Folk-Festival Tausende Musikfans feiern 30. Rudolstadt-Festival
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Konzerte von Musikerinnen und Musikern aus 40 Ländern und Festival-Atmosphäre in der ganzen Stadt – beim Rudolstadt-Festival wurde am Wochenende wieder die Weltmusik gefeiert. Zwei Jahre mussten sich Fans des Folk-Roots-Weltmusik-Festivals wegen der Corona-Pandemie gedulden. Zur 30. Festival-Ausgabe kamen tausende Musikfans und feierten vier Tage lang in der thüringischen Kleinstadt. Für die Organisatoren ein gelungener Neustart.
Das Rudolstadt-Festival ist am Sonntag mit einem Auftritt der russischen Gruppe Pussy Riot zu Ende gegangen. Das nach eigenen Angaben größte deutsche Festival für Weltmusik in Rudolstadt hat am Wochenende nach zwei Jahren Corona-Pause erstmals wieder Tausende Musikfans ins thüringische Rudolstadt gelockt. Die 30. Auflage des Folk-Festivals hatte am Donnerstag begonnen. Bis Sonntag seien im Schnitt mehr als 20.000 Besucher pro Festivaltag in die Kleinstadt gekommen, teilten die Veranstalter zum Abschluss am Sonntag mit.
Erfolgreicher Neustart nach Corona
Festivaldirektorin Petra Rottschalk bezeichnete die Jubiläums-Ausgabe als erfolgreichen Neustart. "Wir haben gezeigt, dass die künstlerische Vielfalt und die internationale Ausstrahlung des Festivals ungebrochen sind", zog sie Bilanz. Auch wenn das Festival seit Jahren zum ersten Mal nicht ausverkauft gewesen sei, habe man unter schwierigen Bedingungen an 2019 anknüpfen können.
Probleme wie Absagen wegen Corona-Erkrankungen und Programmverschiebungen durch Flug- und Zugausfälle hatten die Veranstalter in diesem Jahr vor Herausforderungen gestellt. Fazit: eine Konzertabsage, die jedoch kompensiert werden konnte, vier entschuldigte Straßenmusik-Gruppen sowie drei Workshops, die ausfallen mussten. Eine erträgliche Bilanz, sagte Programmdirektor Bernhard Hanneken. Es habe sich ausgezahlt, dass schon vor Wochen Flüge und Züge von Künstlern umgebucht worden seien, um Folgen des teilweisen Reisechos aufzufangen, hieß es.
Inhaltlich hob der Programmdirektor die geglückte Umsetzung des diesjährigen Länderschwerpunkts zu den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens hervor. Man habe die oft unterschätzte Seite der Musik Jugoslawiens in den Vordergrund stellen wollen. Genau das hätten die eingeladenen Musikgruppen geboten.
Ruth für Karnevalsverein Humba und Christoph Dieckmann
Der Weltmusikpreis Ruth ging in diesem Jahr an den Kölner Karnevals- und Musikverein Humba. Der Verein wurde damit für seine Verdienste um eine urbane und vielseitige Festkultur gewürdigt, mit der er zugleich politische Impulse für eine offene Gesellschaft setze. Ausgezeichnet wurde außerdem der Berliner Autor und Journalist Christoph Dieckmann. Er erhielt den Preis für sein publizistisches Wirken. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für Bands und 2.500 Euro für Einzelpersonen wurde am Samstag im Hof der Heidecksburg vergeben.
Das Rudolstadt-Festival ist nach eigenen Angaben das größte deutsche Festival für Roots, Folk und Weltmusik. In diesem Jahr standen mehr als 300 Konzerte und Veranstaltungen mit rund 150 Bands, Straßenmusikern und Solokünstlern aus rund 40 Ländern auf dem Programm – darunter bekannte Künstlerinnen und Künstler wie die russischen Gruppe Pussy Riot, die Goran Bregovic Wedding and Funeral Band und Rufus Wainwright.
Kuba wird 2023 Länderschwerpunkt
Das nächste Rudolstadt-Festival findet vom 6. bis 9. Juli 2023 statt. Der Länderschwerpunkt des Festivals ist dann Kuba gewidmet.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 11. Juli 2022 | 08:10 Uhr