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Brause, Sprenger, Tülle - wie heißt es richtig? Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Helfer im GartenTülle, Brause, Aufsatz: Wie heißt das Ding auf der Gießkanne?

24. Januar 2020, 08:50 Uhr

Eine kleine Wortfindungsstörung, eine Frage bei Facebook - und schon hatten wir unzählige Antworten. Wie heißt eigentlich das Ding, das vorne auf der Gießkanne steckt? Jetzt wissen wir, wie der Aufsatz heißt.

Ein bisschen sieht es selber aus wie eine Blüte, dieses Ding mit den feinen Löchern, was da vorne auf der Gießkanne sitzt. Ein Teil, das jeder Gärtner schon mal in der Hand hatte. Schließlich ist es für frisch gesäten Rasen und neu eingebrachte Pflänzchen und Samen wichtig, von feinen Strahlen sanft begossen, statt "volle Kanne" vom Wasserstrahl hinweggespült zu werden. Leider scheint es für dieses kleine Teil mit der großen Wirkung keinen richtigen Namen zu geben.

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Was ist mit Brausekopf oder Tülle? Die Tülle - so wird sie zumindest definiert - ist eigentlich das Ausgußrohr einer Kanne oder ihr, eine separate Öffnung bildender schnabelförmiger Ausguss. Brausekopf klingt auch ganz gut, aber eine kurze Recherche in den Suchmaschinen findet unter Brausekopf die Teile genannt, die vorn am Duschschlauch hängen - und die wir nach getaner Gartenarbeit über den Kopf halten. Eine Brause lässt sich trinken, aber bei der Suche führt sie zumindest im Zusammenhang mit dem Wort Gießkanne zu Ergebnissen. Wie heißt das Ding nun richtig?

Schatz, gibst Du mir bitte mal den Gießwasserflächenverteilaufsatz?

Unsere Leser hatten viel beizutragen. Da gibt es die einen, die auch nicht wissen, wie es heißt und selbst kreierte Begriffe nutzen. Sie suchen im Garten: das Ding für die Kanne, das Ding mit Löchern drin, das man vorn auf die Kanne steckt, die Zinkgießkannenbrausekoptülle, den Gießwasserflächenverteilaufsatz, den Duschkopf für gleichmäßig schonende Wasserverteilung, das Ding vorne uff de Gießkanne druff, das Spritzdings für die Gießkanne oder dat Dingens für dat Dingens. Manche wunderten sich, dass es überhaupt einen Namen gibt.

Das gesuchte Teil ist klein, aber wichtig zum richtigen Gießen. Bildrechte: Colourbox.de

Und dann gibt es die, bei denen es richtig spezielle Worte gibt - manches sind regionale Ausdrücke, manche hat Oma schon so gesagt: An der Mosel heißt es Zutt, im Weinviertel sagt man Rose, im Saarland Zuh, in Franken Zauze. Andere sagen Sprenz, Sprenzer, Sprenger, Zute, Zuzze, Zutz, Züttich, Zott, Zottel, Spööt, Schnauze, Sterz, Sturz, Tünche, Düse, Gießstülle, Schnute, Schnulle, Stöpsel, Gießer, Dusche.

Und wie heißt das Teil nun offiziell? Nicht ganz so verschieden wie die Namen in Deutschland, aber auch nicht eindeutig, sind die Angebote im Gärtnerei-Bedarf. Da werden viele Brausen, Brauseköpfe und Brauseaufsätze verkauft. Auch ein Schrägbrauseaufsatz ist zu finden. Aber am allerhäufigsten ist der Gießaufsatz. Auf den können sich offenbar die meisten einigen. Wenn Sie also das nächste Mal bei ihrem Nachbarn dieses Dingsda für die Gießkanne borgen wollen, wissen Sie es: "Kann ich mal den Gießaufsatz für die Kanne borgen?"

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. August 2019 | 08:30 Uhr