"Heimat"-Trilogie In Dresden geborener Kameramann Gernot Roll gestorben
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Der 1939 in Dresden geborene Regisseur und Kameramann Gernot Roll ist tot. Er starb am Donnerstag nach schwerer Krankheit friedlich im Kreise seiner Familie, das erklärten die Angehörigen gegenüber der Deutschen Presseagentur. Zwei seiner Arbeiten schafften es bis zu den Oscars: Caroline Links Familiendrama "Jenseits der Stille" (1996) erhielt eine Oscar-Nominierung, ihr Nachfolgewerk "Nirgendwo in Afrika" wurde 2002 mit dem Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film ausgezeichnet.
Frühe Anfänge
Schon als 14-Jähriger begann Roll eine Ausbildung als Kameramann in den DEFA-Studios in Babelsberg/DDR. 1960 ging er in die BRD. Dort arbeitete er mit zahlreichen namhaften Regisseuren zusammen und wirkte an herausragenden Filmproduktionen wie der "Heimat"-Chronik von Edgar Reitz, Sönke Wortmanns Film-Komödie "Der bewegte Mann", Helmut Dietls Gesellschaftssatire "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1997) oder Heinrich Breloers "Die Manns. Ein Jahrhundertroman", "Speer und Er" (2005) sowie "Buddenbrooks" mit.
Mehrere Grimme-Preise
Für seine Leistung bei der Serie "Heimat" erhielt Roll seinen ersten Adolf-Grimme-Preis, später weitere für "Mit meinen heißen Tränen" (1987), "Wohin und zurück" (1987), "Radetzkymarsch" (1995) und "Die Manns – Ein Jahrhundertroman" (2000). Im Jahr 2013 wurde Roll mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Roll inszenierte auch selbst, unter anderem führte er Regie bei dem Kinderfilm "Der Räuber Hotzenplotz" (2005) nach dem Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler und mit Armin Rohde in der Hauptrolle.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 12. November 2020 | 14:30 Uhr