Das Stifterpaar Eckehard und Uta von Naumburg im Naumburger Dom
Das Stifterpaar Eckehard und Uta von Naumburg im Naumburger Dom. Uta gilt bis heute als Symbol von Schönheit. Bildrechte: IMAGO/NBL Bildarchiv

Ein Blick in die Schatzkammern Sachsen-Anhalt: Sechs einzigartige Schätze im Museum

17. November 2023, 14:46 Uhr

Kennen Sie schon die wertvollsten Schätze in Sachsen-Anhalt? Falls nicht: Auf ins Museum! Ob Schmuck, Kunst oder Werkzeug: Sie erwarten einzigartige Kulturschätze von unschätzbarem Wert. In Halle gibt es mit der Himmelsscheibe von Nebra den wichtigsten archäologischen Fund der jüngeren Geschichte, die Merseburger Zaubersprüche zeugen von der Macht der Worte und im Naumburger Dom verzaubert Sie Uta, eine der berühmtesten Skulpturen der Gotik. Das sind unsere sechs Highlights der Museumsschätze.

Halle: Himmelsscheibe von Nebra – größter archäologischer Fund Deutschlands

Die Himmelscheibe von Nebra ist der wichtigste archäologische Fund der jüngeren Geschichte. Die Bronzeplatte wurde zwischen 2100 und 1700 v. Chr. geschaffen und stellt somit die älteste bekannte Himmelsdarstellung der Welt dar. Die kreisrunde Fläche mit 32 Zentimetern Durchmesser ist mit mehreren Goldelementen verziert. In der Mitte lassen sich eine runde Sonne und ein Sichelmond erkennen, dazwischen mehrere Punkte als Sterne. Am Rand finden sich zwei Bögen.

Die Himmelsscheibe von Nebra – eine kreisrunde, grünliche Metallscheibe mit goldenen Punkten, Sicheln und einem goldenen Kreis – steht in einer Glasvitrine
Die Himmelsscheibe von Nebra ist das Glanzstück des Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Bildrechte: picture alliance/dpa | Anne Pollmann

Vermutlich wurde die Himmelsscheibe von den Menschen des Bronzezeitalters als Orientierungspunkt genutzt: Die Ordnung der Sterne gab Hinweis, wann die Saat am besten ausgebracht werden sollte. Die Bögen könnten auf Sonnenaufgang und -untergang hinweisen. Bemerkenswert ist, dass die Scheibe Laufe der Zeit immer wieder verändert und ergänzt wurde. Die grüne Farbe entwickelte sich erst nach ihrer Nutzung. Ursprünglich war die Scheibe wohl schwarz – wie der Nachthimmel.

Ebenso spannend wie die frühzeitlichen Erkenntnisse ist die Geschichte des Fundes. Zwei Männer waren 1999 auf der Suche nach historischen Artefakten und suchten dafür den Mittelberg in Sachsen-Anhalt mit einem Metalldetektor ab. Tatsächlich gruben sie irgendwann zwei Schwerter, zwei Beile, Reste von Armreifen und eine große Metallscheibe aus. Entgegen gesetzlicher Bestimmung behielten sie die Funde und versuchten, sie meistbietend zu verkaufen.

2002 zeigte ein Archäologe Interesse und traf sich mit den Grabräubern. Eine Täuschung, die mit der Polizei vereinbart wurde. Nach einigen Nachforschungen wurde der Fundort rekonstruiert und die Himmelsscheibe kehrte nach Sachsen-Anhalt zurück. Inzwischen gehört sie als erste bekannte Himmelskarte zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.

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Die Himmelsscheibe gehört zur Dauerausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle.

Adresse:
Richard-Wagner-Straße 9
06114 Halle (Saale)

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag, von 9 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag, von 10 bis 18 Uhr
Montags nur mit Voranmeldung

Preise:
Erwachsene: 7 Euro
ermäßigt: 5 Euro
Für Menschen bis 18 Jahren ist der Eintritt frei.

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Für Menschen mit Mobilitätseinschränkung ist der Zugang über den Nebeneingang möglich. Das Museum bietet auch ein Audioguide an, der sich allerdings nicht explizit an Menschen mit Sehbehinderung richtet.


Wörlitz: Georg Forsters Südseesamlung – wertvoller ethnologischer Schatz

Vor 30 Jahren verschwand sie aus dem Licht der Öffentlichkeit, um sie vor dem Verfall zu schützen. Denn Georg Forsters Südseesammlung im Wörlitzer Schloss zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie besonders gut erhalten ist. Da es sich bei den Stücken nicht um Schmuck handelt, sondern um Alltagsgegenstände wie das Kostüm einer tahitischen Tänzerin, zwei Streitkolben aus Tonga und eine Axt aus jadegrünem Nephrit aus Neuseeland, ist das nicht selbstverständlich.

Exponate wie Werkzeuge und Schmuck aus der Wörlitzer Südseesammlung, die einzeln aufgereiht sind.
Georg Forster brachte von seinen Reisen nach Neuseeland zahlreiche Objekte nach Anhalt mit. Bildrechte: Kulturstiftung Dessau-Wörlitz/ Heinz Fräßdorf

Georg Forster war einer der bedeutendsten Forschungsreisenden der Aufklärung: Von 1772 bis 1775 war er gemeinsam mit seinem Vater auf James Cooks Expedition durch den Pazifik, auf der sie zahlreiche Inseln besuchten und so nah an den Südpol herankamen, wie kein Mensch zuvor. Vater und Sohn fertigten zahlreiche Zeichnungen bisher unbekannter Tiere und Pflanzen an und gaben den Menschen in Europa mit ihren Aufzeichnungen einen Einblick in eine ferne Welt.

Sie traten auch immer wieder in den Austausch mit der einheimischen Bevölkerung, denen sie Gegenstände abkauften und nach Europa brachten. Zurück in Europa erhielt Forster Besuch von Fürst Franz von Anhalt. Forster war von dem ehrlichen Interesse des Adligen so begeistert, dass er ihm einige seiner "Curiositäten" schenkte. Für die Ausstellung im Schloss Wörlitz wurden auch Forschende des "Ancient Tonga Project" eingeladen, die die Beschreibungen Forsters ergänzten und korrigierten. Vor allem zeigten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begeistert, dass die Artefakte von den Pazifik-Inseln in Sachsen-Anhalt die Zeit überdauert haben.

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Die Südseesammlung von Georg Forster ist im Schloss Wörlitz zu sehen.

Öffnungszeiten:
18. März bis 30. April:
Dienstag bis Sonntag, von 11 bis 17 Uhr

Mai bis September:
Dienstag bis Doonnerstag und sonntags, von 10 bis 17 Uhr
Freitag und Samstag, von 10 bis 18 Uhr

Oktober:
Dienstag bis Sonntag, von 11 bis 17 Uhr

Montag ist Ruhetag
Von November bis März geschlossen.
Von Dienstag bis Samstag bietet die Kulturstiftung täglich um 11 Uhr eine Führung zur Südseesammlung an.

Preise:
Erwachsene: 9 Euro
ermäßigt: 7 Euro
Für Menschen bis 16 Jahren ist der Eintritt frei.

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Die Wege im Park sind mit Sand befestigt.
Der Zugang zum Schloss ist über einen Hublift an der Seeseite möglich.


Halle: "Die weiße Katze" – berühmtestes Gemälde von Maler Franz Marc

"Ich empfand schon sehr früh den Menschen als hässlich; das Tier schien mir schöner, reiner...", schrieb der Maler Franz Marc an seine spätere Frau Maria Franck. Ab 1910 wendete sich der Künstler immer mehr den Tiermotiven zu, in denen er etwas Ursprüngliches und Unbelastetes erkannte. Immer wieder finden sich in seinen Bildern auch Katzen. So gehört "Die weiße Katze" zu seinen bekanntesten Arbeiten und zu den beliebtesten Bildern im Halleschen Kunstmuseum.

Ein Gemälde mit klaren Farbflächen: Eine zusammengerollte, weiße Katze liegt auf einer roten Decke und einem gelben Kissen.
"Die weiße Katze" von Franz Marc ist eines der wichtigsten Gemälde in Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg in Halle. Bildrechte: Punctum/Bertram Kober

Franz Marc, geboren 1880, begann spätestens um die Jahrhundertwende herum zu malen. Marc war damals noch ganz dem Realismus verpflichtet und malte Landschaften in gedeckten Farben. Ab 1904 suchte er jedoch einen eigenen Stil und begann, Tiere zu malen. Auf einer Reise nach Paris entdeckte er van Gogh und Gaguin, die großen Einfluss auf sein Schaffen hatten. Seine Bilder wurden farbiger, versuchten das innere Wesen der Tiere einzufangen und somit etwas Höheres darzustellen. Gemeinsam mit anderen Künstlern bildete er die Gruppe, die heute als "Blauer Reiter" bekannt ist. 1914 wurde Marc zum Kriegsdienst eingezogen und fiel 1916 an der Front bei Verdun. Heute gilt er als wichtigster Vertreter des deutschen Expressionismus.

Im Gemälde "Die weiße Katze" liegt eine Katze eingerollt auf mehreren Kissen. Das Gemälde zeigt aber nicht nur eine schlafende Katze, sondern vermittelt eine Ruhe, die einer wachsenden Hektik der Moderne entgegensteht. In dem Tier drückt sich für Marc eine große Reinheit aus und so bettet er sie, wie etwas Königliches oder Heiliges, auf mehrere Kissen. Die starken Farben entsprechen bei Marc auch immer einer tieferen Bedeutung: Das Rot bestimmt die rechte Bildhälfte und drückte eine gewisse Schwere aus, die auch durch die Sterne, die zwischen dem Rot leuchten, in das Gelb des Kissens übergehen. Diese Farbe steht für Marc für das Weibliche und die Heiterkeit. Alles im Bild wirkt aufeinander abgestimmt und drückt größte Harmonie aus.

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"Die weiße Katze" von Franz Marc ist im Kunstmuseum Moritzburg Halle zu sehen.

Adresse:
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Dienstag, von 10 bis 18 Uhr
Mittwochs geschlossen

Preise:
Erwachsene: 8 Euro
ermäßigt: 5 Euro

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Der Weg zum Museum ist mit Kopfsteinpflaster ausgelegt. Im Museum gibt es Aufzüge.
Im Untergeschoss ist ein rollstuhlgerechtes WC.
Das Gemälde "Die weiße Katze" gibt es auch als Tastbild. Auf Anfrage sind Führungen in Leichter Sprache möglich.


Naumburg: Uta von Naumburg – bedeutendste Statue der deutschen Gotik

Umberto Eco würde mit ihr Essen gehen, erklärte der bekannte italienische Philosoph und Schriftsteller einst in einem Interview. Er schien von Uta von Naumburg, wie die Stifterfigur im Naumburger Dom heißt, ebenso fasziniert – so viele Menschen bis heute. Uta ist eine der bedeutendsten deutschen Skulpturen der Gotik.

Allgemein wird angenommen, dass die Figur Uta von Ballenstedt darstellt, die Ehefrau des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen. Die Steinfigur wurde im 13. Jahrhundert von einem unbekannten Naumburger Meister geschaffen und stellt im Verbund mit elf anderen Figuren eine der Stifterinnen der früheren Kapelle dar, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung bereits mehrere Jahrhunderte verstorben war.

Lebensnahe Skulpturen von einem Mann und einer Frau mit Kronen an einer Wand mit Steinmetzarbeiten.
Uta von Naumburg gilt vielen als schönste Frau des Mittelalters. Bildrechte: IMAGO/NBL Bildarchiv

Die Skulptur wird als Höhepunkt einer künstlerischen Gegenbewegung zur Romantik betrachtet, die Menschen weniger als Persönlichkeiten, sondern in ihrer Position in der (Welt-)Ordnung zeigten. Uta zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Haltung aus: Sie hat ihren Mantelkragen halb ins Gesicht gezogen, mit der linken Hand rafft sie ihren Umhang näher an ihren Körper. Es wirkt, als wolle sie sich vor dem Wetter schützen und doch behält sie in ihrer Haltung eine Würde, die allem trotzen würde. So entsteht eine Dynamik in der Figur, die auf eine emotionale Tiefe hindeutet.

Im 19. Jahrhundert wuchs die Bekanntheit der Figur, die mit dem Aufkommen der Fotografie in mehreren Reiseführern abgebildet wurde und als ein Höhepunkt der Bildhauerei gezeigt wurde. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Darstellung der edlen, schutzbedürftigen Frau als Ideal stilisiert. Als Symbol von Schönheit gilt sie noch heute.

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Die Stifterfigur ist im Naumburger Dom zu sehen.

Adresse:
Domplatz 19
06618 Naumburg

Öffnungszeiten:
März bis Oktober:
Montag bis Samstag, von 9 bis 18 Uhr
Sonn- und Feiertage, von 11 bis 18 Uhr

November bis Februar:
Montag bis Samstag, von 10 bis 16
Sonn- und Feiertage, von 12 bis 16 Uhr

Preise:
Erwachsene: 9,50 Euro
Studierende, Auszubildende, ALG II-Berechtigte, Menschen mit schweren Behinderungen: 6 Euro
Schülerinnen und Schüler: 3 Euro

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Das Kirchengebäude ist abgesehen von vereinzelten Schwellen barrierearm. Ein Aufzug führt zu den Ausstellungsräumen. Im Erdgeschoss gibt es ein rollstuhlgerechtes WC.
Ein Audioguide soll auch Menschen mit Sehbehinderung einen Eindruck vom Dom vermitteln. Nach Absprache sind auch Führungen in Leichter Sprache möglich.


Merseburg: Merseburger Zaubersprüche – einzigartiger Schatz germanischer Mythologie

"Entspring den Banden, entweich den Feinden!" So ließe sich das Ende des ersten von zwei Merseburger Zaubersprüchen übersetzen. Die beiden althochdeutschen Texte wurden 1841 von dem Historiker Georg Waitz in einer Gebetssammlung des Merseburger Domschatzes gefunden, wo sie auf einer unbeschriebenen Seite standen. Vermutlich wurden sie im 10. Jahrhundert in Fulda aus einem anderen Buch abgeschrieben. Die Sprüche gehören zu den wenigen Texten, die sich auf die germanische Mythologie beziehen und die in althochdeutscher Sprache erhalten sind.

Der zweite Spruch erzählt, wie der Gott Wotan durch den Wald ritt, wobei sich das "Balders-Fohlen" den Fuß verrenkte. Anschließend segneten mehrere Götter und Göttinnen die Verletzung. "Bein zu Bein, Blut zu Blut, Glied zu Gliedern, wie geleimt sollen sie sein!", schließt der Spruch, der vermutlich verrenkte Pferdebeine heilen sollte.

Bereits 1842 übertrug Jacob Grimm den Spruch in ein zeitgenössisches Deutsch und verfasste erste Anmerkungen. Seitdem beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Text, denn viele der Namen geben Rätsel auf: Balder beispielsweise ist in der nordischen Mythologie der Gott des Lichtes, doch in westgermanischen Quellen nicht als bekannte Gottheit belegt. Die Zaubersprüche geben den Menschen noch heute Rätsel auf und schaffen so eine Verbindung in eine längst vergangene Zeit.

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Adresse:
Domplatz 7
06217 Merseburg

Öffnungszeiten:
April bis Oktober:
Montag bis Samstag, von 9 bis 18 Uhr
Sonntag und Feiertag, von 11 bis 18 Uhr

Die Domstifter bieten Sonderführungen zu den Merseburger Zaubersprüchen an. Sie müssen individuell angefragt werden.

Preise:
Erwachsene: 9,50 Euro
Studierende, Auszubildende, ALG II-Berechtigte, Menschen mit schweren Behinderungen: 6 Euro
Schülerinnen und Schüler: 3 Euro

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Der Großteil des Domgebäudes ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen erreichbar.
Ein Audioguide soll auch Menschen mit Sehbehinderung einen Eindruck vom Dom vermitteln.
Nach Absprache sind auch Führungen in Leichter Sprache möglich.


Dessau: Fürstenaltar von Lucas Cranach d.Ä. – bedeutsames Werk der Renaissance

Der Dessauer Fürstenaltar gehört zu den wichtigsten Werken der Wittenberger Zeit, vielleicht sogar im gesamten Schaffen von Lucas Cranach dem Älteren. Es ist ein Schmuckaltar, der vermutlich zwischen 1509 und 1510 im Auftrag des kursächsischen Hofes entstand und nur zu besonderen Anlässen geöffnet wurde.

Ein Gemälde aus drei Teilen: In der Mitte hält eine Frau ein Baby auf dem Schoß. Rechts und links über ihr schweben zwei Engel. Mehrere Personen schauen kniend zu dem Mutter-Kind-Paar.
Während an den meisten Bildern im Mittelalter zahlreiche Künstler arbeiteten, schuf der Wittenberger Maler Lucas Cranach der Ältere den Fürstenaltar fast allein. Bildrechte: Anhaltische Gemäldegalerie Dessau/Sebastian Kaps

Der Mittelteil zeigt das traditionelle Gottesmutter-Motiv. Das Christuskind auf Marias Schoß hält einen Apfel in der Hand, der ihn als neuen Adam ausweist, der die Ursünde aufhebt. Rechts und links von ihm sitzen die Heiligenfiguren Katharina und Barbara. In den Flügeltüren blicken die Stifter und zwei weitere Heilige auf das Mutter-Kind-Paar.

Inzwischen ist sich die Forschung einig, dass Cranach dieses Werk fast komplett allein malte. Die Bildergruppe besticht dabei vor allem durch seine klare Komposition und Farbgebung. Die Erfahrungen, die Cranach in Wien, den Niederlanden und Flandern gesammelte hatte, werden in dem Bild deutlich. Der neue Umgang mit der Motivik bringt die göttlichen Figuren näher an die irdischen Betrachterinnen und Betrachter.

Cranach verzichtete auf große Heiligenscheine aus Blattgold zugunsten eines unauffälligeren Strahlenkranzes. Die Figuren treten plastisch und lebendig aus dem Hintergrund hervor. Cranach griff dafür auf ein damals neues Mittel zurück: Er malte eine Art Fensterbank auf den unteren Bildteil, als Verbindung zwischen Gegenwart und Bildrealität. Auf diese Weise gelang dem Meister ein zeitloses Werk.

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Der Fürstenaltar gehört zur Sammlung der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau.

Adressse:
Im Georgium
Puschkinallee 100
06846 Dessau-Roßlau

Wegen Sanierungsarbeiten ist die Dauerausstellung bereits seit mehreren Jahren geschlossen. Bis Ende 2023 soll die Anhaltische Gemäldegalerie im Dessauer Georgium aber wieder eröffnet werden.

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Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 15. Juni 2022 | 21:15 Uhr