Ein Gartenteich im Sommer.
Ein Gartenteich ist im Sommer und im Winter eine tolle Bereicherung für den Garten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Gartengestaltung Einen Gartenteich anlegen: Tipps für Einsteiger

01. Juli 2022, 07:11 Uhr

Ob als Schwimmteich oder kleines Wasserbiotop - ein Gartenteich bringt Leben in den Garten. Wir haben Tipps zum Bau und zur Pflege einer solchen spritzigen Angelegenheit.

Als einen Teich bezeichnet man ein Gewässer, das ganzjährig nicht austrocknet. Wie viel ein Gartenteich kostet, kann man pauschal nicht sagen. Beim Eigenbau muss man allein für die Materialkosten mit mehreren hundert Euro rechnen.

Bevor es mit dem Bau losgeht, sollte man sich überlegen, ob man einen Teich mit Fischen, ein Biotop oder einen Schwimmteich haben möchte. Jede Variante erfordert eine andere Bauweise, Ausstattung oder Pflanzen. Für Einsteiger eignet sich am besten ein Biotop - ein Teich ohne Technik, bei dem man verschiedene Tiefenzonen hat. Eine Übersicht, welche Pflanzen sich für einen Teich eignen, bieten Merkblätter, die man im Gartencenter oder Gartenfachmarkt anfordern kann. Zehn bis 30 verschiedene Arten und Sorten sollte man in den Teich einbringen. Es gibt Teiche, die sich durch ihre Bepflanzung selber reinigen. Rohrkolben und Sauergrasgewächse, wie zum Beispiel Seggen, ziehen die Nährstoffe, wie Stickstoff, und vor allem Phosphate aus dem Wasser. So bleibt das Wasser klar und es bilden sich nur wenige Algen.

In einer Glaskugel im Gartenteich schwimmen Fische. 1 min
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Ein Spaß für die Fische im Gartenteich und die Zuschauer am Ufer: Eine umgedrehte und mit Wasser gefüllte Glaskugel wird zum Ausguck für Fische. Wir zeigen, wie so ein Fischturm im Teich gebaut wird.

MDR FERNSEHEN So 09.02.2020 08:30Uhr 00:48 min

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Der naturbelassene Gartenteich

Damit sich viele Tiere und auch Pflanzen in und an ihrem Teich wohlfühlen, sollte er möglichst naturnah gestaltet sein. Vor allem für die Tiere ist auch der Uferbereich wichtig. Der Naturteich ist pflegeleicht. Er sollte eine Mindestgröße von 15 Quadratmeter haben. Je größer, desto besser für Sie als Gärtner, denn die Pflanzen können sich hier gut ausbreiten und wachsen. Je kleiner der Teich ist, desto mehr muss er gepflegt und von Pflanzen befreit werden.

Das richtige Teichsubstrat

Das Erdsubstrat sollte aus reinem Lehm bestehen, den Sie aus Ihrem Teichaushub nehmen können. Möglichst humosarm, denn humoser Boden kann ein Algenwachstum verstärken. Mischen Sie dieses Substrat mit Sand: 1/3 Sand, 2/3 Lehm.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines reinen mineralischen Substrates.
Dieses Substrat besteht aus Quarzkies, Lava und Kalkstein. Dieses Material ist besonders für Sumpfzonen oder biologische Klärteiche geeignet.

Welche Teichfolie ist die richtige?

Ein Teich sollte mindestens 80 Zentimeter Wassertiefe haben, damit Fische überleben können. Zum Abdichten des Bodens wird häufig UV-stabilisierte PVC-Folie mit einer Stärke von einem Millimeter verwendet. Je stärker die Folie desto besser. Im Uferbereich sollte niemals eine Folie sichtbar sein, weil sie durch die Sonneneinstrahlung über die Jahre zerstört wird. Für größere Teiche lässt sich PVC-Folie optimal verschweißen. Man kann sie im Baumarkt oder im Gartenfachhandel in verschiedenen Breiten erwerben

Es gibt Folien aus Polyethylen. Diese Folien sind für einen kleinen Teich gedacht, da sie in einer maximalen Breite von sechs Metern angeboten werden. Die Verarbeitung ist hier etwas schwieriger, da sie sich schlecht verkleben lässt.
Eine andere Möglichkeit stellt die PVC Folie dar. Diese Folie lässt sich sehr leicht verarbeiten. Vor allem, wenn es etwas wärmer ist, legt sie sich von ganz allein in die ausgehobene Teichgrube.
Trick:
Ein Merkmal einer guten Folie ist der Knicktest. Wenn Sie eine Folie knicken und daran ziehen, sollte sie nicht weiß werden. Alles, was weiß wird, ist mit Vorsicht zu bedenken.
Die Grüne Folie ist eine spezielle Folie für Koiteiche und Schwimmteiche. Diese Folie kann nur vom Fachmann verarbeitet werden, da sie im Teich geschweißt werden muss.

Zwei Hände halten das Ende einer Teichfolie.
Welche Folie ist die richtige? Hier sollten sich Teichbauer beraten lassen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Neben den Folien gibt es auch fertige Becken. Diese lassen sich aber nicht individuell gestalten. Sie sind zudem meist nicht größer als sechs Quadratmeter.

Den Teich reinigen

Laut Empfehlungen von Experten sollte ein Schwimmteich ein bis zwei Mal im Jahr gereinigt werden. Ob eine Reinigung notwendig ist, hängt vom Grad der Verschmutzung ab. Im März oder April sollte nur das Notwenigste entfernt werden, da sich bereits Kröten-, Frosch- oder Molchlaich im Wasser befinden. Das Reinigen mit Unterwasserstaubsaugern von Naturteichen ist nicht zu empfehlen.

Es gibt mehrere Geräte, die man für die Teich-Reinigung benutzen kann:

  • 1. Unterwasserstaubsauger

Ein Unterwasserstaubsauger kostet circa 3.500 Euro. Man kann ihn aber auch ausleihen oder den Teich von einer Teichbaufirma reinigen lassen. Der Unterwasserstaubsauger ist kein Filter. Man saugt immer Ablagerungen mit Wasser an. Das Wasser geht in die Kanalisation und muss wieder nachgefüllt werden. Dabei handelt sich aber nicht um große Mengen. Man müsste stundenlang saugen, damit der Wasserspiegel um zehn Zentimeter sinkt. Es gibt inzwischen Profi-Systeme, die das Wasser gleichzeitig filtern und wieder in den Teich leiten. Diese Geräte kosten zwischen 10.000 und 20.000 Euro.

  • 2. Düsen vom Unterwasserstaubsauger

Unterwasserstaubsauger haben verschiedene Düsen für verschiedene Gebiete im Teich - beispielsweise die Spitzdüse. Damit reinigt man schonend im Umfeld von Wasserpflanzen, die dabei nicht zerstört werden sollen. Eingesaugt wird alles, was sich abgesetzt hat: Sedimente, Schlamm und abgestorbene Pflanzenmaterie.

  • 3. Saugglocke

Mit der Saugglocke kann man vor allem über dem Kies absaugen, ohne das der Kies eingesaugt wird.

  • 4. Teleskopstange für tiefe Teiche

Für tiefe Stellen nimmt man zur Reinigung am besten eine Teleskopstange. Das erspart das Ins-Wasser-Steigen. Mit der Düse fährt man direkt am Boden entlang, ohne nass zu werden.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. Februar 2022 | 08:30 Uhr