Aylin Tezel, eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation, hat ihre Laufbahn als Künstlerin schon sehr früh begonnen. Bereits im Alter von sechs Jahren tanzte sie, erhielt eine klassische Ballettausbildung. Mit fünfzehn Jahren machte sie erste Theatererfahrungen, lernte später auch einige Zeit an der berühmten Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin, parallel drehte sie ihre ersten Filme. Seither ist die 1983 geborene Tochter einer deutschen Krankenschwester und eines türkischen Arztes in vielen Fernseh- und Kinorollen zu sehen und hinterlässt jedes Mal mit ihrer Intensität und Direktheit, mit ihrem kraftvollen Spiel einen tiefen Eindruck. Ob als "Aschenputtel" in der ARD-Märchenverfilmung oder als tatkräftige Tatortkommissarin in Dortmund (von 2012 bis 2020).

Besonders erschütternd war ihr Spiel als junge Frau, die eine Totgeburt erleidet und lange verdrängt, in Pola Becks Film "Am Himmel der Tag" von 2012, wofür sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Jetzt hat sie wieder mit dieser Regisseurin gearbeitet. In der Romanverfilmung "Der Russe ist einer, der Birken liebt" spielt sie die Hauptrolle einer aus Aserbaidschan nach Deutschland eingewanderten Jüdin, die um ihre Identität ringt. Im MDR KULTUR Café wird sie aber nicht nur über ihre Erfolge als Schauspielerin sprechen und die Quellen ihrer Ausdruckskraft, sondern auch über ihre Regie-Ambitionen, einen Kurzfilm hat sie bereits inszeniert.

Mitwirkende
Redaktion: Gabriele Bischoff