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NÄCHSTE GENERATIONPolitische Kunst gegen Hunger: Wie eine Thüringer Künstlerin mit Porzellan-Brötchen Spenden sammelt

13. Februar 2023, 11:03 Uhr

Weltweit leiden Millionen Menschen an Hunger. Das müsste nicht so sein, findet die Konzeptkünstlerin Cosima Göpfert. Ihre Porzellanbrötchen verkauft sie nicht nur als Dekoration, sondern sammelt mit ihnen zugleich Spenden gegen Hunger.

von Ann-Kathrin Canjé, MDR KULTUR

Alles darüber im Video erfahren:

Über das Format NÄCHSTE GENERATION:

In unserem Format MDR KULTUR – NÄCHSTE GENERATION stellen wir junge Künstlerinnen und Künstler vor, die unsere Gesellschaft kritisch in den Blick nehmen, Debatten anregen und gleichzeitig Ideen für die Zukunft entwerfen wollen. Jeden zweiten Montag, stellen wir diese Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor – die Themen reichen von der Frage, ob es okay ist, das Elternsein zu bereuen, ob die 40-Stunden-Woche noch angemessen ist, bis hin zu Klimaschutzfragen oder Patriotismuskritik.

Hintergrund zum Projekt "Kleine Brötchen & Warme Semmeln"

Eigentlich sollte es nur ein ironischer Kommentar zur Situation von bildenden Künstler*innen in der Corona-Pandemie sein: das Projekt "Kleine Brötchen & Warme Semmeln" von Cosima Göpfert. Doch als sich 2021 die Hungerkatastrophen parallel zur Pandemie verschlimmerten, hat Göpfert eine Idee: Sie erweitert ihre Miniskulpturen aus Porzellan-Brötchen und Broten kurzerhand um ein karitatives Element. So will sie den Blick auf unseren Wohlstand lenken und den Kunstmarkt nutzen, um Spenden zu generieren. In Kooperation mit der Porzellan-Manufaktur Kahla fertigte Cosima ihr Brötchenprojekt mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren.

Der Gewinnanteil der Porzellan-Brötchen wird als Spende weitergegeben an Organisationen wie "Save The Children" und "Welthungerhilfe", die sich für hungernde Kinder weltweit einsetzen. Bisher konnte Cosima Göpfert so schon 1.200 Euro an Spenden generieren.

Ihr Wunsch: Dass die Menschen ihren Wohlstand freudiger teilen, weniger Angst darum haben, dass ihnen etwas weggenommen wird, sondern sich mehr freuten über die vielen Dinge, die sie ganz selbstverständlich besitzen – damit ein Umdenken stattfinden und die Gesellschaft sich wieder auf ein gemeinsames Miteinander und auf Solidarität zurückbesinnen kann.

Über Cosima Göpfert

Die bei Apolda geborene Künstlerin hat nach verschiedenen Stationen und einer Ausbildung als Grafikerin u.a. an der Bauhaus Uni in Weimar Freie Kunst studiert und dort die Porzellankunst für sich entdeckt. Neben anderen Kunstprojekten widmet sich Cosima Göpfert in ihrer Konzeptkunst gesellschaftlichen Themen wie Pegida oder Hungersnot. Ihren Arbeiten verleiht sie gleichzeitig einen ironischen Kommentar, indem sie etwa Konfetti in eine Porzellan-Faust füllt. Mit ihren Projekten will Göpfert die Möglichkeit schaffen, in Dialog zu treten über die Themen, die gesellschaftlich relevant sind.

Cosima Göpferts Arbeit in Ausstellungen sehen:

  • 16. Februar bis 2. April 2023: Tandem, KunstForum Gotha
  • 1. und 2. April 2023: Thüringer Porzellan-Tag in Cosimas Göpferts Atelier
  • 27. April bis 31. Dezember 2023: Friedenspreis des Stifts Klosterneuburg bei Wien
  • ab 8. Juli 2023: Duo-Ausstellung mit Michael Ernst auf der Burg Creuzburg
  • 21. Juli bis 13. Oktober 2023: Höhler-Biennale Gera

(Redaktionelle Bearbeitung: Hanna Romanowsky)

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 14. Februar 2023 | 08:40 Uhr