Empfehlung Pop bis Klassik: Besondere Musik für gemütliche Nachmittage im Advent
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30. November 2024, 04:00 Uhr
Lieder wie "Last Christmas", "Stille Nacht" oder "Jingle Bells" laufen in der Weihnachtszeit rauf und runter. Sie haben Lust auf eine musikalische Neuentdeckung abseits der üblichen Weihnachts-Playlist? Wir haben handverlesene Musik-Tipps, die bestens zu einem gemütlichen Nachmittag im Advent passen. Ob ein Weihnachtslied aus Hawaii, ein Song der schon einmal im Radio zensiert wurde oder ein Album voller Nostalgie – hier finden Sie besondere Empfehlungen aus unserer Redaktion.
Weihnachten auf Hawaii: "Mele Kalikimaka"
Wenn der Weihnachtsstress zu viel wird, bietet Bing Crosbys "Mele Kalikimaka" die perfekte Auszeit – ein Klassiker, der hawaiianische Lebensfreude mit weihnachtlichem Flair verbindet. 1950 von Crosby und den Andrew Sisters aufgenommen, bringt das Lied fröhliche Abwechslung gepaart mit einer Portion Fernweh in die oft stereotype Weihnachtsplaylist, die uns jährlich beschallt. Der Kultfilm "Schöne Bescherung" (1989) machte den Song unvergesslich: In einer lustigen Szene träumt Clark Griswold, legendär gespielt von Chevy Chase, zu den beschwinglichen Klängen des Liedes von einem perfekten Pool. Die Kombination aus nostalgischem Sound und filmischem Witz macht "Mele Kalikimaka" zu meinem kulturellen Musik-Highlight der Weihnachtszeit.
Eine Empfehlung von Viktoria Adler
Angaben zum Song
Bing Crosby: "Mele Kalikimaka"
Album: "Merry Christmas" (1950)
Weihnachtsfeeling pur: "Sind die Lichter angezündet“
In meiner Familie ist der Advent und ganz besonders der Heilige Abend eine magische Zeit voller generationsübergreifender Traditionen. Am 24. Dezember lockt ein Glöckchen die Familie in die Stube. Im Scheine von Weihnachtsbaum und Bergmann-Pyramide ertönt dann die Schallplatte "Sind die Lichter angezündet" von 1978, unter anderem mit Aufnahmen der Rundfunkkinderchöre Leipzig und Berlin.
Für mich gibt es auch heute, wo ich längst erwachsen bin, keine schönere und weihnachtlichere Platte, die mir das Gefühl von Heimat und Besinnlichkeit vermitteln kann. Die Harmonien im Lied "Tausend Sterne sind ein Dom" treiben mir jedes Jahr aufs Neue eine Gänsehaut über den mit Kartoffelsalat vollgestopften Körper. Das ist der zeitlose Soundtrack der Weihnachtszeit!
Eine Empfehlung von Lina Burghausen
Angaben zum Album
“Sind die Lichter angezündet“
Veröffentlicht: 1978
Eterna
Harmonie überall, aber der Baum piekst: "Close to you"
Weihnachtsmusik und Zuckergebäck haben eines gemeinsam: Nach den Feiertagen ist man ihrer schnell überdrüssig. Das Debüt der Carpenters ist da eine schöne Alternative. Kein klassisches Weihnachtsalbum, aber wenn Sie beim Baumschmücken Karen Carpenters engelsgleiche Stimme hören, die sich mit der ihres Bruders Richard zu nachgerade unwirklich schönen Harmonien verbindet, und sich nicht in eine Zeit vor Smartphones und Onlineshopping versetzt fühlen, dann soll Sie doch Knecht Ruprecht holen!
Klar, etwas zuckrig sind auch die Songs auf "Close to you". Aber achten Sie mal auf die Momente, wenn Trotz und Abgrund in Karens Stimme aufblitzen und Richards Orgelspiel ins Psychedelische abgleitet! Dann ahnen Sie, warum Nick Cave oder Kim Gordon große Fans der Carpenters sind.
Eine Empfehlung von Torsten Reitler
Angaben zum Album
Carpenters: "Close to you"
Veröffentlicht: 1970
A&M Records / Polydor
Nicht harmonisch, aber romantisch: "Fairytale Of New York"
"Fairytale Of New York" ist eines der schönsten Weihnachtslieder der Welt – dabei ist es weder harmonisch noch harmlos. Ganz im Gegenteil: Es wird wild geschimpft und beschimpft (so wild, dass die BBC den Song schon des öfteren zensierte). Aber es geht halt auch um die ganz großen Gefühle: um Liebe und Hass, um Hoffnung, die enttäuscht wurde, und Träume, die verlorengingen.
Ein Einwandererpärchen im Zwiegespräch am Weihnachtsabend, beide hatten schon ein, zwei Gläser zu viel, der New Yorker Polizeichor singt dazu ein irisches Volkslied. "Ein romantischer Song über zwei verkorkste Charaktere", fasst es der Sänger der irischen Folkpunkband The Pogues, Shane MacGowan, zusammen, "mit offenen Ende". Denn das ist das Schöne an diesem Lied mit der eingängigen, mal traurigen, mal tanzbaren Melodie: Es gibt nicht nur die Erinnerung an eine bessere, glänzendere Zeit, sondern es ist vielleicht auch noch nicht alles verloren. Schließlich läuten gerade die Weihnachtsglocken.
Eine Empfehlung von Juliane Streich
Angaben zum Song
The Pogues (feat. Kirsty MacColl): "Fairytale Of New York"
Veröffentlicht: 1987
Album: "If I Should Fall from Grace with God"(1988)
Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 24. Dezember 2024 | 20:00 Uhr