Ausstellungen und JubiläenAusblick für Sachsen-Anhalt 2023: Das sind die kulturellen Highlights
Das neue Jahr 2023 gibt in Sachsen-Anhalt Anlass, große Jubiläen zu feiern, zum Beispiel das 250-jährige Bestehen des Wörlitzer Schlosses. Ausstellungen gibt es anlässlich des 50. Todestages von Pablo Picasso im Kunstmuseum Moritzburg Halle, und in Quedlinburg beleuchtet eine Schau "Mythos und Wirklichkeit" von Emil Nolde. Auch die Straße der Romanik feiert ihr 30-jähriges Jubiläum. Ein Ausblick:
Das Kulturjahr 2023 bringt für Sachsen-Anhalt zwei große Jubiläen: 250 Jahre Wörlitzer Schloss und 350 Jahre Oranienbaum. Das Wörlitzer Schloss ist seit der vollständigen Sanierung 2017 wieder grandios als Gründungsbau des deutschen Klassizismus zu erleben. Fürst Franz von Anhalt-Dessau hat es als damals modernsten Landsitz auf dem europäischen Kontinent bauen lassen. Und diese Historie ist wieder wunderbar im Schloss nachzuvollziehen. Eine extra Ausstellung gibt es wohl nicht zum Jubiläum, aber eine Festveranstaltung im März, bei der der Autor und Kunsthistoriker Florian Illies sprechen soll.
Anders in Oranienbaum: da feiert man die 350 Jahre, denn 1673 wurde der Ort Nischwitz in Oranienbaum umbenannt. Und dort hatte die Prinzessin Henriette Katharina von Oranien-Nassau dann das barocke Schloss Oranienbaum errichten lassen, das ebenso wie das Wörlitzer Schloss zum Gartenreich Dessau-Wörlitz gehört. In diesem Oranienburger Prachtbau gibt es eine Ausstellung mit dem Titel "Zeit(ge)schichten – ein Schloss erzählt, was in ihm steckt".
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Ungelöste Personalie bei der Stiftung Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Dabei ist bei der Stiftung Dessau-Wörlitzer Gartenreich noch eine Personalie offen, gerade die Führungsposition. Im Streit um den Direktorenposten hatte die vorherige Chefin Brigitte Mang geklagt und zuletzt am Landesarbeitsgericht Recht bekommen. Mang hatte sich erneut als Direktorin der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz beworben, war im Bewerbungsverfahren aber unterlegen und wehrt sich dagegen. Das Kuratorium hatte sich im März 2022 für Cecilie Hollberg als neuen Vorstand und Direktorin des Gartenreiches ausgesprochen.
Stiftung Luthergedenkstätten in Wittenberg bekommen neuen Leiter
Bei der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt gibt es einen Führungswechsel, der wohl reibungslos verlaufen wird. Thomas T. Müller wird Nachfolger von Stefan Rhein, der die Stiftung aufgebaut und durch das Reformationsjubiläum mit allen Neubauten und Sanierungen geführt hatte. Müller war bislang in Thüringen Direktor der Mühlhäuser Museen und Präsident des Museumsverbands. Der Reformationshistoriker soll ab Februar 2023 als neuer Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Wittenberg wirken und unter anderem die nächsten großen Jubiläen zu 500 Jahre Bauernkrieg 2025 und Thomas Müntzers 500. Todestag 2025 organisieren.
Emil Nolde in Quedlinburg und Picasso in Halle
Bei der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg findet eine Emil-Nolde-Ausstellung statt, dem großen, aber durch seine Nazivergangenheit umstrittenen Künstler. Am 29. April eröffnet die Schau mit dem Titel "Emil Nolde: Mythos und Wirklichkeit. Die ungemalten Bilder", sie läuft bis zum 6. August 2023. Nolde (1867–1956) zählt zu den bekanntesten "entarteten Künstler" der NS-Zeit, war aber auch seit 1934 Mitglied der Nationalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig und hielt bis zum Kriegsende an seinem Glauben an das NS-Regime fest.
Im April ist der 50. Todestag des Kunstgenies Pablo Picasso, was in Spanien und Frankreich auch mit großen Ausstellungen gewürdigt wird. In Deutschland übernimmt die Moritzburg in Halle diese Würdigung. Sehr üppig ist das Haus an der Saale zwar nicht mit Werken des Künstlers bestückt, aber immerhin man hat eine originale Picasso-Keramik, die gezeigt wird – und so heißt die Sonderausstellung ab 26. Februar "Der andere Picasso. Keramische Arbeiten und Werke auf Papier".
Straße der Romanik feiert 30-jähriges Bestehen
Ein verhältnismäßig kurzes, aber dennoch erfolgreiches Jubiläum ist das 30-jährige Bestehen der Straße der Romanik. Diese war für das damals noch junge Bundesland Sachsen-Anhalt eine geradezu geniale Idee. Denn mit ihr hat man überhaupt erst sämtliche romanische Gebäude für den Tourismus erschlossen – was ja auch mit Sanierungen einherging. Und Dome wie in Halberstadt genießen noch immer solche Art von Werbung, wie sie zum Beispiel auch die Kaiserpfalz in Memleben oder der Dom in Merseburg erhält. Der Halberstädter Dom beherbergt übrigens mit dem Domschatz eine phänomenale Sammlung, es ist der größte mittelalterliche Kirchenschatz außerhalb des Vatikans und steht in der Liste national wertvollen Kulturgutes.
Redaktionelle Bearbeitung: op
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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 05. Januar 2023 | 07:10 Uhr