Buchmesse 2021 Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung für Johny Pitts
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Der Leipziger Preis zur Europäischen Verständigung soll 2021 an den Schriftsteller, Moderator und Fotografen Johny Pitts verliehen werden. Das teilte die Leipziger Messe am Dienstag mit. Der Preis wird traditionell am Vorabend der Leipziger Buchmesse vergeben. Im kommenden Jahr findet die feierliche Eröffnung corona-bedingt am 26. Mai statt und nicht wie üblich im März.
Multikulturell in Vergangenheit und Zukunft
Die Entscheidung kann auch – aber nicht ausschließlich – als Reaktion auf die erneut erstarkte Bewegung #BlackLivesMatter gesehen werden. Der britische Autor Johny Pitts erzählt in seinem Band "Afropäisch" von Reisen unter anderem nach Berlin, Paris oder Marseille, wo er fragt, welche Bedeutung Schwarze Kultur für die europäische Identität hat. Am Ende erkennt er, dass Europa eben schon in der Vergangenheit nicht nur von weißen Menschen geprägt wurde.
"Johny Pitts ist ein Bricoleur, ein erleuchteter, menschenfreundlicher Bastler im Lévi-Strauss‘schen Sinne, einer, dessen Wahrnehmung nicht von Auftrag und Ideologie geprägt ist, einer, der im besten Sinne kontinuierlich an seinem Weltbild bastelt", heißt es in der Jury-Begründung. Das Buch "Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa" wurde von Helmut Dierlamm übersetzt und erschien in diesem Jahr bei Suhrkamp.
Im Mai wird auch der ungarische Essayist László Földényi geehrt. Ihm wurde der Preis zur europäischen Verständigung 2020 verliehen, eine offizielle Übergabe entfiel jedoch wegen der Corona-Krise. Der Preis wird seit 1994 in Kooperation mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 08. Dezember 2020 | 14:30 Uhr