Pflanzen für sauren Boden Azaleen: Blütenwunder für den Hausgarten
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Die Japaner achten darauf, dass jede Saison in den Gärten einen Höhepunkt hat. Im April feiern sie die Kirschblüte, im Mai die Blüte der Azaleen und im Oktober die bunte Herbstfärbung der Gehölze wie Ahorn, Magnolien oder Hartriegel. Im egapark Erfurt flanieren Besucher durch einen wunderschönen Japanischen Garten, den wir hier in einer Bildergalerie näher vorstellen. Außerdem erklärt Gartenbauingenieur Horst Schöne, wie man Azaleen auch hierzulande zur Blüte bringt.

Die Japaner betreiben einen wahren Gartenkult. Der Garten - ist er auch noch so klein - soll Zeit zur Entspannung, zur Erholung und zur Besinnung nach getaner Arbeit bieten. Im Garten wollen die Japaner Stille genießen und meditieren. Kieswege, Brücken und Steine prägen das Bild. Drumherum und mittendrin wachsen Inseln voller Pflanzen oder Moos. Azaleen ziehen sich wie Teppiche über Hänge und Hügel. Kiefern und hohe Gräser spenden Schatten. Es gibt drei Grundthemen der japanischen Gartenkunst: den Trockenlandschaftsgarten, den Teichgarten und den üppig begrünten Teegarten.
Heimat | China, Tibet, Nepal, Japan |
Pflanzenfamilie | Gattung Rhododendron aus der Pflanzenfamilie der Ericaceae und Heidekrautgewächse |
Standort | halbschattig |
Pflanzung | spätes Frühjahr oder Früherbst |
Blüte
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rot, rosa, weiß | Doldentrauben |
Blätter | grün, auch im Winter | Blattform oval bis rund |
Zier und Nutzwert | Zierpflanze |
Wuchseigenschaften | kugelförmig und buschig |
Boden | mäßig feucht, schwach saeur |
Nährstoffbedarf | mäßig, Humusgaben sind hilfreich |
Winterhärte | frostunempfindlich |
Azaleen pflanzen
Es ist aufwendig, Azaleen in Deutschland zu kultivieren, da wir vielerorts keinen sauren Boden haben, den die Pflanzen aber brauchen. Doch die Mühe wird mit einer herrlichen Blütenpracht belohnt. Der Boden sollte einen pH-Wert von 4,5 - 5 haben. Um das zu erreichen, muss die Erde entweder komplett ausgetauscht oder mit einem entsprechenden Substrat, auf dem sie gedeihen, aufgebessert werden. Außerdem benötigen sie die regelmäßige Gabe von sauerwirkenden Düngemitteln (Rhododendrondünger), am besten im Frühjahr vor der Blüte.
Die Erde ersetzen
Wer ganz sicher gehen will, dass Azaleen schön kräftig werden und üppig blühen, sollte ein Loch graben. Gartenexperte Horst Schöne empfiehlt eine Größe von mindestens 60 Zentimeter Durchmesser und 60 Zentimeter Tiefe. Das Loch wird mit einer etwa fünf Zentimeter dicken Filterschicht grobkörnigem Sand gefüllt (kein Spielplatzsand, er ist zu fein). Dann wird das Substrat eingebracht und die Pflanze eingesetzt. Als Substrate eignen sich Weißtorf oder Rhododendronerde.
Auch in einem großen Kübel lassen sich Azaleen über Jahre hinweg gut kultivieren. Wichtig ist auch hier die Drainage-Schicht aus grobem Sand.
Azaleen schneiden
Damit die Pflanzen kompakt bleiben, werden sie nach der Blüte geschnitten, allerdings vorsichtig. Zwei bis drei Zentimeter reichen aus. Wichtig ist, die Knospen, die sich nach der Blüte bilden, nicht zu beschädigen. Verblühtes kann aber auch abgezupft werden. So machen es die Japaner.
Winterschutz für Azaleen
Fröste bis minus zehn Grad vertragen Azaleen gut. Bei stärkeren Frösten schützt eine Noppenfolie die Pflanze. Eine Polystyrolplatte unter dem Kübel sorgt für zusätzlichen Schutz. Bei Temperaturen über Null müssen Azaleen im Winter immer mal gegossen werden. Pflanzen im Garten können auch mit Fichtenreisig geschützt werden.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 06. April 2019 | 09:45 Uhr