10. bis 25. September Achava-Festival in Erfurt: Konzerte gegen Hass und Langeweile
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Sanierungsarbeiten und dann die Bundesgartenschau in Thüringen – lange Zeit konnte die Erfurter Peterskirche nicht wirklich genutzt werden. Nun kehren die Achava-Festspiele vom 10. bis zum 25. September 2022 mit zahlreichen Konzerten in den Kirchenraum zurück. Musikschaffende aus aller Welt, unter anderem aus Syrien oder der Ukraine, kommen nach Thüringen und laden zum friedlich Austausch ein. Wir empfehlen fünf Konzert-Highlights.

Banda Comunale meets Karolina Trybała
Elf Dresdner Musiker gründeten vor 20 Jahren die Banda Comunale. Seitdem steht das Musikprojekt für Weltoffenheit und interkulturellen Dialog. Karolina Trybała – als Jazz-Sängerin und Musikpädagogin an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater ausgebildet, studierte auch am Jazz-Institut der Musikhochschule Katowice und an der Züricher Hochschule der Künste. Ihr Stil: Virtuos zwischen Avantgarde und Entertainment. Der Abend in Erfurt verspricht eine energiereiche Mischung.
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22. September, 19:30 Uhr
Ibrahim Bajo: Neues Herzensprojekt
Als Ibrahim Bajo aus Syrien vor etlichen Jahren nach Deutschland floh, ließ er nicht nur Teile seiner Familie zurück, sondern auch seine Musikinstrumente und seine Band. In Meiningen konnte er ein neues Leben beginnen, unter anderem am Theater. Er wurde fest in das Ensemble integriert und baute seine Band in Deutschland mit neuen und alten Freunden wieder auf. "Syriab" heißt das Ensemble, das nun erneut mit der Nelly Bigband aus Erfurt auf der Bühne stehen wird. Eine besondere Empfehlung – und ein Herzensprojekt von Ibrahim Bajo.
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23. September, 19:30 Uhr
"Tehorah": Musik gegen Antisemitismus
"Tehorah" ist das hebräische Wort für "rein": Mit diesem Konzert kommt eine Geschichte über Krieg, Verlust, Hoffnung, Liebe und Vergebung auf die Bühne. Mit dabei – als Musiker – der Antisemitismus-Beauftragte der deutschen Bundesregierung, Felix Klein, der hin und wieder mit dem Diplomatischen Streichquartett Berlin auf der Bühne steht. An diesem Abend musizieren sie deutsche, jiddische und hebräische Lieder. Adrienne Haan ist Solistin und hat das Konzert konzipiert.
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24. September, 19:30 Uhr
Crossover: Wandern zwischen den Welten
Der Countertenor Nils Wanderer dürfte zu den derzeit angesagtesten Künstlern seines Faches gehören. In Erfurt steht er mit dem Musiker und Produzenten Frithjof Rödel auf der Bühne. Zwischen Rock, Pop und vielen weiteren Stilen ist das Konzert ein echtes Cross-over, unter anderem mit Nadja Robiné (Text) und Marcelo Amara (Klavier). Die Texte stammen von Selma Meerbaum-Eisinger, einer rumänisch-jüdischen Dichterin, die im Alter von nur 18 Jahren nach ihrer Deportation starb, doch der Welt viele Gedichte hinterlassen hat.
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25. September, 19:30 Uhr
Vsevolod Zaderatsky: Ein unvergessenes ukrainisches Genie
Zu einem Gesprächskonzert lädt Jascha Nemtsov, Pianist und Professor für Jüdische Musik an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" Weimar. Der ukrainische Komponist Vsevolod Zaderatsky (1891-1953), lebenslang verfolgt und missachtet, den Aggressionen des Stalinismus ausgesetzt, steht im Mittelpunkt des Konzertes. Seine Kompositionen wurden erst vor wenigen Jahren – auch dank Jascha Nemtsovs – wiederentdeckt. Er erhielt dafür 2018 den OPUS KLASSIK und nimmt die Gäste des Abends mit in das Leben und Schaffen des vergessenen Genies.
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20. und 21. September, 19 Uhr
(Red. Bearbeitung: Thilo Sauer, op)
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 10. September 2022 | 08:15 Uhr