Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt Kunstforum in Halle erneut beschmiert
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Die Mauern der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Halle sind erneut mit Graffitis beschmiert worden. Wie die Kunststiftung mitteilte, handele es sich dabei um coronaleugnerische Parolen wie "Lockdown beenden" und "Freiheit statt Angst".
Eine inakzeptable Form der Meinungsäußerung
Erst kürzlich hätte es einen ähnlichen Vorfall gegeben, so die Kunststiftung. Das Ausmaß der aktuellen Schmierereien dürfe diesmal jedoch nicht unkommentiert bleiben. Das Kunstforum in Halle stehe zwar für die Freiheit der Kunst, für freie Meinungsäußerung und einen kritischen Diskurs – diese Art der Meinungsäußerung sei jedoch inakzeptabel:
Die Art der Meinungsäußerung, wie sie an unserer Fassade vorgenommen wurde, ist allerdings nicht nur eine Straftat, sondern auch respektlos gegenüber den Gestaltern.
Die Graffitis wurden auf einer Mauer angebracht, die von Künstlerinnen wie Verena Zimmermann und Claudia Dölling gestaltet worden war.
Leiterin Manon Bursian platzte der Kragen
Die Mauer der Landesstiftung in Halle sei Teil der Stiftung und somit Aushängeschild und Statement zugleich, sagte Manon Bursion, Direktorin der Stiftung. Deshalb platzte ihr jetzt der Kragen. Dabei gehe es ihr in der Debatte weniger darum, dass sie seit Wochen die nächtlichen Schmierereien für viel Geld entfernen lassen müsse. Bursian stellt sich eine viel tiefgreifendere Frage – nämlich danach, was derzeit in unserer Gesellschaft vorgeht:
Wir spüren die Verunsicherung jetzt direkt vor unserer Tür. Gleichzeitig ist das ein Akt des Vandalismus, der ein Zeichen mangelnden Respekts vor der Kultur und ihrer Werte ist. Das ist überall derzeit in Deutschland spürbar. Und deshalb geht es mir auch nicht darum, wie wir unser Haus schützen, sondern wie wir unsere kulturellen Werte in diesen Zeiten verteidigen.
Zusammen mit anderen Kunstschaffenden wünsche sich Bursian eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR Kultur kompakt | 23. Februar 2021 | 10:30 Uhr