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Schauspielerin Marlene Burow als Maria in der Romanverfilmung "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" Bildrechte: MDR/Pandora Film/Row Pictures

Berlinale 2023"Irgendwann werden wir uns alles erzählen" im Wettbewerb um Goldenen Bären

Stand: 23. Januar 2023, 20:35 Uhr

Der neue Film der Regisseurin Emily Atef, "Irgendwann werden wir uns alles erzählen", läuft neben vier weiteren Produktionen aus Deutschland im internationalen Wettbewerb der diesjährigen Berlinale. Die MDR-Koproduktion basiert auf einem Roman der Leipziger Autorin Daniela Krien.

Der neue Kinofilm von Regisseurin Emily Atef geht bei der Berlinale ins Rennen um den Goldenen Bären. Das gab die Festivalleitung am Montag in Berlin bekannt. Der Film "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" basiert auf dem gleichnamigen Roman der Leipziger Autorin Daniela Krien. Die Verfilmung entstand in Koproduktion des Mitteldeutschen Rundfunks mit ARTE, dem SWR und dem RBB.

Intensive Liebesgeschichte in Zeiten des Umbruchs

"Irgendwann werden wir uns alles erzählen" spielt im Sommer 1990 auf einem Dorf in Thüringen und erzählt von der Beziehung einer 19-Jährigen zu einem doppelt so alten Landwirt. Es ist eine Liebesgeschichte voller Sinnlichkeit und Intensität in einer Zeit gesellschaftlicher Veränderungen und Umbrüche. Das Drehbuch hat Krien, die durch Romane wie "Die Liebe im Ernstfall" und "Der Brand" einem breiten Publikum bekannt wurde, gemeinsam mit Regisseurin Atef verfasst. In den Hauptrollen sind Marlene Burow als Maria und Felix Kramer als Henner zu sehen. Der Film wurde im vergangenen Sommer fast ausschließlich in Thüringen und Sachsen gedreht und kommt am 16. März in die Kinos.

Autorin Daniela Krien aus Leipzig hat nicht nur die Romanvorlage verfasst, sondern hat auch das Drehbuch gemeinsam mit Regisseurin Emily Ataf geschrieben. Bildrechte: Maurice Haas / Diogenes Verlag

Von Trotta und Petzold ebenfalls im Wettbewerb

Ebenfalls im Wettbewerb der Berlinale läuft der neue Film von Margarethe von Trotta über die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. In "Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste" spielen Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld mit. Auch Christian Petzolds neuer Streifen "Roter Himmel" mit Schauspielerin Paula Beer kann auf einen der Bären hoffen.

18 Filme im Berlinale-Wettbewerb

Insgesamt 18 Filme konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären, darunter fünf deutsche Produktionen. 15 Filme werden den Angaben als Weltpremieren gezeigt. Elf Regisseur*innen präsentierten bereits in der Vergangenheit Filme auf der Berlinale, drei Produktionen sind Debütwerke. Bei sechs Filmen führten Frauen Regie. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine internationale Jury, der in diesem Jahr die US-amerikanische Schauspielerin Kristen Stewart als Präsidentin vorsitzt.

Der MDR KULTUR-Filmkritiker Knut Elstermann kritisierte, dass von den fünf deutschen Produktionen nur "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" eine ostdeutsche Perspektive einbringe. Es habe aber keiner der Filme einen ostdeutschen Regisseur oder eine ostdeutsche Regisseurin. Auch insgesamt sei unter den Verantwortlichen der Berlinale "niemand mehr mit einer ostdeutschen Geschichte – und das bei einem Festival, das in Berlin stattfindet, das ja bekanntlich auch im Osten Deutschlands liegt", so Elstermann weiter: "Da fragt man sich, ob die Berlinale nicht auch ein bisschen genauer hinschauen sollte, ob man nicht ostdeutsche Biografie, Geschichten und Perspektiven stärker wieder hineinholt."

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die 73. Ausgabe ist vom 16. bis 26. Februar geplant, diesmal wieder ohne Corona-Einschränkungen. Regisseur und Oscarpreisträger Steven Spielberg soll für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden.

Quelle: Berlinale, MDR, dpa / redaktionelle Bearbeitung: Cornelia Winkler

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 23. Januar 2023 | 13:00 Uhr