
Kampagne "Musikstadt Leipzig" – was bringt die neue Dachmarke?
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Seit kurzem läuft eine Kampagne zur "Musikstadt Leipzig" - unter anderem in den USA, Japan oder Großbritannien. Mit großen Namen wie dem Gewandhaus, der Oper Leipzig, Johann Sebastian Bach oder Felix Mendelssohn Bartholdy soll im Ausland geworben werden. Welches Potential steckt darin? Wir haben Leipziger Kulturpersonen befragt.

Eine neue Kampagne bewirbt die "Musikstadt Leipzig" international, so in den USA, Japan oder Großbritannien. Musikalisch hat Leipzig viel zu bieten, von Bach bis Gewandhaus. Kann die Stadt mit der Kampagne verstärkt internationales Interesse wecken?
Zur Kampagne haben die Protagonisten des Kulturgeschehens der Stadt eine Meinung. So betont Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke verschiedene Aspekte: "Die wichtigste Musikerpersönlichkeit des 19. Jahrhunderts – zumindest für die Stadtentwicklung von Leipzig – nämlich Felix Mendelssohn Bartholdy, werden wir jährlich um den Todestag herum in Kooperation zwischen Mendelssohnhaus und Gewandhaus ehren". Hinzu kommt das jährliche Bachfest. Außerdem gibt es künftig einen Wechsel aus Opernfestspielen und Gewandhausfesttagen.
Große Leuchttürme vorantragen
Der Leiter des Mendelssohnhauses in Leipzig, Jürgen Ernst, begrüßt die internationale Ausrichtung als Musikstadt. Um die Leute in die Stadt zu bekommen, bedürfe es zunächst der großen Leuchttürme wie Bach, Mendelssohn, Oper und Gewandhaus.
Mit den großen Namen habe man zunächst den Auftakt gemacht. Mit ihnen soll ab 2020 auch in Frankreich, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden für die kommenden Leipziger Musikfestivals geworben werden.
Auch Originalbauten haben Potenzial
Ein anderes musik-touristisches Angebot ist zum Beispiel auch die Leipziger Notenspur. Sie verbindet prägnante Orte Leipziger Musikgeschichte. In der neuen Kampagne, die derzeit in den USA, Japan oder Großbritannien läuft, taucht dieses Angebot zunächst nicht explizit auf. Werner Schneider, Leiter der Notenspur, ist grundsätzlich für die Bewerbung Leipzigs unter der Dachmarke Musikstadt. Für ihn gehören zum Alleinstellungsmerkmal der Stadt aber auch ihre Originalbauten. "Das ist in dieser Dichte, in der es in Leipzig ist, weltweit nirgends der Fall.", sagt er.
Ideal wäre für Schneider eine Verbindung aus Städtearchitektur mit der Bewerbung von Festivals, um zusätzlich zu zeigen, welche Musiktradition Leipzig hat. Das sei nicht nur ein wichtiges Zeichen fürs Ausland, sondern auch für die Stadt. "Wenn man sagt, das verknüpfen wir mit dem Label Musikstadt – das müssen wir auch machen – dann wird es außergewöhnlich", so Schneider weiter.
Einbindung weiterer Festivals
Auf mittlere Sicht solle es möglich sein, dass andere Festivals auch unter der Dachmarke Musikstadt beworben werden, sagt Kulturbürgermeister Skadi Jennicke. Für die Stadt wichtig seien sie in jedem Fall, so Jennicke weiter.
Ob insgesamt tatsächlich mehr Menschen durch die internationale Kampagne nach Leipzig kommen werden, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 04. November 2019 | 12:40 Uhr