"Weltweit geschätzter Experte" Wittenberg: Stiftung Luthergedenkstätten bekommt neuen Direktor
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Der Reformationshistoriker Thomas T. Müller wird neuer Direktor und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Das hat die Staatskanzlei in Magdeburg am Freitag bekanntgegeben. Demnach setzte sich Müller im Auswahlverfahren gegen 13 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durch. Mit Thomas T. Müller werde "die überaus erfolgreiche Arbeit der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt auf hohem Niveau fortgesetzt", sagte dazu Landeskulturminister Rainer Robra.
Freude in Sachsen-Anhalt, "Verlust" für Thüringen
Thomas T. Müller stammt aus Thüringen. Er hat Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften studiert. Seit 2006 leitet er die Mühlhäuser Museen, seit 2019 auch den Thüringer Museumsverband. Seinen Posten als Direktor und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten wird er am 1. Februar antreten. Die Berufung Müllers sei "ein großer Gewinn für die Luthergedenkstätten", erklärte Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff.
Thomas T. Müller: "Weltweit geschätzter Experte für die Reformationszeit"
Müller sei ein "weltweit geschätzter Wissenschaftler für die Reformationszeit", so Hoff weiter. Für Thüringen sei der Weggang allerdings ein Verlust, fügte er hinzu und verwies auf die 2025 anstehende Landesausstellung zum 500. Jahrestag des Deutschen Bauernkriegs (1524/25). Zu den Mühlhäuser Museen gehören unter anderem das Bauernkriegsmuseum und die Gedenkstätte für den Bauernkriegsführer Thomas Müntzer.
Digitalisierung und Bauernkriegsjubiläum 2024/25 auf der Agenda
Müller selbst sieht in der Stiftung den "wohl schönsten Arbeitsplatz auf der Welt" für einen Reformationshistoriker. Er freue sich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Wittenberg, Eisleben und Mansfeld. Als Schwerpunkte nannte er die Digitalisierung der Museumsarbeit und die Internationalisierung.
Müller, 1974 im thüringischen Eichsfeld geboren, hat in Göttingen, Erfurt und Potsdam Mittlere und Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften studiert. Seit 2006 ist er Direktor der Mühlhäuser Museen und seit 2019 Präsident des Museumsverbandes Thüringen. Er gilt als renommierter Wissenschaftler für die Erforschung der Frühen Neuzeit und der Reformation, insbesondere des Bauernkrieges und Thomas Müntzers. Müller hat sich durch zahlreiche Publikationen und erfolgreiche Ausstellungen auch einen ausgezeichneten Ruf als Museumsleiter erworben.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 26. August 2022 | 15:30 Uhr