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Nach dem Anschlag vom 9. OktoberHalle: Synagogentür wird Kunstobjekt

08. November 2021, 13:44 Uhr

Die Tür zur Synagoge in Halle soll künstlerisch gestaltet und ausgestellt werden. Beim Anschlag vom 9. Oktober hielt sie den Schüssen des Rechtsterroristen Stephan B. stand, der so nicht in das Gotteshaus eindringen konnte, was Dutzenden Menschen das Leben rettete. Laut dem Vorsitzenden der Jüdische Gemeinde, Max Privorozki, traf die jüdische Gemeinde diese Entscheidung bei ihrem ersten ordentlichen Treffen nach dem Anschlag am Donnerstagabend. Weitere Details wurden nicht mitgeteilt.

"Das Wunder von Halle"

Blumen und Kerzen als Zeichen der Anteilnahme Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Gut 50 Menschen waren in dem Gotteshaus in Todesangst, als ein schwer bewaffneter Mann am 9. Oktober gegen die Tür schoss und Sprengsätze warf. Als das scheiterte, erschoss er eine 40-jährige Frau aus Halle und kurz darauf einen 20 Jahre alten Mann in einem nahe gelegenen Dönerladen. Auf seiner Flucht verletzte der Schütze auch ein Ehepaar in Landsberg schwer. Eigenen Angaben zufolge ist die jüdische Gemeinde mittlerweile fast täglich in Kontakt mit dem Landeskriminalamt, um die neuen Sicherheitsvorkehrungen für die Synagoge abzustimmen.

Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, hatte es bei einem Gedenkgottesdienst für die Opfer als "das Wunder von Halle" bezeichnet, dass die Tür gehalten habe. Gut eine Woche nach dem antisemitisch motivierten Anschlag sagte Privorozki, es gebe verschiedene Ideen, wo die Tür künftig sein solle. Möglicherweise werde sie außerhalb der Synagoge im Hof stehen oder auch in der Stadt.

Der 27-Jährige hat die Tat aus antisemitischen und rechtsextremen Motiven inzwischen gestanden. Er sitzt in Untersuchungshaft.

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 13. Dezember 2019 | 08:30 Uhr