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Ob Marienkäfer, Zaunkönig oder Eichhörnchen - Tiere im Garten sind für Gärtner und Gärtnerinnen spannend zu beobachten. Bildrechte: Colourbox.de

ArtenvielfaltZehn Tipps für einen tierfreundlichen Garten

06. Oktober 2023, 14:13 Uhr

Ob Bienen, Eichhörnchen, Eidechsen oder Rotkehlchen - Tiere brauchen Nahrung und ein gemütliches Zuhause. Gärtner können viel tun, damit sich Tiere im Garten heimisch fühlen. Wir haben zehn Ideen für mehr Artenvielfalt im Garten - von blühenden Hecken über Nistkästen bis zu kleinen Teichen. Je mehr Sie umsetzen, desto mehr Tiere tummeln sich bald bei Ihnen.

von Annett Zündorf

Eine blühende Wiese anlegen

Wer einmal in einer blühenden Wiese gelegen hat, weiß, wie viele Tiere dort unterwegs sind. Hummeln und Bienen laben sich an den Blüten, Spinnen sitzen an langen Stängeln, Käfer laufen emsig umher. Welche Pflanzen in der Wiese wachsen, ist erst einmal egal. Jede Tierart bevorzugt andere Dinge. Deshalb gilt: Je vielfältiger, desto besser. Trotzdem lohnt es sich, über die Auswahl der Pflanzen nachzudenken: Passt die Samenmischung zum Standort, gedeihen die Pflanzen gut und locken damit wiederum viele Tiere an.

Eine Hecke pflanzen

Eine Hecke aus Bäumen, Sträuchern und Stauden ist so eine Art eierlegende Wollmilchsau. Richtig angelegt, bietet sie das ganze Jahr über Nahrung und Schutz für Insekten und Vögel. In den Todholzstapeln in der Mitte können sich Igel für den Winterschlaf verkriechen. Zwischen dem Laub im Unterholz finden Spinnen und Käfer ein warmes Plätzchen. Wer nicht genug Platz für eine ganze Hecke hat, kann auch eine einzelne Ecke im Garten bepflanzen oder nur Sträucher und Stauden kombinieren.

Winterquartiere anbieten

Hohle Stängel von Stauden für die Marienkäferlarven, Fledermauskästen, ein gemütlicher Kasten für den Gartenschläfer, Laubhaufen für Igel und Käfer: Finden Tiere einen geeigneten Unterschlupf, bleiben sie gern im Garten und haben dort auch gute Chancen, die unwirtliche Zeit des Jahres zu überleben. Auch Insektenhotels sind wunderbare Quartiere. Hier überwintern zum Beispiel Wildbienen.

Unordnung tolerieren und Biotope schaffen

Man kann es Unordnung nennen, man kann es aber auch als wilde Ecken bezeichnen. Und die sind für Tiere richtig wichtig. Während sich Bienen am liebsten um Blüten tummeln, mögen Eidechsen Trockenmauern und Steinhaufen. Vögel nisten in Benjeshecken, Erdwespen mögen Sand, in Totholzstapeln tummeln sich unzählige Arten. Brennesseln sind Unkraut und müssen weg? Das sieht zum Beispiel das Tagpfauenauge nicht so. Seine Raupen fressen ausschließlich Brennesseln. Je mehr unterschiedliche Ecken mit verschiedenen Pflanzen es in einem Garten gibt, desto mehr Tierarten siedeln sich an.

Wasser bereitstellen

Nicht nur Menschen haben Durst. Auch Insekten und Vögel lechzen im Sommer nach Wasser. Dann ist eine Tränke perfekt.

Für Insekten reicht schon ein tiefer Teller mit Steinen, auf denen Bienen und Erdwespen landen können. Wer ein paar Minuten still wartet, kann beobachten, wie die Insekten anfliegen, auf einem Stein landen und sich zum Wasser beugen, um zu trinken. Besonders gern mögen sie abgestandenes Wasser mit ein bisschen Erde am Boden der Tränke. Vögel dagegen brauchen täglich frisches Wasser. Die Tränke sollte regelmäßig mit heißem Wasser und einer Bürste gereinigt werden. Sonst vermehren sich schnell tödliche Parasiten.

Licht ausschalten

Wer ins Bett geht, macht das Licht aus. Für Menschen ist das normal. Nur leider denken die meisten dabei nur an ihren eigenen Schlaf und nicht an den der Tiere. Die brauchen es nachts nämlich auch dunkel. Licht hat die Natur nicht vorgesehen. Für manche nachtaktiven Insekten können Lampen sogar zur tödlichen Falle werden. Sie orientieren sich normalerweise am Mond. Lampen halten sie für den Mond und kreiseln so lange um die Lichtquelle, bis sie erschöpft oder tot zu Boden sinken.

Ungeliebte Gäste ohne Gift vertreiben

Selbst die größten Fans von Tieren bekommen schlechte Laune, wenn Schnecken alle Blüten abfressen, Waschbären oder Wühlmäuse Blumenzwiebeln und Gemüse klauen oder Blattläuse an der Kapuzinerkresse sitzen. Doch Gift hat in einem Garten für Tiere nichts verloren. Locken Sie lieber Nützlinge an. So mögen beispielsweise Florfliegen und Marienkäfer Blattläuse. Waschbären können mit Fallen eingefangen werden, die es beim Jäger oder beim Nabu gibt. Hühner und Laufenten fressen Schnecken. Pflanzen und Mixturen sollen Wühlmäuse vertreiben.

Den Boden pflegen

Auch unter der Erde leben Tiere. Sie sind auf den ersten Blick kaum zu sehen. Nur manchmal kommt beim Umgraben oder Boden lockern ein Regenwurm oder ein Springschwanz zum Vorschein. Doch auch wenn die Erdbewohner nicht so anmutig wie Grünspecht oder Eichhörnchen sind, lohnt es sich, gut für sie zu sorgen. Wer den Boden mulcht und nicht ständig umgräbt, ermöglicht ihnen ein entspanntes Leben. Die Tiere danken es mit fruchtbarem, humusreichen Boden.

Einen Teich anlegen

Wasser brauchen alle Lebewesen. Während es die einen nur zum Trinken und Baden nutzen, können andere fern vom Wasser nicht existieren. Gibt es einen Teich im Garten, dauert es nicht lange, bis die ersten Libellen umherschwirren. Kröten siedeln sich an, Wasserläufer flitzen über die Oberfläche, Insekten schwirren herbei. Die vielen Insekten locken wiederum Fledermäuse an. Wichtig zu beachten: Der Teich sollte ein flaches Ufer und eine Ausstiegshilfe wie zum Beispiel ein schräg gelegtes Brett haben. So gelangen Tiere ans Wasser und vor allem auch wieder heraus.

Vögeln Futter und Nistplätze anbieten

Viele Vogelarten haben es schwer, genügend Nahrung und Nistplätze zu finden. Sogar der allgegenwärtige Spatz könnte bald auf der Liste bedrohter Tierarten stehen. Wer im Garten Hecken, blühende Wiesen und Wasser hat, bietet Vögeln schon viele Möglichkeiten zum verstecken, nisten und fressen. Wer noch mehr tun möchte, hängt unterschiedliche Nistkästen für verschiedene Vogelarten auf und bietet den Vögeln Futter an. Das ist zumindest im Winter eine große Hilfe, manche Vogel-Experten plädieren auch für eine regelmäßige Fütterung im Sommer.

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 17. Juli 2022 | 08:30 Uhr