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Arbeitseinsatz im Regen: Blattschmuck-Stauden, Immergrüne und Ziergräser sollen diesen schattigen Hang in einen ansehnlicheren Teil des Gartens verwandeln. Der Herbst ist dafür eine günstige Pflanzzeit. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Herausforderung in der GartengestaltungEinen schattigen Hang mit Pflanzen befestigen

20. Oktober 2020, 14:18 Uhr

Die richtigen Pflanzen sorgen auf einem Hang dafür, dass es bei starkem Regen keine Überschwemmungen oder Erdrutsche gibt. Stauden- und Gräserexperte Horst Schöne weiß, welche Gewächse einen schattigen Hang im Garten befestigen.

Ein Hang im Garten hat Vor-, aber auch Nachteile. Neigt er sich sehr steil in den Garten hinein, schießt das Wasser bei starkem Regen den Abhang hinunter. Der Boden wird weggespült und im Garten bilden sich Schlammpfützen. "Mit Starkregen ist in den kommenden Jahren immer wieder zu rechnen", sagt Stauden- und Gräserexperte Horst Schöne. Er empfiehlt daher, Hänge zu begrünen und ihnen so mehr Stabilität zu geben. Dazu eignet sich der Herbst als Pflanzzeit besonders gut.

Der eigene Gartengeschmack bestimmt die Art der Bepflanzung, aber auch der Standort. So kann ein schattiger Hang in einem naturnahen Garten mit Gewächsen stabilisiert werden, die eine waldähnliche Atmosphäre erzeugen. Blattschmuck-Stauden, Immergrüne, Schattenblüher und Ziergräser bieten sich dazu an. Wichtig: Um den Gewächsen den Start in der Schräglage zu erleichtern, kommt zunächst Pflanzerde auf die aufgelockerte Fläche.

Schattenpflanzen: Stauden für dunkle Plätze

Das Kaukasus-Vergissmeinnicht ist eine schöne Schattenstaude. Sie bildet wunderschöne, kräftige Blätter in unterschiedlichsten Färbungen. Bildrechte: Daniela Dufft
Im April und Mai bildet die Staude die bekannten kleinen, blauen Blüten.  Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Zwerg-Herzblume ist ein robuster und langblühender Bodendecker für trockene und schattigere Standorte. Ganz bezaubernd sind ihre kleinen herzförmigen Blüten, die vom Mai bis in den August hinein blühen. Bildrechte: Daniela Dufft
Eine der wenigen Stauden die auch im Schatten reichlich blühen, ist die Anemone. Sie wächst auch gut am Gehölzrand und ist unkompliziert in der Pflege. Bildrechte: Daniela Dufft
Einmal gut angewachsen, werden die Pflanzen schnell größer und blühen reich. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Der Geheimtipp schlechthin für den Schatten sind Funkien. Sie beeindrucken im Staudenbeet – je nach Sorte - mit ihrem imposanten, vielfarbigen Laub.  Bildrechte: Daniela Dufft
Aber auch die Funkienblüten sind echte Hingucker und Insektenmagneten. Bildrechte: Daniela Dufft
Auch eine zuverlässige Schattenstaude ist der Zwerg-Geißbart (Aruncus aethusifolius).  Er wächst ausladend und bildet von Mai bis Juli lockere, weiße Blütenrispen. Im Herbst bezaubern die Blätter mit einer schönen Herbstfärbung. Bildrechte: Daniela Dufft
Das Blauglöckchen, eine aus Nordamerika stammende Art, erinnert an das bei uns heimische Lungenkraut. Sie schätzt einen lockeren, humusreichen Boden, der eher kalkarm ist. Das Blauglöckchen eignet sich als Partner für spät austreibende Schattenstauden, weil es nach der Blüte einzieht und anderen Gewächsen Platz macht. Kombinieren Sie es zum Beispiel mit Funkien, auch Hosta genannt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Lenzrosen eröffnen das Frühjahr im Schattenbeet. Die unkomplizierten Frühblüher mögen es, in eine dicke Humusschicht gesetzt zu werden. Staunässe ist dagegen schädlich. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Das Tränende Herz sollte eher in den Hintergrund gepflanzt werden, da die Pflanze nach der Blüte einzieht. Diese Sorte heißt 'Valentine' und besticht durch das kräftige Rot der herzförmigen Blüten. Die Staude blüht im Mai und Juni. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Als pflegeleicht gilt die Glockenblume (Campanula portenschlagiana). Sie vermehrt sich von selbst und gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Die Bodendecker-Staude überwintert im Beet ohne speziellen Frostschutz. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Purpur-September-Silberkerze wächst zu einer hohen Staude heran. Ihre filigran wirkenden Blätter bilden einen tollen Kontrast zu denen der Funkien. Wichtig: Der Standort der Silberkerze darf nicht austrocknen. Die Pflanze wird bis zu 1,50 Meter hoch und zeigt im Herbst elegante, weiße bis zart rosafarbene Blütenkerzen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Akelei blüht im Frühsommer auf. Sie sollte zwischen Sommer- und Herbststauden stehen, die nach der Blüte das etwas unansehnliche Laub verdecken. Akelei sind eigentlich kurzlebig, erhalten sich aber durch Selbstaussaat. Besondere Farbsorten wie diese weiß blühende Variante sollten unbedingt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Auch der Farn wächst sehr buschig und kommt auf trockenen Böden gut zurecht. Seine behaarten Stiele werden mit der Zeit dunkler. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Der Zierliche Frauenmantel (Alchemilla epipsila) ist eine neuere, wenig bekannte Züchtung. Die kompakte Pflanze bleibt klein und sät sich nicht aus. Zu große Trockenheit schadet ihr. Bildrechte: MDR / Daniela Dufft
Die sibirische Fiederspiere ist absolut winterhart und verträgt auch Trockenheit (Sorbaria sorbifolia) - für eine dunkle Stelle im Garten sehr zu empfehlen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Der "Brennende Busch" (Dictamnus albus) zeigt sein Blütenfeuer auch an Standorten im Garten, die nicht im direkten Sonnenschein liegen. Die heimische Staude, auch Diptam genannt, wächst auf Lichtungen in Wäldern und ist streng geschützt. Verwenden Sie also nur Pflanzen, die Sie im Gartencenter oder in einer Staudengärtnerei gekauft haben. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Pflanzen für einen schattigen Hang mit Waldcharakter

Die Hosta 'June' hat zweifarbig gezeichnete Blätter und gedeiht auch im Schatten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

  • Farne, zum Beispiel Weicher Schildfarn (Polystichum setiferum), hält Boden fest
  • Hosta 'June', mittelgroß, mit mehrfarbiger Blattzeichnung
  • Purpurglöckchen (Heuchera)
  • Ziergräser (beispielsweise Bärenfell-Schwingel Festuca gautieri)
  • Immergrüne Japan-SeggeCarex 'Icedance', wurzelt fest ein
  • Weiß blühendes Immergrün Vinca minor 'Gertrude Jekyll', zum Aufhellen schattiger Standorte
  • Elfenblumen, robust, Blüte im Frühling
  • Golderdbeere (Waldsteinia), gelb blühend, kriechender Wuchs, bildet Ausläufer und hilft so Hänge zu befestigen

Bei einer solchen Mischpflanzung mit immergrünen Gewächsen bietet der Hang auch im Herbst und Winter ein tolles, abwechslungsreiches Bild.

Dieser Hang liegt im Schatten und soll begrünt werden. Bevor Gartenexperte Horst Schöne (links) die Stauden und Ziergräser pflanzt, kommt Erde auf die aufgelockerte Fläche. So wurzeln die Gewächse besser an. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Der MDR Garten-ArbeitseinsatzIm Herbst 2020 hat der MDR Garten einen Arbeitseinsatz verlost: Tatkräftige Hilfe von Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig und Gartenexperte Horst Schöne gab es dabei unter anderem zu gewinnen. Unter den glücklichen Gartenbesitzern und -besitzerinnen, die ausgelost wurden, ist auch Ricarda Fischer. Sie pflegt im Erzgebirge einen Garten in Hanglage auf zwei ehemaligen Bergbauschächten. Einer ihrer Wünsche lautete, den von Bäumen bewachsenen Hang auf ihrem Grundstück mit Pflanzen zu verschönern und zu befestigen.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Oktober 2020 | 08:30 Uhr