Wovon Wilhelm Bartsch zu erzählen weiß, hat immer mit dem Hier und Jetzt zu tun. Um sich dieser Gegenwart bewusst zu werden, greift der Dichter allerdings weit aus. Mitunter bis nach Ginnungagap, das nach der altnordischen Sagendwelt der Edda den leeren Raum am Anfang allen Weltgeschehens bezeichnet. Auch auf sie trifft man in Bartschs Gedichten - bis heute Zentrum seines weitläufigen literarischen Werks.
In diesem Jahr ist ein neuer Lyrikband des seit vielen Jahren in Halle lebenden Dichters erschienen: "Hohe See und niemands Land" heißt er. Und "Farewell", "Fahre wohl", ist das Leitmotiv der Texte, mit denen sich Bartsch als Reisender und Meister des klassischen Sonetts vorstellt. Weshalb er diese Form bevorzugt, welche Weltgegenden mit seinen Gedichten zu besichtigen sind und wer zu seinem literarischen Koordinatensystem gehört, darüber hat er mit MDR KULTUR-Redakteurin Katrin Wenzel gesprochen.
Wilhelm Bartsch wurde in diesem Jahr mit dem Rainer-Malkowski-Preis ausgezeichnet und erhält den Bremer Literaturpreis 2025. Eine Sendung vom Oktober 2024.