Über mehr als fünfzehn Jahre arbeitete Annette von Droste-Hülshoff an diesem unvollendeten Werk. Vieles, was sie ihrer Hauptfigur "Ledwina" mitgibt, verweist auf biographische Parallelen: Beide sind gesundheitlich angeschlagen (Annette von Droste-Hülshoff erliegt 1848 auf der Meersburg am Bodensee einem Lungenleiden), beide hadern mit dem Frauenbild des 19. Jahrhunderts und reflektieren ihre gesellschaftliche Situation. Das macht dieses wenig bekannte Fragment zu einem "modernen" Stoff: die Frage nach den Möglichkeiten weiblicher Subjektivität jenseits moralischer Normen und Standeskonventionen und die Suche nach dem existenziellen Ort der Schriftstellerin in der Gesellschaft. Auch literaturhistorisch ist "Ledwina" interessant: Man kann darin eine frühe Form des Gesellschafts- und Konversationsromans entdecken, lange bevor er von Theodor Fontane oder Wilhelm Raabe als Genre etabliert wurde.
Ledwina ist eine selbstbewusste junge Frau, die unter den Konventionen ihrer Umgebung und der eigenen kränklichen Konstitution leidet. Dagegen helfen lange Spaziergänge - das war im Zeitalter der Droste-Hülshoff nicht anders als heute.
Annette von Droste-Hülshoff, geboren am 12. Januar 1797, nach anderen Quellen am 10. Januar 1797, auf der Burg Hülshoff bei Münster, ist vor allem durch ihre Gedichte und ihre Novelle "Die Judenbuche" bekannt geworden. In zahlreichen Briefen hat sie darüber geklagt, dass ihr gesundheitlicher Zustand und die Konventionen einer alleinstehenden adeligen Frau ihr dichterisches Schaffen einschränkten. Sie war auch Komponistin, arbeitete an einer Oper, konnte aber viele ihrer angefangenen Projekte zu Lebzeiten nicht zu Ende bringen. Dazu zählt auch die Erzählung "Ledwina", die Fragment geblieben ist und sich dadurch vielleicht zu Unrecht der allgemeinen Kenntnis entzieht.
Ledwina ist eine selbstbewusste junge Frau, die unter den Konventionen ihrer Umgebung und der eigenen kränklichen Konstitution leidet. Dagegen helfen lange Spaziergänge - das war im Zeitalter der Droste-Hülshoff nicht anders als heute.
Annette von Droste-Hülshoff, geboren am 12. Januar 1797, nach anderen Quellen am 10. Januar 1797, auf der Burg Hülshoff bei Münster, ist vor allem durch ihre Gedichte und ihre Novelle "Die Judenbuche" bekannt geworden. In zahlreichen Briefen hat sie darüber geklagt, dass ihr gesundheitlicher Zustand und die Konventionen einer alleinstehenden adeligen Frau ihr dichterisches Schaffen einschränkten. Sie war auch Komponistin, arbeitete an einer Oper, konnte aber viele ihrer angefangenen Projekte zu Lebzeiten nicht zu Ende bringen. Dazu zählt auch die Erzählung "Ledwina", die Fragment geblieben ist und sich dadurch vielleicht zu Unrecht der allgemeinen Kenntnis entzieht.
Mitwirkende
Produktion: WDR 2016
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Darsteller
Sprecher: Janina Sachau
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