Fr 23.09. 2022 09:00Uhr 35:00 min

Torsten Schulz: Öl und Bienen, Buchvoer
Torsten Schulz: Öl und Bienen, Buchvoer Bildrechte: Klett-Cotta-Verlag
MDR KULTUR - Das Radio Fr, 23.09.2022 09:00 09:35
MDR KULTUR - Das Radio Fr, 23.09.2022 09:00 09:35

MDR KULTUR - Lesezeit Öl und Bienen (Folge 5 von 12)

Öl und Bienen (Folge 5 von 12)

Von Torsten Schulz

  • Stereo
Den Männern in der Familie Wutzner liegt das Aufspüren von Erdöl in den Genen. Kaum stapfen sie durch die Havelländische Heide, schon scheint unter ihren Füßen der Boden zu vibrieren. Dumm nur, dass das sprudelnde schwarze Gold jedes Mal wieder versiegt, wenn man es aus dem Boden holen will. Als der Staat in den 1920er Jahren die Siedlung Beutenberge errichtete, glaubten die Bewohner noch an die verheißungsvollen Erdölquellen. Doch inzwischen ist man in der Realität angekommen, und Lothar Ihm, dem letzten Nachfahren der Wutznerschen Dynastie, bleibt nichts Besseres übrig als mit seinen DDR-Kumpanen Blutblase und Krücke im hauseigenen Garten dem Bier zuzusprechen und zu der aus dem Westen eingeschmuggelten Musik ausdrucksvoll mit dem Kopf zu nicken. Bis dann eines Tages ein Schwarm Frauen anrückt und Schluss ist mit der friedlichen männlichen Existenz zwischen Alkohol und Rockmusik...

Torsten Schulz erzählt in seinem neuen Roman auf ebenso bodenständig-liebenswürdige wie skurrile Weise von vergangenen Zeiten und der Beharrlichkeit alter und neuer Mythen.

Torsten Schulz, 1959 in Berlin geboren, ist Autor von Prosa und Spielfilmen, Regisseur von Dokumentarfilmen und Professor für Dramaturgie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Nach seinem Studium der Film- und Fernsehwissenschaft an der HFF Babelsberg war Schulz zunächst Dramaturgie-Assistent, dann Dramaturg der DEFA-Spielfilmstudios. 1990 gründete der die Wochenzeitung "Der Anzeiger" und war Redakteur der Wochenzeitung der DDR-Bürgerbewegung "Die Andere" (1990-92). Ab 1992 war er freischaffend tätig, ab 2002 als Professor für Dramaturgie und Leiter des Studiengangs Drehbuch/Dramaturgie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.
Sein Roman "Boxhagener Platz" (2004) war auch als Hörspiel und Spielfilm sehr erfolgreich.

Peter Kurth wuchs in Goldberg bei Güstrow auf. Nach der Schauspielschule in Rostock führten ihn erste Engagements nach Magdeburg und Stendal, danach spielte er von 1988 bis 1997 am Theater Karl-Marx-Stadt/Chemnitz und anschließend bis 2000 am Schauspielhaus Leipzig. Von 2000 bis 2006 gehörte Peter Kurth zum Ensemble des Thalia Theaters Hamburg und wechselte zur Spielzeit 2006/2007 an das Maxim-Gorki-Theater Berlin. 2013 kam Kurth zum Schauspiel Stuttgart.

Neben seiner Arbeit am Theater spielt Peter Kurth regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen, so etwa in den Kinofilmen Good Bye, Lenin! (2003), Hallesche Kometen (2006), Ein Freund von mir (2006) oder Die Kleinen und die Bösen (2015). Von 2011 bis 2015 war er im Frankfurter Tatort-Team Steier und Mey als Kommissar Erik Seidel zu sehen. Für seine Titelrolle im Spielfilm Herbert (2015) als ehemaliger Boxer, der an ALS erkrankt, wurde er bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2016 als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. In der Serie Babylon Berlin spielte er den Oberkommissar Bruno Wolter. Seit 2021 ist Peter Kurth an der Seite von Peter Schneider im Hallenser Ermittlerteam Koitzsch und Lehmann der Reihe Polizeiruf 110 zu sehen.
Mitwirkende
Regie: Steffen Moratz
Produktion: MDR 2022
Darsteller
Mitwirkende:
Peter Kurth
Danne Hoffmann