So 19.03. 2023 13:00Uhr 360:00 min

Helga Schubert, Schriftstellerin und Bachmann-Preisträgerin 2020
Helga Schubert, Schriftstellerin und Bachmann-Preisträgerin 2020 Bildrechte: picture alliance/dpa/dtv | Renate von Mangoldt
MDR KULTUR - Das Radio So, 19.03.2023 13:00 19:00
MDR KULTUR - Das Radio So, 19.03.2023 13:00 19:00

MDR KULTUR am Sonntagnachmittag

MDR KULTUR am Sonntagnachmittag

  • Stereo
* 13:15 Uhr - Musikthema: Per Klick ins Notenarchiv - Die Digitalisierung des historischen Archivs des Schott-Verlags
Die Bayerische Staatsbibliothek und die Staatsbibliothek Berlin haben einen Teil des historischen Archivs des Schott-Verlags erworben und arbeiten seitdem an der Digitalisierung. Eine Mammutaufgabe, die online zugänglich ist und viele Entdeckungen zutage fördert, wie Svenja Wieser am Beispiel der Komponistin Louise Puget zeigt.

* 13:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 13:45 Uhr - Der Stichtag: 1933 Philip Roth geboren
Er galt immer wieder als Anwärter auf den Literaturnobelpreis und hat ihn nie bekommen. Trotzdem ist Philip Roth einer der wichtigsten amerikanischen Autoren. Von Florian Bänsch

* 14:15 Uhr - Jens Wonneberger: Weltliteratur
Ein neues Buch von Jens Wonneberger ist immer ein kleines Fest: Ungefähr alle zwei Jahre erscheint ein Roman von ihm, meist in der überschaubaren Länge von etwa 150 Seiten, stets erfahrungsgesättigt und welthaltig, auch wenn der Rahmen seiner Geschichten die Provinz ist, das Schicksal so genannter kleiner Leute im Osten behandelt wird. Nun können wir Wonneberger auch als großartigen Autor kürzerer Prosastücke kennenlernen: "Weltliteratur" heißt der neue Band des 1960 im sächsischen Großröhrsdorf geborenen und heute in Dresden lebenden Autors. Ulrich Rüdenauer stellt das Buch vor.

* 14:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 14:45 Uhr - TV Tipp Tatort "Ronny"
Heute Abend gibt es einen neuen Fall für Doreen Brasch, die Ermittlerin im Magdeburger Polizeiruf. Wo ist Ronny? Der Zehnjährige ist spurlos verschwunden. Seine Mutter befürchtet das Schlimmste. Die Suche nach dem Jungen wird für Brasch und ihre Kollegen zu einem zermürbenden Wettlauf gegen die Zeit, denn die eisigen Temperaturen schmälern die Chance, das Kind noch lebend zu finden. Philipp Münscher stellt den Film vor .

* 15:05 Uhr - Diskurs: Natur im Sinn
Der Biologe und Literaturwissenschaftler Ludwig Fischer im Gespräch mit Sabine Frank.
Natur - das heißt für die meisten von uns, sich unter diesem Stichwort in wohligen Vorstellungen zu ergehen über gepflegte grüne Wiesen, über Bäumen, die untereinander Informationen austauschen und vielleicht noch das Pony auf dem Pferdehof am Rand der Stadt zu bedenken. Der Biologe und Literaturwissenschaftler Ludwig Fischer plädiert für einen angemessenen Umgang mit dem, was wir Natur nennen. Das beginnt unter anderem schon damit, die Namen der Tiere und Pflanzen, die in unserer Umgebung leben, zu kennen. Und endet noch lange nicht bei der Auseinandersetzung mit dem Fremden und Bedrohlichen - Facetten, die Natur durchaus hat bzw. haben kann.
Redaktion: Katrin Wenzel

* 15:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 15:45 Uhr - Helga Schubert "Am heutigen Tag"
1980 wurde Helga Schubert auf Betreiben von Günter Kunert zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen. Doch damals verweigerten die DDR-Behörden der regimekritischen Künstlerin den nötigen Reisepass. Vierzig Jahre später konnte sie an dem legendären Treffen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern teilnehmen. Überraschend erhielt sie damals für ihren Text "Vom Aufstehen" den Ingeborg-Bachmann-Preis. Seither gilt die Autorin, die unter dem SED-Regime ständig gegen den Strom schwamm, als große Wiederentdeckung. Gerade ist von ihr ein neues Buch unter dem Titel "Der heutige Tag" erschienen. Unseren Rezensenten Ulf Heise hat es tief beeindruckt.
Helga Schuberts Buch "Der heutige Tag" kam in Deutschen Taschenbuch Verlag heraus. Es umfasst 272 Seiten und kostet 24 Euro.

* 16:05 Uhr - Weltgeschichte vor der Haustür: Das Leipziger Schillerhaus ist das erste Literaturmuseum der Welt
Alle Menschen werden Brüder – Selten hat ein Dichter populärere Verse geschrieben. Auch wenn Schiller garantiert nicht an eine Silvesterhymne gedacht hat. Aber er war einfach froh, den prekären Verhältnissen in Mannheim entkommen zu sein, wo seine "Räuber" zwar gefeiert wurden, aber sein Vertrag als Theaterdichter nicht verlängert wurde. Entstanden sind die ersten Fassungen der freudetaumelnden Zeilen in Leipzig. Und daran erinnert wird mit dem Schillerhaus in Stadtteil Gohlis. Dem ersten deutschen Literaturmuseum. Eine Weltgeschichte vor der Haustür von Hartmut Schade, gesprochen von Conny Wolter.

* 16:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 16:45 Uhr - Wortschätze: Wortschätze: Genau.
Den kleinen, oft genug unscheinbaren Beiwörtern unserer Sprache schenken wir in der Regel viel zu wenig Beachtung. Dabei sind Wörter wie "und", "aber", "eigentlich" so etwas wie die unsichtbaren Fäden, das Netz, in dem die Bedeutungen und Sinnzusammenhänge unserer Sprache aufgehoben sind. Die Erzählerin und Lyrikerin Kerstin Preiwuß hat diese Elementarteilchen unserer Sprache genauer unter die Lupe genommen und ihnen eine Liebeserklärung gewidmet. Darin enthalten auch eine kleine Ode auf das derzeit fast inflationär gebrauchte "genau". Es liest Marina Frenk.

* 17:05 Uhr - Folk und Welt: Baltische Spiele, irische Songs, somalische Grooves und Waldzitherpunk
Im Porträt Tuulikki Bartosik, eine baltoskandinavische Akkordeonistin, dazu neue Alben aus Estland, Schweden, Irland, Somalia, Haiti und Sachsen, ausgewählt und vorgestellt von Grit Friedrich.

* 17:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 18:05 Uhr - MDR KULTUR trifft Peter Wensierski
Nach drei Jahren Recherche erscheint von Peter Wensierski "Jena Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk" im Ch. Links Verlag. Die Buchpremiere ist am 15. März in Berlin und 24./25. März in Jena und der Autor wird auf der Leipziger Buchmesse sein. Nach u.a. "Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution", verfilmt 2021, zeichnet Peter Wensierski erneut das Bild einer zunehmend politisierten Generation Jugendlicher in der DDR auf der Suche nach einem freien, aufrechten, selbstbestimmten Leben.
1981 steigt der 23jährige Matthias Domaschk in Jena in den Zug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Der Zug wird in Jüterbog gestoppt, er und drei weitere Jenaer Jugendliche werden festgenommen. Zwei Tage später findet man Matthias Domaschk tot in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera.
Redaktion: Angelika Zapf