässt Kinder hinter die Burgmauern blicken
- Lindenau-Museum Altenburg: Mitmachangebote für Kinder
- Erfurt: Virtuelle Führungen durch jüdische Geschichte
- Bauhaus-Universität Weimar: Instagram-Ausstellung "Sofa so good"
- Leipzig: Online-Führung durchs Schumann-Haus
- Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Raffael und die Madonna
- Virtuelle Führung: "KlangZeitRaum" in Kloster Michaelstein
- Kunstmuseum Moritzburg Halle: Der Silberschatz der Halloren
- Kunstmuseum Moritzburg Halle: Alte Meister online erleben
- "Im Steinbruch der Zeit": Digitaler und audiophoner Rundgang durch die Erdgeschichte
- "Radiophonic Spaces" – Mindmap zur Radiokunst
- "Nietzsche Superstar" – digitaler Parcours der Klassik Stiftung Weimar
- Schaubühne Lindenfels bietet besonderes Webjournal
- Sonderschau "Industrie in Bildern" in den Kunstsammlungen Zwickau
- Raffael – 500. Todestag des Renaissance-Genies
- Industriemuseum Chemnitz: 3D-Scan der Dauerausstellung
- Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
- Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- Verkehrsmuseum Dresden: Besondere Exponate vorgestellt
- Virtuelle Tour durch das Senckenberg Museum Görlitz
- Sachsen-Anhalts Gartenträume 360-Grad
- Jahresausstellung im Händel-Haus Halle
- Naturkundemuseum Leipzig: Videopodcast
- Deutsche Nationalbibliothek: Das Medium Buch
- Kunstsammlungen Chemnitz
- MdbK-Talk über ostdeutsche Kunst
- Virtueller Rundgang durch das Museum Bautzen
- Fotograf Uwe Walter
- Kunstmuseum Moritzburg (Halle)
- Städtische Museen Zittau
- Mühlhäuser Museen
- Bachs Leipzig in 3-D durchschreiten
- Der Leipziger Maler Norbert Wagenbrett
- Leipziger Künstlergruppe KingKonkret
- Ausstellung "Saurier – Die Erfindung der Urzeit" in Schloss Friedenstein Gotha
Zwickau/Sachsen: Landesausstellung "Boom" jetzt digital
Die 4. Sächsische Landesausstellung 2020 stand unter dem Motto "Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen" und war eindrucksvoll geplant und angelegt. Durch die coronabedingten Einschränkungen blieb sie hinter den erwarteten Besucherzahlen zurück. Nun lässt sich – zumindest im Internet – ein Ausstellungsbesuch nachholen. Und der lohnt sich. Ein 360-Grad-Rundgang durch den Audi-Bau in Zwickau ermöglicht den Blick in die mittlerweile abgebaute Hauptschau, auch andere Ausstellungsorte in Sachsen sind mit Video, Bild und Text erlebbar.
Landesmuseum für Vorgeschichte: Video-Führungen zum "Grab der Schamanin von Bad Dürrenberg"
Das Landesmuseum für Vorgeschichte hat eine neue Filmreihe ins Leben gerufen: Unter dem Titel "Museum exklusiv" lädt Direktor Harald Meller zu einer Reihe von Video-Kurzführungen ein. In kurzen Filmen von fünf bis zehn Minuten Dauer stellt er Highlights in der Dauerausstellung von der Altsteinzeit bis zur Völkerwanderungszeit vor. Im Vordergrund stehen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und spannende Geschichten rund um die bedeutendsten Funde, aber auch Hintergrundinformationen zur Art und Weise, wie die Exponate in der Dauerausstellung in Szene gesetzt werden.
Den Anfang macht "Das Grab der Schamanin von Bad Dürrenberg". Im Video beantwortet Harald Meller zahlreiche Fragen nach dem Leben und Tod jener Frau, die als "Schamanin von Bad Dürrenberg" über Sachsen-Anhalt hinaus bekannt ist: Welche außergewöhnlichen Dinge bekam sie mit in ihr Grab? Woran starb sie und was machte ihren Tod ganz besonders tragisch? Und durch welche anatomische Auffälligkeit war sie als Schamanin geradezu perfekt geeignet? In der laufenden Woche wird die Filmreihe täglich um einen weiteren Beitrag ergänzt.
Magdeburger Museen: Digitale Themenwoche "Mosaike"
Das Kulturhistorische Museum, das Museum für Naturkunde, das Dommuseum Ottonianum und das Technikmuseum in Magdeburg laden vom 22. bis 28. Februar 2021 zu einer digitalen Woche rund um das Thema Mosaike ein. Jeden Tag um 11 Uhr wird auf den Social Media Kanälen der Museen ein Moasaiksteinchen anhand von Videos, Bastelideen und Aktionen präsentiert.
Deutsches Genossenschaftsmuseum Delitzsch: Virtueller Rundgang durch die Geschichte der Genossenschaft
Von der Ärztegegenossenschaft Nord über Skatbank und Weiberwirtschaft bis hin zum Zentralkonsum – im Deutschen Genossenschaftsmuseum in Delitzsch präsentieren sich viele interessante Genossenschaften. Diese können ab sofort in einem virtuellen Rundgang mit insgesamt zwölf Stationen aus der Dauerausstellung zu Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) und zur Genossenschaftsidee besichtigt werden.
Burg Posterstein: Burggespenst lässt Kinder hinter die Burgmauern blicken
Das Museum Burg Posterstein stellt ein neues digitales Angebot für Kinder zur Verfügung: Im Kinderblog des Museums kann die Burg und ihre Geschichte digital erkundet werden. Burggespenst Posti beantwortet dabei den Kindern häufig gestellte Fragen, z.B. was die Menschen in früheren Zeiten statt Klopapier benutzten und ob ein Ritter in Rüstung überhaupt auf Toilette gehen konnte. Andere Themen sind für den Schulunterricht relevant. Im Video "Warum heißt das Mittelalter Mittelalter?" wird die Bezeichnung der Epoche in einfachen Sätzen und lustigen Zeichnungen zusammengefasst. Wer kniffelige Rätselfragen beantwortet, kann sich sogar einen Stempel im Kulturpass-Heft verdienen.
Lindenau-Museum Altenburg: Mitmachangebote für Kinder
Auf der Website des Lindenau-Museums lassen sich mehrere Vorlagen herunterladen, mit denen man sich zu Hause kreativ betätigen kann. Beim Illustrationsprojekt "Gedankenmeer und Funkelflausen" verwandeln sich Begriffe wie "Seelenschmetterling", "Federallee" oder "Taumelaugenblick" in kleine Kunstwerke. Passend zu den derzeit menschenleeren Kursräumen des Studios sind in der Reihe "…allein im Studio" Malvorlagen zu derzeit regungslosen Studiogeräten verfügbar. Für diejenigen, die plastisch arbeiten möchten, gibt es eine Anleitung, mit der zu Hause "Flaschenköpfe" – kleine Werke aus Modelliermasse – hergestellt werden können.
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Alle Vorlagen und Anleitungen stehen im Studiobereich des Lindenau-Museums zum Download bereit. Für die Malaktion "…allein im Studio" können Vorlagen auch in der Kunstgasse 1 in Altenburg abgeholt werden.
Die fertigen Arbeiten für das Illustrationsprojekt "Gedankenmeer" und die Fensterausstellung "…allein im Studio" können per Post oder E-Mail (studio@lindenau-museu.de) an das Studio geschickt oder direkt in der Kunstgasse 1 in Altenburg abgegeben werden.
Erfurt: Virtuelle Führungen durch jüdische Geschichte
Im Februar und März 2021 zeigen Wissenschaftlerinnen in Videos die Alte Synagoge, das mittelalterliche Ritualbad Mikwe und mittelalterliche Grabsteine. Die Filme sind auf der Facebook-Seite und Website des Jüdischen Lebens Erfurt abrufbar.
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Am 23. Februar 2021 führt Dr. Maria Stürzebecher durch das Schaudepot für die mittelalterlichen Grabsteine und erläutert verschiedene Aspekte wie Form oder Inschriften der Steine.
Am 2. März 2021 öffnet Dr. Karin Sczech virtuell die mittelalterliche Mikwe und berichtet über die Ausgrabungen des Ritualbads, erklärt aber auch die Baugeschichte und die Funktion der Mikwe.
Durch die aktuelle Sonderausstellung in der Alten Synagoge "'Mit diesem Ring …': Jüdische Hochzeit im Mittelalter" führt Dr. Maria Stürzebecher, Kuratorin der Schau, am 9. März 2021. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die drei mittelalterlichen Hochzeitsringe aus Erfurt, Colmar und Weißenfels.
Bauhaus-Universität Weimar: Instagram-Ausstellung "Sofa so good"
Eine Künstlergruppe aus Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar hat ihre Ausstellung "Sofa so good" pandemiebedingt auf die Social-Media-Plattform Instagram verlegt. Auf dem Kanal @sofasogood.nova finden sich neben Fotos und Videos auch diverse künstlerische Arbeiten wie Gemälde und Zeichnungen.
Wie der Ausstellungstitel verrät, drehen sich alle Beiträge rund um ein Möbelstück, das im Lockdown eine echte Renaissance erlebte: das Sofa. Zu sehen ist die Sitzmöglichkeit als Torte, als klassisches Chesterfield Möbelstück, aber auch als das poppige aufblasbare Sofa aus den 90er-Jahren. "Wir geben so ein bisschen einen humoristischen Blick auf das Sofa", sagt Kuratorin und Kunsthistorikerin Katharina Wendler.
Neben der Foto-Show zum Klicken gibt es vom 19. bis 22. Januar 2021 ein Live-Begleitprogramm mit Gesprächen, Musik und Filmen. Wer es sich auf der Couch bequem macht, um sich die Online-Ausstellung anzusehen, wird am Ende feststellen: Das Sofa ist mehr als nur eine Sitzgelegenheit.
Leipzig: Online-Führung durchs Schumann-Haus
Das Schumann-Haus in Leipzig hat zwei neue Audioguides entwickelt, die auf der Website des Museums verfügbar sind. Ein Guide ermöglicht den digitalen Rundgang durch die erste gemeinsame Wohnung des Musiker-Ehepaares Clara und Robert Schumann. Der andere ist ein Audio-Rundgang für Besucher mit Sehbehinderung. Das Angebot soll in Zukunft noch um eine "Hörbildergalerie" ergänzt werden, mit Beiträgen von Musikern und Experten.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Raffael und die Madonna
Sie ist eines der bekanntesten Bilder der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister: Die "Sixtinische Madonna" von Raffael (1483-1520). Eine Kabinettsausstellung zeigt sie zusammen mit anderen Madonnenbildern des berühmten Italieners. Coronabedingt nur virtuell. Zu sehen sind gut ein Dutzend Werke, darunter auch Kopien von Werken Raffaels aus dem 17. Jahrhundert. 2020 jährt sich Raffaels Todestag zum 500. Mal.
Idee war es, den ursprünglichen räumlichen Zusammenhang der Altarbilder zu verdeutlichen, wie Kurator Stephan Koja erklärt. Denn es handelte sich um Kunst für Kirchen. Der erschrockene Blick des Jesuskindes und seiner Mutter Maria im "Sixtina"-Gemälde sei erklärbar, weil das Bild einst in der Klosterkirche San Sisto in Piacenza gegenüber einem Kruzifix hing, das Kind also quasi in seine Zukunft, also hin auf die Kreuzigung geblickt habe.
Virtuelle Führung: "KlangZeitRaum" in Kloster Michaelstein
Auch Kloster Michaelstein in Blankenburg im Harz öffnete als virtuelles Museum. Einblicke gibt es in die gut erhaltenen Klosterräume, aber auch in die Musikausstellung "KlangZeitRaum". Und fast wie gewohnt kann man sich durchs 900 Jahre alte Gemäuer und die Schau führen lassen – via Youtube.
Kunstmuseum Moritzburg Halle: Der Silberschatz der Halloren
100 Jahre lang war er nicht mehr zu sehen: Jetzt kann der einzigartige Silberschatz der Halloren zumindest virtuell betrachtet werden und zwar an einem kulturgeschichtlich besonderen Ort. Im Gerichtszimmer des ehemaligen Talamtes wird die aus insgesamt knapp 100 Bechern bestehende Sammlung präsentiert. Dort war einst das Verwaltungszentrum des Salzbezirks angesiedelt. Der Silberschatz steht auf der Liste des national wertvollen Kulturguts, 2014 wurde die Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle in das bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe aufgenommen. 2021 jährt sich zum 300. Mal die Gründung der königlich-preußischen Saline in Halle (Saale). Die Ausstellung gehört bereits zum Themenjahr 2021.
Das Kunstmuseum Moritzburg Halle nutzte die Zeiten der Corona-bedingten Schließungen. So wurde kürzlich der neu eröffnete Ausstellungsbereich zur Kunst des 16. bis 19. Jahrhunderts im Talamt mit einem virtuellen Rundgang zugänglich gemacht. Dort integriert wurde nun auch die Silberschatz-Schau.
Kunstmuseum Moritzburg Halle: Alte Meister online erleben
Das Kunstmuseum Moritzburg präsentiert seine Alten Meister und das nun auch online. Nach einigen Jahren des Umbaus war dieser komplett neu gestaltete Teil der Dauerausstellung erst Ende Oktober 2020 eröffnet worden. Jetzt kann man die Kunstwerke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert zumindest virtuell betrachten. Und das dank einer Zoom-Funktion ganz aus der Nähe, wie Direktor Thomas Bauer-Friedrich am Beispiel eines "fantastischen Vanitas-Stilllebens" von Damien L’homme erklärt. Natürlich zeigt die Moritzburg auch ihre bekanntesten Werke virtuell: Caspar David Friedrichs "Klosterruine Oybin" und die "Hallesche Perlhaube", gefertigt im 16. Jahrhundert aus Süßwasserperlen.
"Im Steinbruch der Zeit": Digitaler und audiophoner Rundgang durch die Erdgeschichte
Die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen in Halle bringt jetzt auch "Steine ins Scrollen". Ausgangspunkt ist ein Blick in den Mineralien-Schrank der barocken Wunderkammer. Damals wussten die naturkundlichen Gelehrten noch nicht, wie alt die Erde wohl sein könnte. Anders als die Geowissenschaftler von heute, die auf modernste Technik zurückgreifen können. Erdgeschichten von den Anfängen der Geologie bis ins Heute lassen sich nun auf einem digitalen Rundgang erleben, eine Einladung hinabzusteigen in den "Steinbruch der Zeit". Und: Wer nicht scrollen will, kann hören: Denn es gibt auch einen Audio-Rundgang durch die Schau, die eigentlich bis zum 21. März vor allem analog zu sehen sein sollte.
"Radiophonic Spaces" – Mindmap zur Radiokunst
Die Geschichte der Radiokunst lässt sich ab sofort auf einer audiovisuellen Online-Plattform erkunden. Auf einer Mindmap werden die Ergebnisse des künstlerischen Forschungsprojekts "Radiophonic Spaces" präsentiert, das von der Weimarer Bauhaus-Universitäts-Professorin Nathalie Singer initiiert wurde. Die onlinebasierte Mindmap funktioniert wie eine Art Nachschlagewerk für die letzten 100 Jahre im radiokünstlerischen Schaffen. Gleichzeitig fungiert sie als digitaler Katalog der Wanderausstellung "Radiophonic Spaces", die 2018 und 2019 in Basel, Berlin und Weimar zu sehen war.
Die Mindmap zeigt die Vielfalt der Radiokunst auf und soll weiterwachsen. Das Projekt zielt darauf, der akustischen Kunst mehr Gewicht verleihen und das Hören in den Mittelpunkt der sonst eher visuell dominierten Kunstwelt zu stellen.
"Nietzsche Superstar" – digitaler Parcours der Klassik Stiftung Weimar
Friedrich Nietzsche polarisiert: Von den Nazis wurde er vereinnahmt, in der DDR tabuisiert, heutzutage wird er oft auf plakative Sätze wie "Gott ist tot" reduziert. Das will die Klassik Stiftung Weimar mit "Nietzsche Superstar. Parcours der Moderne“ aufbrechen und rückt 2020 das Leben und Werk Nietzsches in den Fokus und bringt Interessierten unbekanntere Seiten des Philosophen näher.
Wegen der Corona-Pandemie findet dieser Parcours nun digital statt. Neben den virtuellen Ausstellungen wie "Nietzsche liest" oder "Nietzsche komponiert" bekommen Nutzer untere anderem über ein Online-Spiel, Videoclips über Sammlungs-Highlights oder das Nietzsche-ABC Einblicke in Nietzsches Leben, Denken und Wirken.
Schaubühne Lindenfels bietet besonderes Webjournal
Die Leipziger Schaubühne Lindenfels Bringt mit ihrem Webjournal "Schauschau" multimediale Inhalte ins Netz. So kann man den Kubus zur "Expedition 4x6 – Tiefsee" eine Installation, die eigentlich vor Ort im Naturkundemuseum Leipzig zu sehen sein sollte, nun im Internet erkunden. Der Faszination Tiefsee kann dabei mit einem Videorundgang, einem Videopodcast des Naturkundemuseums oder der literarischen Auseinandersetzung mit den Untiefen des Meeres nachgespürt werden. Regelmäßig soll es im Webjournal "Schauschau" neue Inhalte geben.
Sonderschau "Industrie in Bildern" in den Kunstsammlungen Zwickau
Die Sonderschau in den Kunstsammlungen in Zwickau zeigt, wie Maler der Region den Wandel von Stadt und Landschaft durch den Steinkohlebergbau wahrnahmen. Alle Bilder in der großen Schau kommen aus dem Bestand der Kunstsammlungen. Die gezeigten Maler stammen meist aus Zwickau und Umgebung. Die elementare Veränderung der Landschaft stellten sie oft mit Formexperimenten und in teils romantischen Bildern dar. Auch werden die Werte der Zeit sichtbar, in der sie entstanden.
Raffael – 500. Todestag des Renaissance-Genies
Der Maler und Architekt Raffael zählt zu den berühmtesten Künstlern der Kunstgeschichte. Anlässlich seines 500. Todestages am 6. April hat die Plattform Musement dem Renaissance-Genie eine virtuelle Ausstellung gewidmet. Hunderte Werke können dort besichtigt werden, die sonst in den berühmten Museen in Deutschland, Italien, Vatikanstadt, Frankreich oder Spanien betrachtet werden können. Die Kunstwerke können nach Land, Museum oder Galerie sortiert angezeigt werden. Mit dabei ist die "Sixtinische Madonna" aus Dresden oder das Selbstporträt, das in den Uffizien von Florenz hängt.
Industriemuseum Chemnitz: 3D-Scan der Dauerausstellung
Das Industriemuseum in Chemnitz bietet einen Streifzug durch 220 Jahre sächsische Industriegeschichte und zeigt, wie sehr sich Sachsen von den Anfängen der Industrialisierung bis heute verändert hat. Die Dauerausstellung ist in Themenfelder untergliedert, die wichtige Bereiche der industriellen Welt, vom Bergbau und der Textilindustrie über den Maschinen- und Automobilbau, bis hin zu sozialen Folgen der Industrialisierung vorstellen. Die komplette Schau wurde per 3D-Scan digital erfasst. Einen Teil davon kann man auf der Webseite des Museums betreten.
Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Noch nie hat es eine Ausstellung gegeben, die sich mit der Region des Toten Meeres beschäftigt – weltweit. Das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz hat diese Lücke nun mit seiner Sonderausstellung "Leben am Toten Meer" geschlossen.Die Schau zeigt 12.000 Jahre Kulturgeschichte dieser Region anhand von über 350 Objekten. Die Ausstellung lässt sich auch digital erleben, ergänzt durch Hintergrundinformationen, Detailbilder, Videos und 3D-Animationen.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden lassen sich auf digitalem Wege eine ganze Reihe der Ausstellungsräume betreten. Auf der eigenen Webseite gibt es Panorama-Rundgängen unter anderem durch das Albertium, das Neue Grüne Gewölbe oder das Museum für Sächsische Volkskunst.
Verkehrsmuseum Dresden: Besondere Exponate vorgestellt
Das Verkehrsmuseum beschäftigt sich mit der Geschichte der einzelnen Verkehrszweige: Eisenbahn, Straßenverkehr, Luftverkehr und Schifffahrt. Während der Schließung stellen Mitarbeiter auf dem YouTube-Kanal des Museums in kurzen Clips ihre Lieblingsexponate vor.
Virtuelle Tour durch das Senckenberg Museum Görlitz
Das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz widmet sich den Schwerpunkten Zoologie, Botanik und Geologie. Die Hauptforschungsrichtung liegt auf dem Gebiet der Bodenbiologie. Das Museum vereint zweihundert Jahre Sammlungs- und Forschungsgeschichte. Die verschiedenen Ausstellungsbereiche können Interessierte auf einer virtuellen Tour entdecken.
Sachsen-Anhalts Gartenträume 360-Grad
Die schönsten Parks und Gärten Sachsen-Anhalts kann man nun auch vom Sofa aus erkunden. 360°-Panoramen ermöglichen es, 48 der 50 Gartenträume-Parks Sachsen-Anhalts im Rundumblick zu genießen. Musik, Texte, Fotos und kleine Filme schaffen in zahlreichen der Panorama-Rundgänge zusätzliche Erlebnisse. Tipp: Ton einschalten und neugierig sein!
Jahresausstellung im Händel-Haus Halle
Das Händel-Haus in Halle gedenkt in seiner Jahresausstellung dem Kunsthistoriker und Dirigenten Oskar Hagen. Dieser hat 1920 in Göttingen die erste Oper Händels nach rund 180 Jahren aufgeführt, "Rodelinda". Vor seiner Zeit in Göttingen war Oskar Hagen in Halle an der Universität tätig. Und diese Phase ist der Ausgangspunkt der Schau "Meine Seele sieht im Hören – Händels Opern, Oskar Hagen und die Bildkraft der Musik". Die Jahresausstellung stellt das Händel-Haus auf seiner Webseite nun sukzessive vor. Das erste Thema lautet "Oskar Hagen als Wiederentdecker der Händelschen Opern". Regelmäßig kommt ein neues Thema hinzu.
Naturkundemuseum Leipzig: Videopodcast
Der Leiter des Naturkundemuseums, Dr. Ronny Maik Leder, hat den Videopodcast "School’s Out" ins Leben gerufen. Die Folgen widmen sich unter anderem der Tiefsee, dem Waldboden oder Moosen und Pilzen. In zehn bis fünfzehn Minuten nimmt Leder die Zuschauer mit durch die Sammlung des Naturkundemuseums und erläutert so manche Besonderheiten. Das Ganze ist nicht nur informativ, sondern sehr kurzweilig aufbereitet und macht deshalb nicht nur Kindern Spaß. Man bekommt Wissen, mit dem man andere beeindrucken kann.
Deutsche Nationalbibliothek: Das Medium Buch
Mit der spannenden Online-Präsentation der Dauerausstellung "Zeichen - Bücher - Netze" lässt es sich einige Stunden verbringen. Anzuklicken sind Themenbereiche rund um das Buch wie z. B. "Ästhetik des Buches", "Zensur", "Massenmedien", "Industrialisierung" oder "Buchdruck". Jeder einzelne Bereich eröffnet einen ganzen Informationskosmos: Es erscheinen Bildtafeln, die außerdem einzeln anklickbar sind. Sie enthalten Informationen, Zitate, biografische Details von Buch-Menschen oder Beispiele für Entwicklungen und alles in gut verdaulichen Häppchen präsentiert.
Kunstsammlungen Chemnitz
Die Kunstsammlungen Chemnitz lüpfen das "Geheimnis der Bilder". In der virtuellen Ausstellung lässt sich jedes Bild anklicken, dann öffnet es sich in größerer Ansicht. Auf der großen Ansicht befinden sich einzelne Klickpunkte, hinter denen sich Informationen zu dem Bild verbergen – etwa zu Bedeutung, Entstehung und zeitgeschichtlichen Hintergründen der Gemälde. Es gibt Bilder u. a. von Alexej von Jawlensky, Caspar David Friedrich, Willi Baumeister, Gabriele Münter, Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, Lyonel Feininger oder Georg Baselitz.
MdbK-Talk über ostdeutsche Kunst
Der Podcast vom Museum der bildenden Künste in Leipzig hatte im Rahmen der Ausstellung "Point of no Return. Wende und Umbruch in der ostdeutschen Kunst" einige der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler im Gespräch. Zu Wort kamen zum Beispiel Annette Schröter, Cornelia Schleime, Hartwig Ebersbach, Henrike Naumann oder Oskar Manigk. Sie erzählen über ihre Kunst, wie sie die Zeit vor, während und nach der Wiedervereinigung erlebten und wo sie bzw. ostdeutsche Kunst heute stehen.
Virtueller Rundgang durch das Museum Bautzen
Mit mehreren hunderttausend Objekten zählt das Museum in Bautzen zu den größten und bedeutendsten Museen der Oberlausitz. Mit dem virtuellen Rundgang lässt es sich in den Etagen stöbern, zu sehen sind u. a. ein Nürnberger Puppenhaus von 1773, ein Gemälde über eine Entbindung aus dem 18. Jahrhundert, stadtgeschichtliche Exponate wie Kleidung des Oberlausitzer Landadels aber auch Werke von Carl Gustav Carus oder Lucas Cranach der Ältere.
Fotograf Uwe Walter
Die Künstlerwerkstatt gilt als klassischer Topos in der Kunstgeschichte, was viele Atelierdarstellungen bezeugen. Der Fotograf Uwe Walter lichtet Ateliers schon seit 30 Jahren auf eine besondere Weise ab, auch die Werkstätten von Neo Rauch, Rosa Loy oder David Schnell. Jetzt sollten seine Fotos in Zwickau beim Kunstverein "Freunde aktueller Kunst" gezeigt werden. Stattdessen sind Bilder der Ausstellung "Speicher voll" nun online zu sehen.
Kunstmuseum Moritzburg (Halle)
Es ist eine der derzeit spektakulärsten Ausstellungen in Mitteldeutschland: Die Karl-Lagerfeld-Retrospektive im Kunstmuseum Moritzburg. Unter dem Hashtag #ClosedButOpen gibt das Museum auf Youtube kurze, aber doch wertvolle Einblicke in die Ausstellung. Die Video-Beiträge erklären kurz zusammengefasst bestimmte Aspekte von Lagerfelds Arbeit.
Städtische Museen Zittau
Einen echten virtuellen Rundgang bietet das Kulturhistorische Museum Franziskanerkloster Zittau. Ausgehend von einem 3D-Modell der Klosterkirche lässt sich das gesamte Gebäude am Bildschirm durchschreiten, vom Folterkeller über die Rüstkammer bis zur Wunderkammer. Laut Museum sind sogar Räume zu sehen, die sonst nicht zugänglich sind, etwa der Dachboden der Klosterkirche.
Mühlhäuser Museen
Die Museen im thüringischen Mühlhausen präsentieren Ausstellungsstücke in kurzen Youtube-Videos. Dabei stellt Direktor Thomas T. Müller seit dem 15. März täglich je ein besonderes Exponat aus verschiedenen Museen vor. Gezeigt werden etwa ein angebliches Schwert von Thomas Müntzer oder eine Maschine, die den Buchdruck im 16. Jahrhundert demonstriert.
Bachs Leipzig in 3-D durchschreiten
Das Bach-Archiv Leipzig macht im Netz eine virtuelle Zeitreise möglich: Seit kurzem ist ein 3D-Modell online, das die Stadt Leipzig mit ihren Vorstädten so zeigt, wie sie aussah, als Johann Sebastian Bach Thomaskantor war (1723–1750). Grundlage für das virtuelle Modell ist ein echtes Modell aus dem Jahr 1822, angefertigt von einem Leipziger Tapezierer und Möbeltischler. Mithilfe einer Minikamera wurden davon 360-Grad-Aufnahmen erstellt und digital zusammengefügt. So können Nutzer am Bildschirm Bachs täglichen Weg von seiner Wohnung in der Thomasschule zur Nikolaikirche ablaufen. Unterwegs werden Informationen zu wichtigen Orten wie dem Marktplatz, dem Naschmarkt oder der Paulinerkirche eingeblendet. Nach und nach sollen weitere historische Ansichten ergänzt werden.
Der Leipziger Maler Norbert Wagenbrett
Ursprünglich sollte es im Museum der Bildenden Künste Leipzig (MdbK) ab Ende März eine Retrospektive mit Menschenbildern des Leipziger Künstlers Norbert Wagenbrett geben. Wegen der Corona-Krise musste das Museum vorübergehend schließen. Um die Wartezeit bis zur Ausstellungseröffnung zu überbrücken, zeigen wir hier eine kleine Auswahl der Bilder.
Wagenbrett, Jahrgang 1954, steht in der Tradition der "Neuen Sachlichkeit" von Protagonisten wie Otto Dix. Er studierte an der Leipziger Kunsthochschule bei Arno Rink und Sighard Gille und ist einer der letzten Meisterschüler von Willi Sitte. Bekannt ist Wagenbrett für seine Menschenbilder, die mit feiner Detailtreue dem Realismus verpflichtet sind, andererseits aber mit magischen Beigaben beeindrucken.
Leipziger Künstlergruppe KingKonkret
Die Leipziger Künstlerinnen und Künstler Knut Müller, Dirk Richter, Ingrid Sperrle, Frank Tangermann, Susanne Werdin und Gerhard Wichler haben sich 2017 unter dem Namen KingKonkret zusammengetan. Was sie verbindet, ist die Faszination für die konstruktiv-konkrete Kunst. Für jede ihrer Ausstellungen schaffen sie ein gemeinsames Werk, bei dem sie aufeinander reagieren. Drumherum wird dann die Ausstellung mit Einzelwerken konzipiert.
Ausstellung "Saurier – Die Erfindung der Urzeit" in Schloss Friedenstein Gotha
Die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha widmet sich in der Ausstellung "Saurier – Die Erfindung der Urzeit" den letzten 200 Jahren Saurierforschung, die die Vorlagen für die künstlerische Darstellung der Urzeit geliefert hat und unser Bild davon bis heute prägt. Neben Bildern und Modellen zeigt die Ausstellung Versteinerungen von Sauriern, darunter die weltberühmten "Ursaurier" vom Bromacker bei Tambach-Dietharz. Planmäßig soll die Ausstellung nach dem Lockdown eröffnet werden – im Falle einer Verlängerung des Lockdowns wird die Ausstellung virtuell zu besichtigen sein.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 12. Dezember 2020 | 13:15 Uhr