Robert Klawonn und Marco Heubaum
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Empfehlungen WGT 2025 in Leipzig: Sechs Konzerte für Fans von Metal und Rock

07. Mai 2025, 17:48 Uhr

Das 32. Wave-Gotik-Treffen steht vor der Tür – und Fans der schwarzen Szene dürfen sich wieder auf ein vielfältiges musikalisches Programm freuen. Vom 6. bis 9. Juni 2025 treten in Leipzig über 150 Bands auf. Für Fans von Metal und Rock empfehlen wir sechs besondere Konzerte – darunter die Folk-Metal-Band Finntroll aus Helsinki, das australische Duo Skynd und die finnische Dark-Rock-Band The 69 Eyes. Auftrittszeiten und Spielorte werden noch bekannt gegeben – wir halten Sie auf dem Laufenden.

Blazing Eternity: Dänische Doom-Metal-Helden

Als Blazing Eternity Mitte der 90er-Jahre mit ihren ersten Demo-Aufnahmen von sich Reden machten, zeigten sie sich noch deutlich vom damaligen Black-Metal-Trend inspiriert. Um die Jahrtausendwende herum etablierte die dänische Band sich aber mit einem Doom-Metal-Sound, der Szenegrößen wie Paradise Lost und My Dying Bride in nichts nachstand. 21 Jahre sollten zwischen ihrem Zweitwerk "A World To Drown In" und ihrem im Herbst 2024 veröffentlichten Comeback-Album "A Certain End Of Everything" verstreichen, an Dringlichkeit hat ihre getragene und doch druckvolle Musik allerdings keinen Deut verloren.

Finntroll: Folklore trifft Black Metal

Seit beinahe drei Jahrzehnten gibt es Finntroll bereits und seitdem hat sich die Besetzung der Gruppe einmal komplett ausgetauscht. Und doch ist sie sich treu geblieben: folkloristische Instrumente und Melodien sowie die Rhythmen des finnischen Humppa treffen auf Black Metal. Um Trolle geht es in den Texten der aktuell von Sänger Mathias Lillmåns angeführten Band kaum noch, der nordischen Mythologie sind sie aber inhaltlich treu geblieben. Das letzte Finntroll-Album "Vredesvävd" erschien im Jahr 2020, und wer weiß: Nicht ausgeschlossen, dass die Band nach einem halben Jahrzehnt Studiopause neues Material nach Leipzig mitbringt.

Sänger mit Schminke im Gesicht zeigt das Metalzeichen mit der Hand
Das Konzert von Finntroll sollten sich Fans von Black Metal nicht entgehen lassen. Bildrechte: IMAGO/Fotoarena

Skynd: True Crime als musikalischer Stilmix

Wenn es Skynd nicht geben würde, müsste sie jemand extra für das WGT erfinden. Denn das australische Duo bewegt sich an den Grenzbereichen von elektronischer Musik und Industrial sowie theatralischem Pop und hartem Rock als Fundament des Ganzen. Die gleichnamige Sängerin und der Musikproduzent Father sollten damit in der Schwarzen Szene viele Geschmäcker gleichzeitig bedienen und tun das wohl umso mehr ihrer – oft kontrovers diskutierten – Texte wegen. Denn Sängerin Skynd lebt in denen ihre Faszination für menschliche Abgründe aus, versetzt sich in Serienmörder hinein oder grübelt über ungelöste Mordfälle nach. True Crime zum Mitsingen: Das perfekte Rundumpaket fürs WGT.

SKYND auf der Bühne
Die Musik Skynd von Skynd vereint verschiedene Stile, von Industrial bis Rock. Bildrechte: IMAGO/Gonzales Photo

The 69 Eyes: Gothic Rock mit Breitenwirkung

Nach dem eher unrühmlichen Abschied der Sisters Of Mercy ist es an The 69 Eyes, das Erbe des Gothic Rock zu pflegen. Mehr noch als die Genre-Pioniere orientiert sich die Ende der 80er-Jahre gegründete finnische Gruppe an klassischem Rock und arbeitet immer wieder Glam-Elemente in ihre Musik ein – eine dunkelbunte Mischung, die den 69 Eyes schon Mainstream-Erfolge beschert hat. Auf das im April 2023 veröffentlichte Album "Death of Darkness" folgten nur vereinzelte Singles, beim WGT 2025 wird aber ein sich hartnäckig haltendes Gerücht endlich auf den Prüfstand gestellt: Seit einiger Zeit wird gemunkelt, dass The 69 Eyes an einem neuen Album arbeiten.

Band "The 69 Eyes"
Die Dark-Rock-Band The 69 Eyes wird beim WGT 2025 auftreten. Bildrechte: IMAGO / Future Image

Whispers In The Shadow: Stiloffene Dauergäste

Whispers In The Shadow sind ebenso oft wie gerne gesehene Gäste beim WGT. Die seit fast 30 Jahren bestehende österreichische Band um Ashley Dayour hat schon mehrfach im Rahmen des Festivals in Leipzig gespielt. Kein Wunder: Ihr Gothic Rock vereint Elemente aus Wave-Musik und Post-Rock mit psychedelischen Anleihen und hymnischen Elementen, wie sie in der Schwarzen Szene zum Standardrepertoire gehören. Und doch werden sie selten so konsequent miteinander vereint, wie zuletzt auf dem Album "Ghosts". Dasselbe gilt hinsichtlich der Texte: Mit ihren Referenzen auf H.P. Lovecraft, okkulte Praktiken und die Tradition des kosmischen Horrors schaffen Whispers In The Shadow eine einzigartige Atmosphäre.

Whispers In The Shadow während des 22. Wave-Gotik-Treffens in Leipzig auf der Bühne.
Fans von Gothic Rock dürfen sich auf das Konzert von Whispers in The Shadow freuen. Bildrechte: imago/Seeliger

Xandria: Symphonic Metal im modernen Gewand

Xandria gehören zu den federführenden Bands des Symphonic Metal. Auch nach über drei Jahrzehnten setzt die Band aus Bielefeld weiterhin international Akzente im Genre. Das liegt nicht allein an den Besetzungswechseln um Marco Heubaum, als Gitarrist und Keyboarder das einzig verbliebene Gründungsmitglied und so etwas wie der Strippenzieher hinter Xandria. Er steht nunmehr mit Drummer Dimitrios Gatsios, Bassist Tim Schwarz, Lead-Gitarrist Rob Klawonn und Sängerin Ambre Vourvahis auf der Bühne. Insbesondere diese drückte dem letzten Album "The Wonders Still Awaiting" ihren Stempel auf. Nicht nur trug sie den einzigen nicht von Heumann geschriebenen Song bei, sondern modernisierte den Sound der Band, indem sie die zuvor dominanten opernhaften Elemente sparsamer einsetzte.

Robert Klawonn und Marco Heubaum
Xandria ist eine der bekanntesten Bands des Symphonic Metal. Bildrechte: IMAGO / Just Pictures

Redaktionelle Bearbeitung: Valentina Prljic

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