Club Session im Moritzhof Magdeburg Toni Kater: "Manchmal muss man sich für Europa schämen"
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Einst wurde Toni Kater mit Elektroindiepop bekannt, aber auf ihrem neuen Album "Die schönen Dinge sind gefährlich" klingen die Lieder akustischer. Das brachte ihr beim Preis der deutschen Schallplattenkritik sogar eine Nominierung in der Rubrik Liedermacher ein. Darüber freute sich die Musikerin aus Blankenburg sehr, wie sie während der MDR KULTUR Club Session im Magdeburger Club Moritzhof. Denn sehr viele gute deutschsprachige Liedermacherinnen und Liedermacher seien in den letzten Jahren dort aufgetaucht – von Gisbert zu Knyphausen bis Dota.
Wenn man jung ist, erscheint einem die Berufsgenossenschaft der Liedermacher angestaubt, aber das hat sich geändert.
Der Mensch im Zentrum
Toni Katers Texte sind selten eindeutig, dafür aber zeitlos. "Der Mensch steht meistens im Zentrum, wenn man ein Lied schreibt", sagt sie. Sie schreibe über "mein Leben, das der Menschen um mich rum und was gesellschaftlich passiert". "Europa" zum Beispiel ist ein Lied, das sie geschrieben hat, als die Briten für den Brexit stimmten und immer noch topaktuell. "Manchmal muss man sich schämen für Europa", sagt Kater. "Ich habe immer einen anderen Aspekt vor Augen, wenn ich das singe."
"Europa" und andere Lieder ihres Albums präsentiert Toni Kater in der Club Session, in der sie im Gespräch mit Moderator Jan Kubon auch erzählt, wie sie sich ein preiswertes Klavier auf Ebay geschossen hat und wie sie wegen des Produzenten von Sandra von zu Hause abgehauen ist.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR Studiosession | 28. November 2020 | 16:30 Uhr