Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
PflanzenPflegenGestaltenGenießenPodcastDie Strebergärtner
Haben Knoblauchzehen grüne Triebe gebildet, müssen sie nicht weggeworfen oder kompostiert werden. Sie liefern frisches Grün im Winter. Bildrechte: MDR Garten/Brigitte Goss

WintergemüseFrisches Grün aus Knoblauch und Lauch ziehen

27. Januar 2022, 16:53 Uhr

Von der Fensterbank auf Butterbrot: Frisches Grün für die Winterküche können Sie aus Knoblauchzehen und Lauch-Strünken selbst ziehen. So wird aus Küchenabfällen eine würzige Beilage. Nach der Ernte des frischen Grüns kann getriebener Knoblauch sogar eingepflanzt werden. MDR Garten-Expertin Brigitte Goss erklärt, wie das geht.

Grüne Triebe vom Knoblauch sind essbar

Knoblauch lässt sich leicht auf der Fensterbank antreiben. Denn das frische Grün, das aus den Knoblauch-Zehen wächst, kann man essen. Es schmeckt schön würzig, ist gesund und kann wie Frühlingszwiebeln verwendet werden. Die grünen Triebe eignen sich als herzhafte Beilage im Salat, in Suppen, Eintöpfen oder als Topping auf dem Butterbrot. Auch aus abgeschnittenen Lauch-Strünken lässt sich frisches Grün für die Küche gewinnen. Ausgetriebener Knoblauch und Porree-Strünke sind also viel zu schade zum Wegwerfen.

Tipp: Wenn Sie Ihr frisch getriebenes Grün von außen nach innen kontinuierlich abschneiden und dabei den Mitteltrieb stehen lassen, wird die Pflanze geschont und Sie können länger ernten.

So funktioniert es im Einzelnen:

Frisches Grün aus Knoblauch für die Küche gewinnen

Knoblauchzehen treibt man am besten auf einem feuchten Küchentuch an. Die Wahl des Gefäßes richtet sich nach der Anzahl der Knoblauchzehen beziehungsweise der Knolle. Die Zehen am besten aufrecht mit der Spitze nach oben in das Gefäß stellen. Achten Sie darauf, dass das Küchentuch beziehungsweise der Gefäßboden nicht austrocknet.

So lang kann das Knoblauchgrün austreiben. Es kann nun abgeschnitten und in der Küche verwendet werden. Auch das Grün aus getriebenen Zwiebeln ist essbar. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Stellt man ganze Knollen auf einen feuchten Untergrund, lösen sich nach einiger Zeit die abgestorbenen Pflanzenteile, welche die Knollen zusammenhalten. Diese sollten entfernt werden, um Fäulnis zu vermeiden. 

Die angetriebenen Knoblauchzehen werden am besten in einen Topf mit Erde gesetzt. So können sich später aus den Zehen wieder junge Brutzwiebeln bilden. Der Topf kann an einem hellen und kühlen Ort gestellt werden. Ist die Ernte beendet und kein starker Frost mehr zu erwarten, werden die Zehen an einen sonnigen Platz im Garten gepflanzt, wo sie allmählich neue Knoblauchknollen ausbilden.

Achtung bei Knoblauch aus dem SupermarktNicht alle Speisezwiebeln und Knoblauchknollen sind zum Antreiben geeignet. Knoblauch aus dem Supermarkt kommt oft nicht oder erst nach einigen Wochen aus den Startlöchern. In der Regel sind Zwiebeln und Knoblauch mit Keimhemmern vorbehandelt. Auf dem Wochenmarkt bei einem Direktvermarkter bekommt man sicher unbehandelte Knoblauchzehen.

Getriebener Knoblauch kann später auch in einen Topf mit Erde gesetzt werden. So bilden sich neue Brutzwiebeln, die in den Garten umziehen dürfen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Lauch aus einem Strunk antreiben

In der Küche verwendet man Lauchstangen fast komplett. Nicht in den Kochtopf kommt der unterste Abschnitt, der Wurzelansatz. Er ist viel zu schade zum Wegwerfen.

Schneidet man ihn nicht zu knapp ab, also etwa ein bis zwei Zentimeter über den Wurzeln, lässt sich aus diesem Abfallprodukt wieder sattes Lauchgrün gewinnen.

Der Lauchstrunk darf an der Wurzel nicht austrocknen. Man kann ihn in Erde setzen, aber auch auf feuchtes Küchenpapier. Der Lauch braucht dringend einen hellen Standort am Fenster, damit der Austrieb nicht zu lang und zu weich gerät.

Abgeschnittener Lauch treibt aus dem Strunk wieder aus. So können Sie vermeintliche Küchenabfälle verwerten und neues Gemüse daraus gewinnen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Quelle: Brigitte Goss, MDR Garten-Expertin

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. Dezember 2021 | 08:30 Uhr

Gärtnerin Brigitte Goss zeigt, wie es geht...

Auch interessant

Frisches Grün gewinnen

Weitere Themen von Brigitte Goss