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Albrecht Schuch aus Jena ist der beste Hauptdarsteller 2022 Bildrechte: dpa

Lola in Berlin verliehen"Lieber Thomas" mit Albrecht Schuch großer Gewinner beim Deutschen Filmpreis

Stand: 24. Juni 2022, 21:49 Uhr

In Berlin wurde am Freitag der renommierte Deutsche Filmpreis verliehen. Beim Hauptabräumer "Lieber Thomas" wurden der in Jena geborene Albrecht Schuch als bester Hauptdarsteller und der Dresdner Thomas Wendrich für das Drehbuch ausgezeichnet. Außerdem erhielt der Film die Goldene Lola als bester Spielfilm und wurde für die beste Regie ausgezeichnet.

"Lieber Thomas" ist der große Gewinner beim Deutschen Filmpreis 2022, der am Freitag vergeben wurde. Der Film handelt von dem künstlerischen Rebell Thomas Brasch, der immer wieder gegen das DDR-System aufbegehrte und dadurch u.a. von seinem eigenen linientreuen Vater angezeigt und damit ins Gefängnis gebracht wurde. Der Film erhielt die Goldene Lola 2022 als bester Spielfilm. Die Auszeichnung ging auch an Andreas Kleinert für seine Regiearbeit, der sagte "Ich bin sehr glücklich und will heute nicht heulen."

Die Rolle des Thomas Brasch verkörperte Albrecht Schuch sehr überzeugend. Bildrechte: Zeitsprung Pictures / Wild Bunch Germany (Foto: Peter Hartwig)

Dem in Jena geborenen Albrecht Schuch wurde für seine Darstellung des Thomas Brasch eine Lola für die beste männliche Hauptrolle übergeben. Thomas Wendrich aus Dresden erhielt den Deutschen Filmpreis für das beste Drehbuch zu "Lieber Thomas".

Der Film erhielt zudem Auszeichnungen für die beste weibliche Nebenrolle mit Jella Haase, beste Bildgestaltung/Kamera (Johann Feind), den besten Schnitt (Gisela Zick), bestes Szenenbild (Myrna Drews) und bestes Kostümbild (Anne-Gret Oehme).

Meltem Kaptan mit ihrer Lola für die beste Hauptdarstellerin in dem Film "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush". Bildrechte: dpa

Beste weibliche Hauptrolle für "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"

Der hoch gehandelte Film "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" hat die Silberene Lola erhalten. Er wurde zudem in den Rubriken beste weibliche Hauptrolle für Meltem Kaptan und beste männliche Nebenrolle mit Alexander Scheer ausgezeichnet.

Die Mutter Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan) setzt sich darin für die Freilassung ihres Sohnes Murat Kurnaz aus dem berüchtigten Gefangenenlager Guantanamo ein. Die Geschichte basiert auf realen Ereignissen.

"Der Pfad" ist bester Kinderfilm

Bester Kinderfilm wurde "Der Pfad" von Regisseur Tobias Wiemann über die Flucht zweier zwölfjähriger Kinder aus dem von den Nazis kontrollierten Europa. Der ebenfalls als bester Kinderfilm nominierte und als einer der Favoriten gehandelte "Die Schule der magischen Tiere" bekam Auszeichnungen für die besten visuellen Effekte und als besucherstärkster Film, mehr als 1,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sollen ihn bislang gesehen haben.

Jubel beim Team des Kinderfilmes "Der Pfad" Bildrechte: dpa

Dokumentarpreis für "The Other Side of the River"

"The Other Side of the River" erhielt einen Preis als bester Dokumentarfilm. Er betrachtet die 19-jährige Hala, die vor einer arrangierten Ehe flieht und bei einer kurdischen Frauenverteidigungseinheit ein neues Zuhause findet, die bald darauf ihre Heimatstadt Minbij vom Islamischen Staat befreit. An dem Film wurde mehr als sechs Jahre gearbeitet.

Musik und Sound sind keine Nebensache

Die beste Filmmusik wurde in diesem Jahr von Annette Focks für den Film "Wunderschön" komponiert, in dem es um die Verwerfungen des Körperbewusstseins bei vielen Menschen geht, die den Druck gesellschaftlicher Ideale gegenüber stehen.

Für die beste Tongestaltung ist der Film "Niemand ist bei den Kälbern" gekürt worden, gezeigt wird eine eher trostlose Provinz im Osten die durch einen plötzlich auftauchenden Windkraftingenieur neues Leben gewinnt, vor allem für Christin, die von der Hallenserin Saskia Rosendahl gespielt wird.

Ehrenpreis für Fassbinder-Kameramann

Der Ehrenpreis ging an den Kameramann Jürgen Jürges, der mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder ("Angst essen Seele auf"), Michael Haneke ("Funny Games") oder Wim Wenders ("In weiter Ferne, so nah!") zusammengearbeitet hat.

Höchster deutscher Filmpreis

Der Deutsche Filmpreis, häufig auch Lola genannt, gilt als wichtigster Preis der deutschen Filmbranche. Er ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt knapp drei Millionen Euro dotiert. Im vergangenen Jahr war die Tragikomödie "Ich bin dein Mensch" (Regie: Maria Schrader) als bester Spielfilm ausgezeichnet worden.

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 24. Juni 2022 | 16:30 Uhr