Nach Corona Projekt Heimatkino – Filmreihe über die Bedeutung der Thüringer Kinolandschaft
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Das Kino gehört traditionell zum urbanen Leben, die Lichtspielhäuser sind Treffpunkte, Erholungs- und Unterhaltungsorte, an denen Geschichten erzählt werden, wie schon seit Generationen. Wird das Streaming den Kinogenuss ablösen? Die Filmemacherein Alina Cyranek sagt vehement nein. In ihren Filmen der Reihe "Heimatkino" stellt sie Thüringer Kinos vor.
Mit ihren Filmen der Heimatkino-Reihe will Alina Cyranek, wie sie sagt, Denkmäler schaffen und keineswegs Grabmale zeigen. Cyranek zeigt sich ganz fest davon überzeugt, dass das Kino trotz und nach Corona und der schwierigen Umstände wie der Streaming-Konkurrenz weiterbestehen wird. Im Kino und insbesondere im Heimatkino, sieht sie einen "Zufluchtsort, wo ich auch wieder sehr geborgen sein kann – wie in so einem Bauch eines Wals." Hier kann an sich zurücklehnen und "einfach mal in einer anderen Welt sein."
Auch findet sich Hoffnung in der gegenwärtigen Unsicherheit für die Kinos, wenn beispielsweise in der Corona-Krise in Bad Langensalza vom Burgtheater aus dem Nichts ein Autokino aus dem Boden gestampft wurde, mit Unterstützung auch der Gemeinde und der Stadt.
Identitätsstiftender Ort für die Menschen
Eindrucksvoll ist auch Cyraneks Film über das Metropol in Gera, das von 1998 bis 2014 im Dornröschenschlaf verfallen war und dann von den Geschwisterpaar Karen und Christian Pfeil wiedererweckt wurde. Denn dem Enthusiasmus der beiden stellte sich auch ein örtliches Misstrauen entgegen, die Befürchtung, dass ihr Kinoprojekt nur von kurzer Verweildauer sein würde. Dem setzten die Macher entgegen, dass ihr Kino ein Heimatort sein kann, ein neuer Ort, der eine Konstanz hat, wie es Cyranek in ihrem Filmporträt beschreibt.
Zu ihrem liebenswerten Blick in das Metropol Gera gehört auch, zu zeigen, dass die Betreiber in ihrem Haus bewusst auf den Verkauf von Popcorn, der Kino-Klischeenahrung, verzichten. Zu teuer seien die Reinigungskosten und die Verunreinigung der Kinosessel.
Das Kino wird immer bestehen
Cyranek glaubt zudem fest daran, dass das Kino als einzigartiger Ort des Geschichtenerzählens immer bestehen wird. Es gäbe zwar Geschichten, die im Streaming und auf dem heimischen Fernseher gut funktionieren, so serielle Formate. Andere Filme wiederum funktionieren besser im Kino – und zwar nur im Kino wirklich gut. Die jeweiligen Darstellungsformate können ihrer Meinung nach alle nebeneinander existieren.
Ich glaube, dass sich das alles irgendwie einrenkt und sich selbst reguliert. Es wird einfach Produktionen geben, die gehören ins Kino. Die müssen auf die Leinwand! Die einfach auf dem Bildschirm oder auf dem Fernseher zu Hause nicht funktionieren.