"Faces of Goth" Gothic-Szene vorgestellt: Cybergoth und Industrial-Tänzerin Ciwana Black

26. Mai 2020, 18:00 Uhr

Die schwarze Szene ist vielfältig und bunter als viele denken. Cybergoth ist eine der jüngsten und schillerndsten Bewegungen der Gothic-Szene, die für gewöhnlich auch beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig anzutreffen ist. Ciwana Black ist Industrial-Tänzerin und Teil der Cybergoth-Bewegung. Bei YouTube hat sie mit ihren Tanzvideos und Tutorials zahlreiche Fans.

Futuristisch anmutende Kleidung und eine schweißtreibende Choreographie – das ist Cybergoth, eine der jüngsten und schillerndsten Strömungen innerhalb der schwarzen Szene. Ciwana Black ist Teil dieser Bewegung. "Ein typisches Element von Cybergoth sind einmal die Schweißerbrillen, oft auch noch verwendet mit den Gasmasken, die Haarteile, und die speziellen Schuhe, die Fluffies," erklärt sie die äußerlichen Unterschiede zu den Goths.

Neonfarbene Gasmasken und üppig platzierte Haarteile lassen die Anhänger der Bewegung verstörend aggressiv wirken, doch im Grunde wollen sie vor allem eins: tanzen.

Eigener Tanzstil: Industrial Dance

Ciwana Black kam 2011 über ein Konzert von Centhron in Dresden zum Cybergoth. Sie fand auf Anhieb Gefallen an dieser härteren Variante elektronischer Musik. "Man kann dazu völlig versinken", sagt sie.

Eine junge Cybergoth-Frau mit langen Haarteilen und Schweißerbrille auf dem Kopf
Cybergoth Ciwana Black Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Ich kann in den Club gehen und kann acht Stunden lang zu dieser Musik tanzen und in andere Sphären und Träume versinken und mich dazu bewegen. Es macht einfach Spaß.

Ciwana Black, Cybergoth

Dazu hat sich ein besonderer Tanz entwickelt, der Industrial-Dance. Eine Mischung aus Aerobic und Kampfkunst. Viele Cybergoths beherrschen diesen Tanz perfekt. Doch so einfach die Bewegungen aussehen, braucht es doch eine Menge Übung.

Cybergoth bleibt ein Hobby

Fast zwei Jahre hat Ciwana an ihrer Choreographie gearbeitet, bevor sie ihr erstes Video online stellte. Heute erreicht sie mit ihren YouTube-Videos bis zu knapp einer Million Klicks. Doch bleibt Cybergoth für die 29-Jährige ein schönes Hobby. Ihr Geld verdient sie als Ingenieurin.

Von der schwarzen Szene wurde Cybergoth lange belächelt und als oberflächlich kritisiert. Heute jedoch hat die Bewegung ihren festen Platz in der Szene gefunden, auch wenn sie längst nicht mehr so viele Anhänger hat.

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Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

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