Sa 29.04. 2023 06:00Uhr 180:00 min

Mann steht auf Friedhof und hält Bilder in der Hand.
Mann steht auf Friedhof und hält Bilder in der Hand. Bildrechte: MDR/Mario Süßenguth
MDR KULTUR - Das Radio Sa, 29.04.2023 06:00 09:00
MDR KULTUR - Das Radio Sa, 29.04.2023 06:00 09:00

MDR KULTUR am Morgen

MDR KULTUR am Morgen

  • Stereo
* 06:08 Uhr - Wort zum Tage
Das Wort zum Tage kommt von Harald Lamprecht. Er ist Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens.

* 06:15 Uhr - Atelierbesuch. Die Grafikerin Christine Ebersbach
Erst 2018 nahm die Deutsche Unesco-Kommission sämtliche künstlerischen Druck-Techniken in ihr Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes auf. Das klingt nach „Rettung bedrohter Arten“. In Leipzig und Halle wird jedoch an der Vermittlung des Druckhandwerkes festgehalten – mit gut ausgestatteten Druckwerkstätten und kompetenten Lehrern. Und auch bei vielen Künstlern der Gegend stehen Drucke hoch im Kurs: Manche Galerien wie "Hoch und Partner" oder "Thaler Originalgrafik" haben sich gar auf das Genre konzentriert – zum Urgestein der Leipziger Druck-Szene gehört die Künstlerin Christine Ebersbach. Gemeinsam mit ihrem Mann Wolfram Ebersbach lebt und arbeitet sie vor den Toren Leipzigs, in Wurzen. Dort hat Ulrike Thielmann Christine Ebersbach besucht.
Grafik und auch Malerei von Christine Ebersbach zeigt die Galerie "Thaler Originalgrafik" zum großen Frühjahrsrundgang der Baumwollspinnereien am letzten Aprilwochenende. "andiamo" heißt die Ausstellung, das ganz genaue Ausstellungsdatum lautet: von heute an (Samstag, 22. April) bis zum 20. Mai.

* 06:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 06:45 Uhr - Der Stichtag: 1798 Uraufführung "Die Schöpfung" von Joseph Haydn
Er sei täglich auf die Knie gefallen und habe Gott gebeten, ihm die nötige Kraft zur glücklichen Ausführung seines Werkes zu verleihen. Joseph Haydn hat das erzählt, und man darf ohne weiteres sagen, Gott muss ihn erhört haben. Denn das Werk, um das es geht, ist "Die Schöpfung", das sehr rasch ein gewaltiges Publikum erreichen sollte. Vor 225 Jahren war das Oratorium zum ersten Mal zu hören. Thomas Hartmann weiß mehr und erzählt darüber im Stichtag.

* 07:10 Uhr - MDR KULTUR - Fragebogen: Dzevad Karahasan
"Verwandeln Sie uns bitte nicht in Maschinen!" Dieser Satz ist von dem bosnischen Schriftsteller Dzevad Karahasan. Die Welt sei so viel bunter als die Begriffe, die wir Menschen uns davon machen.
Fast 20 Jahre ist es her, dass Dzevad Karahasan den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung bekommen hat. Inzwischen wird er für den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Im Januar ist er 70 geworden. Er lebt er in Graz und Sarajewo. Sein neuer Roman heißt "Einübung ins Schweben". Er spielt in Sarajewo, in den Tagen als die bosnischen Serben ihre jahrelange Belagerung der Stadt beginnen.
Am Buchmesse-Sonntag ist Dzevad Karahasan zu Gast bei Carsten Tesch im MDR KULTUR Café.

* 07:30 Uhr - Medienschau, Wetter & Verkehr

* 07:40 Uhr - A Cappella-Festival: Portrait Orlando Consort und L'Ultima Parola
Das Internationale A cappella-Festival ist gestern gestartet mit dem Konzert der Gastgeber. Amarcord diesmal auf alten Schlagerspuren – was für ne Sause mit den Österreichischen Salonisten. Amarcord mit Salonorchester und Schlgaern für Fortgeschrittene von Schuricke und Holländer. Da hatte man direkt die ersten Ohrwürmer – ich sag nur „Oh Donna Clara“. Und ab jetzt wird’s schwierig, sich zu entscheiden. Entweder, Sie haben die ganze nächste Woche abends schon mal proforma freigehalten für die so ganz unterschiedlichen A cappella-Gruppen, die eingeladen sind bis zum 6. Mai, oder aber Sie verlassen sich auf unsere Empfehlungen. Beatrice Schwartner zB findet: unbedingt am 1. und 2. Mai hingehen in die Schaubühne Lindenfels und ins Paulinum hier unten ums Eck am Augustusplatz. Da hören Sie alte Musik, wie wahrscheinlich sonst grad nirgendwo in dieser Kombination.
Und da musste Beatrice Schwartner jetzt sogar ein bisschen tricksen, denn von "L'Ultima Parola" gibts noch gar keine Aufnahme von Josquin Desprez, deswegen war das im Doppelportrait abschließend nochmal das Orlando Consort. Es seien beide Konzerte beim A cappella-Festival wärmstens empfohlen: am 1. Mai in der Schaubühne Lindenfels "Die Passion der Jungfrau von Orléans - Stummfilm mit Live-Musik a cappella" vom Orlando Consort und am 2. Mai "Josquins Unsterblichkeit" von L'Ultima Parola im Paulinum am Augustusplatz. Beginn ist jeweils 20:00 Uhr.

* 07:50 Uhr - Teaser MDR KULTUR trifft Tina Pruschmann
Der neue Roman von Tina Pruschmann trägt den Titel "Bittere Wasser" und erschien im rowohlt Verlag. Die Leipziger Schriftstellerin spannt mit der Geschichte ihrer Heldin Ida einen zeitlichen Bogen von einer DDR-Kindheit über eine Jugend zur im politischen Umbruch 1989/ 1990 im Erzgebirge bis in die 2000er-Jahre der Ukraine. Tina Pruschmann, 1975 geboren, wuchs in Thüringen auf. Sie studierte Soziale Verhaltenswissenschaft und Soziologie, besuchte Juravorlesungen, arbeitete an eine Förderschule, in einer psychiatrischen Klinik und in einer Berufsfachschule. Derzeit arbeitet sie als Texterin und Ghostwriterin. "Bittere Wasser" war in der MDR Kultur Lesezeit zu hören, jetzt in der der Audiothek von MDR Kultur zu finden : Tina Pruschmann aber ist live in Halle im Studio bei MDR Kultur trifft, heute ab 11:00 Uhr

* 08:15 Uhr - Buchmesse - Dirk von Lowtzow: Ich tauche auf
Die Coronazeit war intensiv – Lockdown, Homeoffice, Kontaktbeschränkungen, viel Frischluft und die Kinder daheim. Für viele war die Zeit sehr anstrengend, für einige aber auch eine sehr kreative Zeit: es entstanden Alben, Romane und weitere Kunst. Auch der Frontmann der Band Tocotronic, Dirk von Lowtzow hat die Zeit genutzt und ein Buch geschrieben, sein zweites. Was es damit auf sich hat weiß Katrin Schumacher.
Der Song zum Buch "Ich tauche auf" von Dirk von Lowtzow – erschienen bei Kiepenheuer und Witsch – und dazu zwei Tipps: Dirk von Lowtzow ist heute auf der Leipziger Buchmesse zu Gast – etwa um 13:30 Uhr auf dem ARD Forum – und das Interview, das Katrin Schumacher mit ihm geführt hat, das gibt’s in voller Länge heute in der ARD Radio Kulturnacht ab 20:00 Uhr bei uns oder in der ARD Audiothek.

* 08:30 Uhr - Wetter & Verkehr

* 08:40 Uhr - Ein Denkmal für Caspar David Friedrich
Mit Bildern wie "Der Mönch am Meer", "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" oder "Kreuz im Gebirge" revolutionierte Caspar David Friedrich vor über zwei Jahrhunderten die Malerei. Ostsee- und Hafenbilder,
aber auch die Felsen in Sachsen faszinierten ihn als Motive, die zu Symbolen wurden. Die längste Zeit seines Lebens verbrachte Friedrich in Dresden. Dort starb er, dort liegt er begraben. Kurz vor dem 250. Geburtstag
im nächsten Jahr soll jetzt das Grab des Romantikers neu erweckt werden, mit Sanierung und einem Denkmal. Dafür macht sich der Schauspieler, Kabarettist und Kunstsammler Tom Pauls stark. Mario Süßenguth mit einem Bericht vom Dresdner Trinitatisfriedhof.
Neben Caspar David Friedrich liegen dort auch Zeitgenossen wie der Arzt und Maler Carl Gustav Carus,
Bildhauer Ernst Rietschel oder Musikpädagoge Friedrich Wieck … in jedem Fall ein Friedhof voller romantischer Kulturgeschichte…


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