Di 28.03. 2023 22:00Uhr 60:00 min

MDR KULTUR Werkstatt

Karl May vermitteln

Translationen im Spannungsfeld von Appropriation, Affirmation und Repräsentation

Komplette Sendung

Karl May als Old Shatterhand verkleidet auf einem Foto aus dem Jahr 1896. 77 min
Bildrechte: imago/teutopress
MDR KULTUR - Das Radio Di, 28.03.2023 22:00 23:00

Mitschnitt einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Karl-May-Symposiums an der Universität Potsdam am 17. März 2023.

Karl May gehört hierzulande zu den meistgelesenen Schriftstellern und ist mit seinen Erzählungen über das Leben der "Indianer" in den letzten Jahren ziemlich in die Kritik geraten. Deshalb, weil dieses Erzählen ambivalent ist und uns Deutschen keineswegs die kulturelle Vielfalt indigener Stämme näherbringt. Rassismus, sagen die einen. Andere Stimmen machen auf den humanistischen Gehalt der Bücher aufmerksam, denn May kritisierte – ganz entgegen dem Geist seiner Zeit – den europäischen Kolonialismus.

Wie also mit einem Werk, dass heutzutage in der Wissenschaft, in den Museen und auf den Bühnen einer kritischen Bestandsaufnahme zu unterziehen ist, umgehen? Die Verständigung der oftmals hermetisch geführten Diskurse wäre ein Weg, die verschiedenen Stimmen in Austausch und Resonanz zu bringen, um ein zeitgemäßes Karl-May-Bild zu entwickeln.

Unter anderem dazu hatte das wissenschaftliche Symposium der Universität Potsdam zusammen mit der Karl-May-Gesellschaft und der Karl-May-Stiftung vom 17. bis 19. März 2023 eingeladen. Am Anfang des dreitägigen Austauschs fand eine Podiumsdiskussion statt, das grundsätzliche Positionen und Überlegungen präsentierte.

Mit:
* Allison Aldridge-Saur (Germanistin, Chickasaw Nation)
* Jean-Marc Birkholz (Schauspieler, Karl-May-Bühne Elspe)
* Christian Dawidowski (Professor für Literaturdidaktik, Universität Osnabrück)
* Lisa Pychlau-Ezli (Literaturwissenschaftlerin, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
* Bernhard Schmid (Verleger, Karl-May-Verlag)
Mitwirkende
Redaktion: Katrin Wenzel