Thomas T. Müller ist seit dem 1. Februar 2023 neuer Direktor und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Er tritt die Nachfolge von Stefan Rhein an, der das Amt seit 1998 innehatte und die Stiftung zu einer renommierten Institution mit internationalem Ruf führte. Vor dem Reformationshistoriker Thomas T. Müller liegt nun die wohl schönste Arbeit der Welt. Wissensdurst und Leidenschaft treiben ihn an. Im Zentrum seiner Forschungen und Museumsarbeit standen immer der Bauernkrieg und das Wirken von Thomas Müntzer. An der Reformationszeit fand er immer die Breite an Möglichkeiten spannend, die sich in der Kürze der Zeit auftaten.

17 Jahre war Thomas T. Müller Direktor der Mühlhäuser Museen. Seit 2016 ist er Vorsitzender der Internationalen Thomas-Müntzer-Gesellschaft, zu deren Gründungsmitgliedern er bereits 2001 gehörte. Er reiste zu Vorträgen u.a. an die Northumbria-Universität Newcastle, die Ungarische Akademie der Wissenschaften in Budapest, die Daegu Haany Universität und die Chonbuk National Universität in Südkorea, an die Universitäten von Prag und Wien, nach Bologna, Brüssel, Luxemburg, Kaliningrad, ins rumänische Sibiu und ins Tschechische Pribram. Mit großem Engagement und fachlicher Überzeugung brachte er sich ein, damit die Landesausstellung 2025 zu 500 Jahren Bauernkrieg in Mühlhausen ausgerichtet wird. Ab 2019 war Thomas T. Müller zudem Präsident des Museumsverbandes Thüringen und führte die Museen sicher und bedacht mit Hygieneratgebern durch die Corona-Pandemie und legte im vergangenen August eine bundesweit beachtete Handlungsempfehlung für Museen in Zeiten von Energieknappheit vor.

Im thüringischen Eichsfeld, kam Thomas T. Müller 1974 als Sohn einer katholischen Arbeiterfamilie zur Welt und wuchs in Worbis auf. In Göttingen, Erfurt und Potsdam studierte er Mittlere und Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften. Die Magisterprüfung legte er 2001 in Göttingen ab. 1998 und 1999 arbeitete Thomas T. Müller als wissenschaftliche Hilfskraft im Universitätsarchiv Göttingen, von 1999 bis 2005 leitete er das Stadtarchiv Heilbad Heiligenstadt. Nach einer zweimonatigen Tätigkeit als Fachreferent für Kulturgeschichte an den Mühlhäuser Museen wurde er im Februar 2006 deren Direktor. Mit der Dissertationsschrift forschte er zur Frühreformation und den Bauernkrieg im Umfeld der Reichsstadt Mühlhausen und promovierte 2016. Thomas T. Müller publizierte in zahlreichen Zeitschriften und Sammelbänden zu diesen Themen, sowie zur Wallfahrtsgeschichte und anderen historischen und kirchenhistorischen Themen mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte des Eichsfeld und Thüringens. Zusammen mit Hartmut Kühne und Jan Hrdina zählte er von 2006 bis 2021 zu den Herausgebern der wissenschaftlichen Reihe "Europäische Wallfahrtsstudien", erschienen im Peter-Lang-Verlag.

Mitwirkende
Redaktion: Angelika Zapf