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Pink blühendes Alpenveilchen der Sorte 'Fleur en Vogue'. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Tipps für die PflegeAlpenveilchen: Cyclamen sind die Blütenstars des Winters

Stand: 02. Februar 2023, 08:02 Uhr

Alpenveilchen standen einst in den Doppelfenstern älterer Damen. Heute werden sie unter dem Namen Cyclamen als Trendpflanzen angeboten und stehen in unterschiedlichen Größen und Farben zur Auswahl. Im Herbst und Winter bringen sie Farbe auf Balkon, Terrasse und Fensterbrett. Wir erklären, wie sie richtig gepflegt werden.

Wer erinnert sich nicht: Mit rosafarbenen Blüten und ein bisschen mickrig, fristeten Alpenveilchen (Cyclamen persicum) früher ihr Dasein in Doppelfenstern, die es so längst nicht mehr gibt. Aber ein Blick in die Gärtnereien zeigt, dass Alpenveilchen heute nicht mehr die Blümchen im Abseits sind. In unterschiedlichen Größen, unzähligen Farben und Blütenformen stehen sie zur Auswahl.

'Victoria' trägt zweifarbige Blüten, deren Ränder leicht gewellt sind. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Neue Alpenveilchen-Sorten sind bunter, vielfältiger und robuster

"Es gibt in Europa etwa 200 Sorten, die produziert werden", erzählt Torsten Kühne, Chef der Gärtnerei Kühne in Weixdorf bei Dresden. Dort werden seit den 1950er-Jahren Alpenveilchen gezüchtet. Die neuen Sorten sind nicht nur größer, schöner und bunter als die alten Sorten. Sie sind auch viel robuster. Wer möchte, kann sein Alpenveilchen in die Wohnung stellen. Aber die Winterblüher fühlen sich auch im Kübel oder Balkonkasten wohl. Minus fünf Grad Celsius halten sie aus. Nur wenn es kälter wird oder eine lange Frostperiode kommt, sollten die Pflanzen näher ans Haus gerückt oder mit einer Abdeckung geschützt werden.

Dieser Topf mit Alpenveilchen, Schneerose, Heidekraut und Immergrünen wie Efeu kann den Hauseingang oder die Terrasse schmücken. Nur wenn eine lange Frostperiode droht, sollten die Pflanzen näher ans Haus gerückt und eventuell mit einer Abdeckung geschützt werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Ich möchte ein Alpenveilchen. Welches ist das richtige?

Das ist Geschmackssache. Ob groß oder klein - die Sorten sind allesamt für drinnen und draußen geeignet. Es gibt Käufer, die lieben klassische Farben von Hellrosa bis Violett, andere bevorzugen Pflanzen mit weißen oder roten Blüten. Manche haben zweifarbige, gekräuselte oder glockenförmige Blüten. Wer Blumen in der Vase mag, kann Schnitt-Cyclamen wählen. Diese Sorte hat lange Blütenstiele und die Blüten bleiben im Wasser lange frisch.

Viele Alpenveilchen-Liebhaber schmücken mit den Pflanzen gerne Balkon und Terrasse. Für diese - dem Wetter ausgesetzte - Standorte empfiehlt Torsten Kühne, Sorten mit gewellten oder gefransten Rändern ('Curly', 'Friola', 'Latinia Pipoca') zu meiden: "Diese Blüten trocknen nicht gut ab. Bleibt die Nässe über einen längeren Zeitraum auf den Blüten, kann Grauschimmel entstehen."

Und noch einen Tipp hat der Experte: Pflanzen, die eine Weile im Warmen standen, dürfen im Winter nicht rausgestellt werden. Sie sind so an die Wärme gewöhnt, dass sie die Kälte nicht mehr vertragen.

Balkon- und Zimmerpflanzen Alpenveilchen: Blühende Balkon- und Zimmerpflanzen gegen Winter-Blues

Die Alpenveilchen 'Curly Melange' gibt's in verschiedenen, fröhlichen Farben. Ihre Blüten sind gefranst. Sie eignen sich am besten für einen geschützten Platz, wo sie kein Regenwasser und keinen Schnee abbekommen. Winterhart sind sie aber - bis Temperturen um minus fünf Grad. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Bei den 'Fleur en Vogue'-Alpenveilchen sehen die zweifarbigen Blüten wie kleine Schirmchen aus. Bei allen Cyclamen gilt: Sie dürfen nicht komplett austrocknen, aber auch nicht durch zu häufiges Wässern "totgegossen" werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Ein Blütenfeuerwerk: 'Friola Magenta' nennt sich diese moderne Züchtung. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
'Indiaka Fuchsia' hat ebenfalls zweifarbige Blüten. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Zum 'Indiaka'-Sortenmix gehören auch Alpenveilchen mit weiß-violetten Blüten. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
'Indiaka Magenta' hat noch intensiver gefärbte Blütenspitzen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Blüten beim 'Latinia Pipoca'-Sortenmix sind kleine Hingucker. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
'Latinia Pipoca'-Alpenveilchen in verschiedenen Farben: Cyclamen blühen wochenlang und sind eigentlich nicht sehr anspruchsvoll. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Blühende Alpenveilchen lassen sich toll in die Deko zu Hause einbauen - zum Beispiel in Kombination mit Vasen und Krügen aus Glas, Metall oder Naturmaterialien, die den üppigen Blüten nicht die Schau stehlen (im Bild: 'Latinia Pipoca'-Mix). Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Rötlich mit weißen Akzenten: das Alpenveilchen 'Fantasia'. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Beim 'Petticoat'-Mix sind die Blüten eher klein, haben aber eine besondere Form: Sie sehen wie Mini-Röckchen aus. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Beim 'Petticoat-Mix' gibt es auch komplett weiße Cyclamen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die 'Pom Pom'-Serie hat so stark gefranste Blüten, dass diese wie kleine Federbüschel aussehen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Alpenveilchen 'Pom Pom' in Rosa: Bei jedem dritten Gießen sollten die Pflanzen Flüssigdünger bekommen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Elegant und schlicht: 'Pure White Compact' wird diese Züchtung genannt. Wer verblühte Blüten aus dem Topf zieht, hat gute Chancen, sehr lange Freude an seinem Alpenveilchen zu haben. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Gerade für die Weihnachtszeit bieten sich auch Alpenveilchen mit roten Blüten an. Die Vielfalt ist groß. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
'Curly Melange'-Alpenveilchen: Manche Menschen werfen ihre Pflanzen im Frühjahr einfach weg. Dabei können Alpenveilchen lange leben, wenn sie den Sommer geschützt überstehen dürfen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Das Alpenveilchen Cyclamen 'Fantasia Violet' bezaubert durch die einzigartige Blütenfarbe. Die Blüten sind fest und groß. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Alpenveilchen 'Meltis Twin': Zwei verschiedene Sorten wurden hier zusammengepflanzt. Die kleinen Blüten mit den gekräuselten Rändern wirken verspielt über den dunklen, derben Blättern. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Das Besondere am Alpenveilchen Cyclamen 'Titanis Rosa' ist das dunkelrote Auge. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Wie Schneebälle wirken die prächtigen festen Blüten dieses Alpenveilchens (Cyclamen 'Maxiwella Bells'). Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Blüten dieser Alpenveilchen ('Midi') sind kleiner und wirken damit sehr zart. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Alpenveilchensorte 'Veranda' gibt es in verschiedenen Farben. Sehr schön ist auch das glatte Laub. Wenn es regnet, läuft das Wasser gut ab und die Pflanze kann besser als andere Sorten abtrocknen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Sorte 'Veranda' ist auch in dunkelrosa erhältlich. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Ganz klassisch zeigt diese 'Veranda' ihre Blüten in fast reinem Weiß. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Hier stecken zwei Knollen in einem Topf: das Alpenveilchen 'Tianis Twin'. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Bekommen Alpenveilchen zu wenig Wasser, werden die Blätter welk und gelb. Fehler bei der Pflege verzeihen Alpenveilchen leider nicht. Die Pflanze geht ein. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Wie pflege ich das Alpenveilchen?

Das Wichtigste: Der Topfballen sollte nicht austrocknen! Wie oft dafür gegossen werden muss, hängt von der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit ab. Um Grauschimmel keine Chance zu geben, kommt das Wasser am besten in den Übertopf und kann von den Wurzeln aufgesogen werden. Bei jedem dritten Gießen sollten die Pflanzen Flüssigdünger bekommen. Wer dann noch verblühte Blüten aus dem Topf zieht, hat gute Chancen, sehr lange Freude an seinen Alpenveilchen zu haben. Drei Monate blühen Alpenveilchen ohne Probleme, vor allem, wenn sie einen eher kühlen Standort haben.

Was mache ich im Frühling mit den Alpenveilchen?

Manche Menschen werfen ihre Pflanzen im Frühjahr einfach weg. Dabei können Alpenveilchen lange leben. Dafür werden sie im Frühjahr im Garten eingeschlagen. Das bedeutet, dass der Topf zur Hälfte in ein Erdloch gesteckt wird. Auf diese Weise können die Pflanzen ihre Wurzeln durch den Topfboden ins Erdreich strecken. Sie bekommen Wasser und Nährstoffe. Allerdings reicht das nicht aus. Auch wenn nach der Blühphase die Düngergaben reduziert werden - ein bisschen Nahrung brauchen die Pflanzen schon. Ab August, bevor die Blühphase beginnt, sind dann wieder regelmäßige Düngergaben notwendig.

Torsten Kühne ist Experte für Alpenveilchen und Betriebsleiter bei Kühne Jungpflanzen in Weixdorf bei Dresden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Die Gattung der Alpenveilchen

Alpenveilchen ist nicht gleich Alpenveilchen: Weltweit gibt es mehr als 20 Arten innerhalb der Gattung Cyclamen. Stauden, wie Vorfrühlings-Alpenveilchen (C. coum) und Herbst-Alpenveilchen (C. hederifolium), gedeihen auch im Garten. Für Einsteiger eignet sich vor allem das Herbst-Alpenveilchen, das ab dem Sommer bis in den November hinein blühen kann. Winterhart ist das Vorfrühlings-Alpenveilchen, an einem geschützten Standort blüht es schon ab Februar.

Stehen Alpenveilchen zu feucht, fault die Knolle. Aber auch Trockenheit mögen sie nicht. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Quelle: MDR Garten (anz)

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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 04. März 2023 | 08:30 Uhr