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GartenpraxisDer MDR Gartenkalender im September

Stand: 31. August 2022, 11:00 Uhr

Welche Arbeiten Sie im September in Angriff nehmen können, lesen Sie im MDR Gartenkalender.

Erntezeit im Früherbst: Tomaten, Rote Bete, Äpfel und Co.

Herbstzeit ist Erntezeit: Reifes Obst und Gemüse schmückt nun die Gärten. Jetzt kann geerntet und die Vorratskammer aufgefüllt werden. Zum Haltbarmachen von Obst und Gemüse gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Vieles kann frisch eingefroren werden. Aber auch Trocknen und Einwecken ist eine Möglichkeit, noch im Winter die Ernte zu genießen.

Tomaten

Knipsen Sie bei den Tomaten einfach die Spitze der Pflanze ab. So bildet sie keine neuen Triebe und steckt ihre Kraft in die noch unreifen Früchte. Beim Entfernen der Triebspitzen sollte man darauf achten, dass oberhalb des letzten Fruchtansatzes mindestens ein Blatt stehen bleibt. Die Nährstoffe werden dadurch nach oben gezogen. Ist das Wetter sehr regnerisch, sollten Sie die Tomaten schon im unreifen Zustand ernten. An einem dunklen Platz reifen sie nach.

Rote Beete

Solange es keinen Frost gibt, kann Rote Bete einfach auf dem Beet bleiben und je nach Bedarf geerntet werden.

Äpfel

Löst sich der Stiel leicht vom Baum, können Sie den Apfel ernten. Die Früchte am Apfelbaum sind nicht alle zur gleichen Zeit reif. Ernten Sie deshalb zuerst die Südseite und die obere Krone. Nach und nach werden auch die anderen Früchte reif. Seien Sie bei der Ernte der Äpfel besonders achtsam: Jede Druckstelle, die am Apfel entsteht, verkürzt die Haltbarkeit.

Diese Obst und Gemüse können Sie auch ernten:

Samen gewinnen

Jetzt ist die richtige Jahreszeit, um Samen zu gewinnen. Ihnen hat Ihre Tomaten-Sorte besonders gut geschmeckt? Dann können Sie sich Samen für das nächste Jahr sichern. Nehmen Sie dafür am besten reife Tomaten und keine F1-Hybriden, da diese andere Merkmale als die Mutterpflanze haben können. Generell gilt für die Lagerung von Saatgut: Die Samen sollten kühl, dunkel und trocken stehen.

So gewinnen Sie einfach Tomaten-Saatgut:

  1. Nehmen Sie eine reife Tomate und kratzen Sie mit einem Messer die geleeartige Masse aus Gallert und Samen aus. Legen Sie die Masse auf Küchenkrepp.
  2. Lassen Sie die Samen trocknen.
  3. Verstauen Sie die Samen trocken und luftdicht.
  4. Fertig!

Blumensamen ernten

  • Auch hier gilt: Suchen Sie sich eine Pflanze, die Ihnen gut gefällt und die kräftig ist.
  • Lassen Sie nur die besten Blütenstände ausreifen und entfernen Sie alle anderen.
  • Schneiden Sie die Samenbehälter, sobald sie braun werden, aber noch bevor sie platzen, ab. Idealerwiese eignet sich dafür ein warmer, trockener Tag.
  • Legen Sie die Samen in ein breites, offenes Gefäß, damit gut Luft dran kommt. Mit Küchentüchern oder Zeitungspapier kann überschüssige Feuchtigkeit entzogen werden. Lassen Sie die Samen nun nachreifen.
  • Lösen Sie anschließend die Samen aus den Blütenständen und geben Sie sie in luftdichte Behälter.

Beikräuter entfernen

Streng genommen ist das kein Tipp, der nur für den September gilt. Unerwünschte Wildkräuter sollten das ganze Jahr über in Schach gehalten werden. Schließlich ziehen sie Nährstoffe aus dem Boden, die vor allem die Obst- und Gemüsepflanzen brauchen, um Früchte zu entwickeln. Eventuell gibt es nach der sommerlichen Urlaubszeit jedoch mehr im Beet aufzuräumen als sonst.

Balkon und Beet für den Herbst bepflanzen

Der September ist der richtige Zeitpunkt, um Beete und Balkon für eine letzte Herbstpflanzung vorzubereiten. Vor allem winterharte Stauden eignen sich für die Bepflanzung. Dazu gehören:

Sehr beliebt für die Herbstbepflanzung sind auch Heidegewächse. Erika überzeugt durch ihre Farbintensität, ist allerdings nicht winterhart. Die Besenheide ist eine winterharte Alternative.

Winterharte Herbstbepflanzungen auf dem Balkon haben den Vorteil, dass Sie in der ganzen kühlen Jahrszeit stehen bleiben können und im nächsten Jahr wieder austreiben. Wichtig ist allerdings, dass der Wasserablauf bei Kübeln und Kästen gesichert ist, wodurch die Frostgefahr reduziert wird. Wer mag, kann die Herbststauden sogar dauerhaft in den Garten integrieren beziehungsweise sie im Frühjahr aus den Balkonkübeln in den Garten setzen.

Blumenzwiebeln setzen

Ab September, spätestens im Oktober, können Blumenzwiebeln gesetzt werden. Beim Eingraben gibt es eine einfache Faustregel: Die Blumenzwiebel sollte so tief im Boden vergraben werden, dass darüber die doppelte Zwiebelhöhe Erde liegt. Bei Tulpen sollten es zum Beispiel acht bis zehn Zentimeter sein. Wenn Sie Blumenzwiebeln nicht tief genug eingraben, sind Frostschäden möglich. Grundsätzlich danken es Ihnen die Blumen, wenn die Erde wasserdurchlässig und nährstoffreich ist.

Pflanzen Sie Narzissen und Tulpen nicht zu eng nebeneinander - so verhindern Sie die Ausbreitung von Pilzkrankheiten. Acht Zentimeter Mindestabstand sollten es sein. Bei kleineren Zwiebeln reichen etwa fünf Zentimeter aus. Im Kübel können Sie die Zwiebeln enger setzen.

Empfohlene Pflanztiefen von Blumenzwiebeln. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Tipps für den Kauf von Blumenzwiebeln

  • Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln fest sind. Die "Griffprobe" ist unerlässlich, denn Blumenzwiebeln dürfen nicht zu weich sein.
  • Außerdem sollten die Zwiebeln unversehrt aussehen und keine braunen Flecken haben.
  • Fallen dünne, äußerliche Schalen ab, liegt kein Qualitätsmangel vor: Vor allem bei Narzissenzwiebeln können sich zarte "Häutchen" lösen, wenn sie aus dem Beutel genommen werden.
  • Lassen Sie Zwiebeln liegen, die bereits austreiben.
  • Pflanzen Sie die Zwiebeln zeitnah nach dem Kauf oder bewahren Sie die Zwiebeln und Knollen wenige Tage kühl und luftig auf.

Das können Sie im September noch aussäen

Rucola, Spinat, Radieschen und Feldsalat können jetzt und noch bis in den Oktober hinein gesät werden. Sie wachsen schnell und können noch in diesem Jahr geerntet werden.

Zum Ansäen eignen sich unter anderem Eierkartons. Geben Sie einfach Erde in die einzelnen Kammern. Pro Kammer sollten drei bis fünf Samenkörner verwendet werden. Achtung: Die Pappe zieht viel Wasser! Kontrollieren Sie daher morgens und abends die Feuchtigkeit der Erde.

Das können Sie im September noch pflanzen

Salate können im September noch gepflanzt werden. Dafür eigenen sich Endivien-, Asia- und Schnittsalate. Rettich kann ebenfalls noch gepflanzt werden.

Achten Sie darauf, dass das Beet vor dem Pflanzen ausreichend feucht ist. Gießen Sie es schon am Tag vorher ausgiebig. Und zwar so, dass der Boden auch wirklich durchtränkt ist mit Wasser. Testen Sie unbedingt, wie feucht ihr Boden tatsächlich ist. Nach einem trockenen Sommer, ist der Boden oft nicht so feucht wie es scheint. Ein Spaten kann bei der Kontrolle helfen. Der Boden sollte in zwanzig Zentimeter Tiefe noch feucht sein. Dann wachsen auch jetzt noch die Jungpflanzen gut an.

Was blüht jetzt?

Diese drei Stauden werden alle Sonnenhut genannt: Der klassische Sonnenhut, Echinacea, Helenium Bildrechte: MDR

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. September 2022 | 08:30 Uhr