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Bei zu viel Feuchtigkeit platzen Kirschen auf, faulen und schimmeln. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Ernteeinbußen nach DauerregenFaule, geplatzte Früchte: Schuld ist der verregnete Sommer

14. Juli 2021, 12:49 Uhr

Nachdem wir von Spätfrösten verschont wurden und es im Frühsommer ausreichend Niederschläge gab, hofften wir auf eine üppige Ernte. Viele Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren reiften noch vor ein paar Wochen verheißungsvoll heran. Doch Dauerregen hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Brigitte Goss zieht eine erste Bilanz aus dem Früchtegarten, nach einem ungewöhnlich verregneten Sommer.

Verschimmelte Erdbeeren

Die Früchte so nah am Boden hatten keine Chance. Trotz einer schützenden Mulchschicht mit Stroh über dem Boden, war der Befall der Erdbeeren mit Grauschimmel (Botrytis) nicht aufzuhalten. Als Hygienemaßnahme sollten die faulen Früchte immer wieder ausgeputzt und aus dem Beerengarten entfernt werden.

Grauschimmel an Erdbeeren. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Verschimmelte Himbeeren

Auch bei Himbeeren hat die dauerhafte Feuchtigkeit zu Grauschimmel geführt. Schon kleinste Infektionen wirken sich auf den Geschmack der Früchte aus. Am besten erntet man täglich, auch schon kurz vor der Vollreife. Auch Wanzennymphen und Essigfliegen laben sich gern an Himbeeren. Wanzen hinterlassen durch die Saugtätigkeit einen unangenehmen Geschmack. Hier hilft nur, den kleinen Tieren zuvorzukommen.

Nachdem die Wanze an der Himbeere gesaugt hat, sind die Früchte ungenießbar. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Verschimmelte Kirschen

Die Kirschernte war ein Desaster: Gerade der dichte Behang führte dazu, dass sich der erste leichte Befall mit Grauschimmel (Botrytis) rasend schnell ausbreitete. Je nach Sorte platzen oder faulen die Früchte bei dem Dauerregen. Ein erster Befall kann durch auspflücken der befallenen Früchte zwar eingedämmt werden, dann müsste aber trockenes Wetter folgen. In den meisten Regionen hatten die Kirschen in diesem Jahr aber keine Möglichkeit gesund heranzureifen.

Heidelbeeren verlieren Geschmack

Die Heidelbeeren zeigen eine gewisse Resilienz gegenüber dem in diesem Jahr vorherrschendem Regenwetter. Die Früchte werden im Vergleich zu den letzten Jahren etwas größer, sind aber nicht so schmackhaft. Bis jetzt bleiben sie gesund.

Heidelbeeren haben große aber weniger aromatische Früchte nach dem Regen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Johannisbeeren reifen langsamer

Sie sind die Helden des Regensommers. Johannisbeeren scheint der Dauerregen nichts auszumachen. Sie reifen langsamer. Das ist aber auch von Vorteil, so dass die Früchte in Etappen geerntet werden können.

Johannisbeeren haben die Regenzeit gut überstanden. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Schwarze Johannisbeeren haben Schutzschild

Die etwas dickere Haut der schwarzen Johannisbeeren wirkt wie ein Schutzschild vor Pilzerkrankungen. Die Früchte sehen prall und gesund aus. Sie sollten allerdings im reifen Zustand schnell geerntet werden, denn durch den starken Wasserdruck neigen die Beeren zu platzen.

Schwarze Johannisbeeren sind empfindlicher als Rote und Weiße. Sie platzen schneller. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Josta schadfrei

Die Kreuzung aus Stachelbeeren und Johannisbeeren sind starkwachsend und profitieren von der gleichmäßigen Feuchtigkeit im Boden. Die Josta-Früchte sind prall und ohne Schäden.

Jostabeeren hat der Regen nicht geschadet. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Felsenbirnen gedeihen

Die Wildfrucht zeigt sich in diesem Jahr von der besten Seite. Die Fruchtsorte 'Ballerina' entwickelt bei der feuchten Witterung große Früchte. Die Früchte werden nach und nach reif und sollten regelmäßig geerntet werden. Überreife Beeren würden platzen oder faulen.

Für alle Früchte gilt: Lieber nicht zu lange hängen lassen und täglich ernten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Pfirsiche ausdünnen

Pfirsiche können ebenfalls mit Grauschimmel befallen werden. Sie sollten unbedingt ausgepflückt und entsorgt werden. Starker Fruchtbehang sollte jetzt unbedingt ausgedünnt werden.

An die Pfirsiche muss Luft, damit sie abtrocknen können, sonst schimmeln und faulen sie. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Was tun mit durch Grauschimmel verdorbenen Früchten?

Mit Grauschimmel befallene Früchte können im Garten kompostiert werden. Sie verrotten einfach, ohne dem Humus zu schaden. Damit die Früchte nicht stinken und Fliegen anlocken, sollten sie am besten mit Erde oder Gesteinsmehl abgedeckt werden.

Viele Kirschen am besten im Restmüll entsorgen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Juli 2021 | 08:30 Uhr

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