Der Kohleausstieg bis zum Jahr 2030 scheint noch immer beschlossene Sache zu sein. Es ist ein Regierungsschwerpunkt, der Umwelt zu liebe. Der Kohleabbau hat die sächsische Region über einen langen Zeitraum geprägt. Zum Beispiel auch das Leben der Menschen in dem Ort Kahnsdorf. Heidi Mühlenberg kam als Studentin im Sommer 1981 zum ersten Mal nach Kahnsdorf. Mit Schaufeln kratzte sie mit ihren Kommilitonen den Kies aus den Bahnschwellen. Nebenan rückte ein Trupp Strafgefangener die Schienenstücke für den Kohlenbagger weiter. Kahnsdorf klebte wie ein Schwalbennest an der Kante des Tagebaus Witznitz und wartete auf den Tod. Doch dann kam der Herbst 1989 und streikende Kahnsdorfer, die ihren Ort erhalten wollten, blockierten eine wichtige Straße.
Über 30 Jahre später sind die Gruben zu einer Seenlandschaft geworden. Die Lagune Kahnsdorf ist eng und teuer bebaut. Die Blauwasser AG hat den See gekauft, vermarktet die Ufer, legt Reitwege an, sanierte das Rittergut. Aus dem "Drecknest" von einst ist, eine Oase geworden. Auf jeden der 400 Einheimischen kommt ein Neuzugezogener.
Im Lausitzer Revier dagegen, sieht das anders aus. Städte wie Görlitz, Bautzen, Weißwasser stöhnen unter dem Exodus. Nirgendwo ist die Lage so dramatisch wie in Weißwasser. Hier blieben nur 15.600 von 35.000 Einwohnern. In der Lausitz kulminieren die Probleme des Kohleausstiegs mit Arbeitslosigkeit, der roten Spree und fehlendem Wasser. Hier steht man dem Kohleausstieg skeptisch gegenüber. Und viele Menschen fragen sich, welche sozialen Auswirkunge der Strukturwandel konkret für Sachsen haben wird. Wie sieht es mit den Zukunftschancen für eine junge Generation aus? Und über allen Gedanken hängt wie ein Damokles-Schwert die Frage: Werden die Energie-Ressourcen für unser Land in den nächsten Jahren ausreichen?
Die Autorin Heidi Mühlenberg widmet sich vorrangig Umwelt- und Wissenschaftsthemen. In der Feature- Redaktion des MDR entstanden u.a. die Sendungen "Mülleimer Ostsee", "Fracking, der zweifelhafte Weg zum Erdgas", "Desertec- Europas Solarvision" und "Der verstummte Frühling"
Über 30 Jahre später sind die Gruben zu einer Seenlandschaft geworden. Die Lagune Kahnsdorf ist eng und teuer bebaut. Die Blauwasser AG hat den See gekauft, vermarktet die Ufer, legt Reitwege an, sanierte das Rittergut. Aus dem "Drecknest" von einst ist, eine Oase geworden. Auf jeden der 400 Einheimischen kommt ein Neuzugezogener.
Im Lausitzer Revier dagegen, sieht das anders aus. Städte wie Görlitz, Bautzen, Weißwasser stöhnen unter dem Exodus. Nirgendwo ist die Lage so dramatisch wie in Weißwasser. Hier blieben nur 15.600 von 35.000 Einwohnern. In der Lausitz kulminieren die Probleme des Kohleausstiegs mit Arbeitslosigkeit, der roten Spree und fehlendem Wasser. Hier steht man dem Kohleausstieg skeptisch gegenüber. Und viele Menschen fragen sich, welche sozialen Auswirkunge der Strukturwandel konkret für Sachsen haben wird. Wie sieht es mit den Zukunftschancen für eine junge Generation aus? Und über allen Gedanken hängt wie ein Damokles-Schwert die Frage: Werden die Energie-Ressourcen für unser Land in den nächsten Jahren ausreichen?
Die Autorin Heidi Mühlenberg widmet sich vorrangig Umwelt- und Wissenschaftsthemen. In der Feature- Redaktion des MDR entstanden u.a. die Sendungen "Mülleimer Ostsee", "Fracking, der zweifelhafte Weg zum Erdgas", "Desertec- Europas Solarvision" und "Der verstummte Frühling"
Mitwirkende
Produktion: MDR 2022
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