Kunst mit Frühblühern "Dresdner Frühling": Blütenpracht und Malerei
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28. Februar 2024, 11:23 Uhr
Die Frühjahrsblumenschau "Dresdner Frühling im Palais" öffnet ihre Pforten im Großen Garten der sächsischen Landeshauptstadt. Dieses Jahr finden unter dem Motto "Wie gemalt - Blütenpracht mit Künstlerhand" Blütenfülle, floristische Kunst und Malerei zueinander.
Das Grau der zurückliegenden Wintertage vertreibt die nach Angaben des Veranstalters "bedeutendste Frühlingsblumenausstellung Deutschlands" mit einem Großangebot an Blüten in allen erdenklichen Farben und Formen. Dabei kommen auf den zwei Etagen des Palais - ein imposanter Barockbau mitten im Großen Garten der sächsischen Landeshauptstadt - rund 40.000 Pflanzen und Blumen zum Einsatz.
Etwa so viele Besucher erhofft man sich auch für die zehntägige Schau, so Tobias Muschalek von der Fördergesellschaft Gartenbau Sachsen, welche die Floristik-Ausstellung veranstaltet: "Der Kartenvorverkauf lässt hoffen, dass wir die Besucherzahlen der letzten Ausstellung von 2020 wieder erreichen können." 2022 fiel die alle zwei Jahre stattfindende Frühblüher-Schau coronabedingt aus.
Kunstwerke als Inspiration
Für die neue Ausgabe ließ sich die Ausstellungsgestalterin Bea Berthold von Gemälden inspirieren. "Ich bin zunächst in die Alten und Neuen Meister in Dresden gegangen, um mir Inspiration zu holen", erzählt die Designerin, die bereits zum fünften Mal die Schau konzipiert. Am Ende der Ideenfindungsphase standen etwa 20 Skizzen.
Herzstück der Ausstellung ist eine großformatige florale Nachbildung von Monets Seerosenteich im großzügigen Obergeschoß des Palais. Seerosen kommen dabei jedoch nicht zum Einsatz - sie sind schließlich keine Frühblüher und würden die niedrigen Temparaturen am Ausstellungsort auch nicht überstehen - sondern Blumen der Jahreszeit, welche die Pflanzen auf Monets Gemälde symbolisch nachstellen. So stehen etwa niedrige, blaue Stiefmütterchen für die Wasserfläche.
Aber auch mit zeitgenössischen Künstlern arbeitete Bea Berthold für die Ausstellung zusammen. Die Dresdner Mandy Friedrich und Lucas Oertel stellten Originalwerke zur Verfügung, die in üppige, florale Arrangements eingebunden werden.
Lange Vorbereitungszeit
Die praktische Umsetzung der Gestaltungsideen ist Teamarbeit. Zum Beispiel ist für die gesamte Pflanzenbeschaffung, die Absprachen mit den Gärtnern und die Koordination aller Beteiligten beim Aufbau vor Ort Wolfgang Friebel, ehemals Gartenmeister im Schlosspark Pillnitz, zuständig. Den Aufbau selbst eine Woche vor Ausstellungsbeginn bewerkstelligen rund 30 Leute.
"Wir müssen die Pflanzen für die Ausstellung gut ein Jahr im Voraus bei den Gärtnereien bestellen", sagt Bea Berthold. Schließlich müssen sie punktgenau herangezogen werden, um ihre Blütenpracht genau zum richtigen Zeitpunkt zu entfalten. Die meisten der beim Dresdner Frühling gezeigten Pflanzen blühen in der Natur noch nicht Anfang März - im umgebenden Großen Garten finden sich zu diesem Zeitpunkt üppige Bestände an Winterlingen und Krokussen, von Tulpen oder gar Kaiserkronen wie sie im Palais zu sehen sind, ist draußen aber noch keine Spur zu entdecken.
Leistungsschau des sächsischen Gartenbaus
"Natürlich wollen wir mit der Ausstellung auch zeigen, was sächsische Gärtnereien zu leisten imstande sind", so Tobias Muschalek. "Blumen machen einfach gute Laune, man kann sie meist für kleines Geld kaufen und eine schöne Ausstellung wie diese lässt einen zumindest kurzzeitig den komplizierten Alltag vergessen", bemerkt er abschließend.
Nicht zuletzt knüpft der "Dresdner Frühling im Palais" an eine lange Tradition von Gartenbauausstellungen an. Fand doch die erste "Erste öffentliche Ausstellung seltener Früchte und Gewächse" schon 1828 im Palais statt.
Informationen zur Ausstellung
Palais im Großen Garten
Hauptallee 8
01219 Dresden
geöffnet vom 3. bis 12. März 2023
täglich von 9 bis 20 Uhr, letzter Einlass: 19 Uhr
Eintritt 15 Euro, ermäßigt sieben Euro, Kinder bis fünf Jahre frei
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 05. März 2023 | 08:30 Uhr