
Zum Lachen und Mitmachen Halle und Leipzig: Das sind die Highlights im Theater im November 2023
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24. November 2023, 17:08 Uhr
Die Theater in Leipzig und Halle bieten im November 2023 ein vielfältiges Programm: In Halle wird durch die Geschichte der Menschheit getanzt, und im Puppentheater wird vom biblischen Ende erzählt. In Leipzig gibt es einen echten Opernklassiker zu erleben, ein Popmärchen mit Tieren und das Festival euro-scene neigt sich dem Ende. Das sind unsere Höhepunkte im November, die Sie nicht verpassen sollten!
Inhalt des Artikels:
- Für Opernkenner: "La Traviata" an der Oper Leipzig
- Für Puppentheater-Fans: "Wir sind noch einmal davongekommen" in Halle
- Für Tanz-Liebhaber: "Evolution" an der Oper Halle
- Für Neugierige: "Werewolves" im Lofft Leipzig
- Für Interessierte von internationalem Theater: Festival Euro-Scene in Leipzig
- Für Schauspiel-Freunde: "Drache" im Neuen Theater Halle
Hinweis Dieser Artikel wird jeweils zum ersten Tag des neuen Monats aktualisiert, sodass Sie hier immer die neuesten Empfehlungen für jeden Monat finden.
Für Opernkenner: "La Traviata" an der Oper Leipzig
Immer wieder findet dieser Klassiker seinen Weg auf die Leipziger Opernbühne: "La Traviata" von Giuseppe Verdi gehört zu den meistgespielten Stücken auf den weltweiten Opernbühnen. Ein Mann aus der gehobenen Gesellschaft verliebt sich in eine Frau, die als Prostituierte arbeitet. Als ihr wegen einer Krankheit der Tod droht, beschließt Violetta, ihre Liebe zu verkaufen – zum Besten ihres geliebten Alfredos.
Vor allem wegen der Musik des italienischen Komponisten berührt diese Geschichte, die der Regisseur Andreas Homoki in Leipzig ganz in Schwarz-Weiß hält – eben wie einen Klassiker. "Diese Inszenierung ist kein Aufsehen erregender 'Maskenball', dafür aber stimmungsvolles Opernvergnügen für einen gelungenen Abend", urteilt Kritikerin Carolina Franzen im Leipzig-Almanach.
Weitere Informationen
"La Traviata"
Melodramma von Giuseppe Verdi
Adresse:
Opernhaus
Augustusplatz 12
04109 Leipzig
Dauer: 135 Minuten, eine Pause
Termine:
10. November 2023, 19:30 Uhr
18. November 2023, 19 Uhr
26. November 2023, 17 Uhr
Für Puppentheater-Fans: "Wir sind noch einmal davongekommen" in Halle
Hier scheint gar nichts mehr zu stimmen: Die Familie Atrobus wirkt wie eine typische US-amerikanische Kleinfamilie mit einem schönen Haus. Aber die zahlreichen Anspielungen lassen vermuten, dass es sich nicht um die echten Adam und Eva mit Kindern handelt. Auch historisch scheint da Vieles nicht zusammenzupassen: Draußen irren ein Mammut und ein T-Rex durch die Eiszeit. Und während eines Kongresses an der Westküste der 60er-Jahre droht die Sintflut.
Genau dieses absurde Spiel mit Untergangsszenarien und biblischen Motiven macht den Spaß des Stücks "Wir sind noch einmal davongekommen" von Thornton Wilder aus. Am Puppentheater Halle wird das ausgezeichnete Schauspiel mit Handpuppen gespielt, was die schrägen Momente nochmal überzeichnet. Ein Abend voller gut gesetzter Witze, die gleichzeitig unterhalten und schockieren – denn so weit entfernt sind diese Katastrophen nicht.
Weitere Informationen
"Wir sind noch einmal davongekommen"
Schauspiel von Thornton Wilder
Adresse:
Puppentheater
Universitätsplatz 2
06108 Halle (Saale)
Dauer: 90 Minuten
Termine:
18. November 2023, 20 Uhr
Für Tanz-Liebhaber: "Evolution" an der Oper Halle
Wie man soziologische Konzepte tanzen kann, beweist Václav Kuneš in Halle. Inspiriert von Noah Yuval Hararis "Eine kurze Geschichte der Menschheit" und Konrad Lorenz‘ "Das sogenannte Böse", hat der Choreograf das Stück "Evolution" entwickelt. Er bringt Emotionen auf die Bühne und untersucht, wie sie zum Menschsein gehören. Er schafft faszinierende Bilder, hinterfragt die Kunst selbst und zeigt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren. "Dieses rituelle Ballett-Theater überrascht und überwältigt, weil es lustvoll einen Bogen um reguläre Bilder vom Menschsein schlägt", so Kritiker Roland Dippel von Der deutschen Bühne.
Weitere Informationen
"Evolution"
Tanzabend von Václav Kuneš
Adresse:
Oper Halle
Universitätsring 24
06108 Halle (Saale)
Dauer: 120 Minuten, eine Pause
Termine:
10. November 2023, 19:30 Uhr
18. November 2023, 19:30 Uhr
Für Neugierige: "Werewolves" im Lofft Leipzig
Ein Fuchs und ein Kätzchen haben es sich in einem Haus am See gemütlich gemacht, als sie überraschenden Besuch bekommen. Reh und Iguana kommen auch ins Ferienhaus. Langsam nähern sich die vier an, lernen sich kennen und bilden bald eine besondere Gemeinschaft. Während sie sich im Haus einrichten, erzählt eine weibliche Stimme von ihrem eigenen Leben, das Leben eines Kindes, das von Wölfen aufgezogen wurde.
Die Gruppe Thermoboy FK beschäftigt sich in ihren Arbeiten immer wieder mit den Vorstellungen, die wir von den Geschlechtern, insbesondere von Männern, haben. Genau diese Vorstellungen bricht die Gruppe mit dem Popmärchen "Werewolves by the sea", das eine bessere Welt vorführt, wo der Mensch vielleicht kein Wolf ist. "Man muss sich auf all das einlassen. Dieser Abend ist langsam, er ist verwunschen, er ist in seeblaues Licht getaucht. Und einfach sehr schön", urteilt Theaterkritikerin Stephanie Drees auf "nachtkritik".
Weitere Informationen
"Werewolves by the sea"
Eine Produktion von Thermoboy FK
Adresse:
Lofft
Spinnereistraße 7, Halle 7
04179 Leipzig
Dauer: 90 Minuten
Termine:
3. November 2023, 20 Uhr
4. November 2023, 20 Uhr
Für Interessierte von internationalem Theater: Festival Euro-Scene in Leipzig
Die Euro-Scene bringt im November zum 33. Mal europäisches Theater nach Leipzig. 2023 will sich das Festival mit den Folgen des Kapitalismus auseinandersetzen – vor allem mit den negativen Folgen. Das Stück "Koulounisation" betrachtet mit einigem Humor und Ironie die Geschichte der Kolonisierung Algeriens durch Frankreich.
Der in Frankreich lebende Künstler Steven Cohen bekommt in dieser Saison einen eigenen Schwerpunkt und zeigt gleich drei seiner Stücke, die sich neben seinem Engagement in Südafrika auch mit dem Tod auseinandersetzen. Ebenfalls aus Frankreich stammt Jérôme Bel, der sich gemeinsam mit der Tänzerin Xioa Ke mit dem Wirtschaftsboom der Volkrepublik China annähert.
Andere Stücke beschäftigen sich mit dem Krieg. Unter anderem spielen die Dakh Daughters aus Kiew ihr Stück "Ukraine Fire" auf die Bühne des Leipziger Schauspiels.
Weitere Informationen Das Festival Euro-Scene findet vom 7. bis zum 12. November 2023 an verschiedenen Orten in Leipzig statt.
Für Schauspiel-Freunde: "Drache" im Neuen Theater Halle
Ein Drache hält die Stadt fest im Griff. Zum Glück kommt der Held Lanzelot vorbei und bietet an, das Monster zu beseitigen und die Bevölkerung zu befreien. Doch die wollen das gar nicht: Sie sehen den Drachen als ihren Beschützer, dem sie eben regelmäßig eine junge Frau opfern müssen. Als Nächste steht dafür Elsa auf der Liste, in die sich Lanzelot längst verliebt hat – und deswegen eben doch den Kampf sucht.
Der russische Schriftsteller Jewgeni Schwarz schrieb seine märchenhafte Parabel "Drache" im Jahr 1943 unter dem Eindruck des Angriffskrieges von Nazi-Deutschland. Uraufgeführt wurde es erst später und schien sich auch wunderbar auf Stalins Russland zu beziehen. Darin liege die Stärke des Stücks, meint MDR KULTUR-Theaterkritiker Matthias Schmidt, und findet, dass die neue Mit-Intendantin des Neuen Theaters Halle, Mareike Mikat, diese Schichten wunderbar freilegt. Dabei überzeuge die Inszenierung auch mit viel Spielfreude und einer wunderbaren Elsa, die von Tristan Becker gespielt wird.
Weitere Informationen
"Drache"
Märchenstück von Jewgeni Schwarz
Adresse:
Neues Theater
Große Ulrichstraße 51
06108 Halle (Saale)
Dauer: 165 Minuten, eine Pause
Termine:
4. November 2023, 19:30 Uhr
9. November 2023, 19:30 Uhr
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 16. September 2023 | 10:15 Uhr