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Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

KlimawandelFünf Obstsorten, die jetzt auch bei uns gedeihen

01. März 2024, 10:48 Uhr

Feige, Mandel, Kiwibeere: Wärmere Sommer und milde Winter ermöglichen es, Pflanzen mit Früchten in den Garten zu holen, die wir aus wärmeren Gegenden kennen. Denn der Klimawandel führt zu neuen Standortbedingungen für Obst in unseren Gärten.

Feige

Die Echte Feige (Ficus carica) kann bei der richtigen Sortenwahl und dank der milderen Winter und warmen Sommer inzwischen in ganz Deutschland angebaut werden. Damit die Feige im Winter keine Schäden davon trägt, muss ihr Standort gut gewählt werden. Sie sollte vor kaltem Nord- und Ostwind geschützt stehen, und auch ein Winterschutz ist für den frostempfindlichen Feigenbaum zu empfehlen. Am besten steht der Feigenbaum deswegen an einer Hauswand oder Mauer.

Am richtigen Standort reifen die Früchte gut aus. Manchmal kann es allerdings notwendig sein, zum Saisonende auf ein paar Feigen zu verzichten, damit die übrigen noch reifen können.

Kakibaum

Auch die Kaki kann inzwischen in Mitteldeutschland angebaut werden. Die ersten Jahre sollte die Pflanze noch im Kübel stehen, um sie frostfrei zu überwintern. Später verträt die Kaki tiefere Temperaturen und kann in den Garten gepflanzt werden. Auch hier ist der Standort wieder entscheidend. Damit die Früchte reif werden, brauchen sie konstante Wärme. Das klappt am Besten in der Nähe einer Hauswand oder Mauer. Geerntet werden sie erst kurz vor den ersten Frösten. Im Anschluss werden sie gelagert, bis sie ausreichend nachgereift sind.

Pawpaw, auch Paupau oder Indianerbanane

Der Pawpaw-Baum wird etwa drei bis vier Meter hoch und verträgt sowohl heiße und trockene Sommer als auch kalte Winter. Also der perfekte Baum für die aktuellen klimatischen Bedingungen. Die Früchte sind in Deutschland eher unbekannt. Dabei schmecken sie wie eine Mischung aus Ananas, Banane, Mango und Vanille. Für den Handel sind sie jedoch wegen ihrer kurzen Haltbarkeit ungeeignet. Umso besser, wenn Sie einen eigenen Pawpaw-Baum im Garten haben und die leckeren Früchte zwischen Ende August und Oktober ernten und genießen können.

Mandelbaum

Damit die Früchte des Mandelbaums reif werden, benötigt der Baum mehrere Monate im Jahr, in denen es warm und trocken ist. Durch die Klimaveränderungen ist das inzwischen auch bei uns in Mitteldeutschland der Fall. Steht der Baum vollsonnig, geht es ihm am besten.

Der Winter macht dem Mandelbaum bis minus 15 Grad Celsius nichts aus. Spätfröste können die Ernte allerdings ruinieren, daher sollten die zarten Blüten, die bereits im März oder April ihre Knospen öffnen, mit einem Vlies geschützt werden. An einer wärmeabstrahlenden Mauer steht der Baum deshalb besonders gut. Diese schützen den Baum im Idealfall auch vor Wind.

Kiwibeere

Es gibt verschiedene Arten der Strahlengriffel (Actinia), die unter dem Namen "Kiwi" zusammengefasst werden. Jede von ihnen hat wiederum zahlreiche Sorten. Die meisten von ihnen fühlen sich inzwischen auch in Mitteldeutschland wohl.

Vor allem die Sorten der Kiwibeere (Actinidia-Hybrige) sind gut geeignet und pflegeleicht. Sie vertragen Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius problemlos. Und auch Spätfröste im Frühjahr sorgen nicht für einen Ernteausfall. Im Sommer braucht sie einen Platz, an dem ihre Krone sonnig steht, ihr Wurzelballen jedoch schön kühl bleibt. Das lässt sich zum Beispiel durch Mulch oder eine Unterbepflanzung lösen. Bekommen die Früchte genug Wärme ab, können sie je nach Sorte im Spätsommer oder Herbst geerntet werden.

Die Pflege der Kiwis, die wir aus dem Supermark kennen, ist hingegen aufwändiger, da sie frostempfindlicher sind als zum Beispiel die Kiwibeere.

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 03. März 2024 | 08:30 Uhr