MDR KULTUR | KulturpartnerMoritzbastei Leipzig
Die Moritzbastei wurde Mitte des 16. Jahrhunderts als Teil der Leipziger Stadtbefestigung errichtet. Später dienten die Gewölbe als Warenlager und Werkstätten für Glockengießer, Schwefelzieher und Buchdrucker.
An der Wende zum 19. Jahrhundert wurde auf den Mauern der Moritzbastei Deutschlands erste konfessionslose Bürgerschule gebaut. Nachdem deren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verfüllte man die Gewölbe mit den Trümmern. Es ist Leipziger Studenten zu verdanken, dass die Moritzbastei heute wieder zugänglich ist. Anfang der 1970er-Jahre entdeckten sie auf der Suche nach Räumen für einen Klub die Reste der Bastei und gruben sie in jahrelanger Arbeit aus. 1979 konnte der Oberkeller in Betrieb genommen werden. 1982 wurde der gesamte Komplex als Europas größter Studentenklub an die Karl-Marx-Universität Leipzig übergeben. Zur Wendezeit war er ein wichtiger Ort für politische Diskussionen und kulturelle Veranstaltungen. Seit 1993 wird die Moritzbastei von einer Stiftung betrieben, in der die Universität, die Studentenschaft, die Stadt Leipzig und der Freistaat Sachsen vertreten sind.
Kultur findet in den historischen Tonnengewölben auf mehreren Ebenen statt. Ratstonne, Veranstaltungstonne, Unter- und Oberkeller, Schwalbennest oder Fuchsbau laden zu Konzerten, Lesungen, Ausstellungen ein. Oder zum Tanz – mit Band oder DJ. Während der Leipziger Buchmessen geht in der Moritzbastei die "Lange Leipziger Lesenacht" über die Bühne, das Forum für junge Schriftsteller und neue deutschsprachige Literatur. Das jährliche Jazznachwuchsfestival hat hier einen Stammplatz, ebenso wie Sommerkino und Sommertheater.