Ein Trockenbeet mit Blauraute und Gräsern im Egapark in Erfurt.
Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Blauviolette Blüten für Insekten Blauraute: Die Perowskie pflanzen und richtig pflegen

Botanisch: Perovskia atriplicifolia; Silberstrauch, Russischer Lavendel, Silber-Perowskie

13. November 2023, 23:27 Uhr

Die Blauraute ist auch als Silberstrauch, Russischer Lavendel oder Perowskie bekannt. Sie gilt als eine Gartenpflanze mit Zukunft: Sommerliche Trockenheit und Hitze machen dem eleganten Lippenblütler nicht viel aus. Bienenfreundlich und pflegeleicht ist die Blauraute außerdem. Sie mag nur keine Staunässe und braucht bei strengem Frost einen leichten Winterschutz.

Auf einen Blick: Blauraute
Heimat Steppen und Trockenwälder in Asien
Pflanzenfamilie Lippenblütler (Lamiaceae)
Wuchs aufrecht wachsende, bis 150 Zentimeter hohe und rund 80 Zentimeter breite Staude mit grauweißen Trieben und silbergrünen Blättern, die wie ein Halbstrauch wächst
Blüten zahlreiche kleine, blau-violette Blüten, die an Lavendel erinnern
Blütezeit Juni bis Oktober
Standort sonnig, warm
Boden durchlässig, eher nährstoffarm, mäßig feucht bis trocken
Winterhart ja, in Gegenden mit rauen Wintern kann eine schützende Abdeckung des Wurzelbereichs mit Mulch sinnvoll sein
Mehrjährig ja
Besonderheiten Die Blauraute ist eine insektenfreundliche Pflanze. Sie eignet sich für Präriebeete und Steppen-, Gräser- sowie Steingärten, aber auch für Böschungen oder als Ergänzung für Rosenbeete.

Blauraute im Garten pflanzen

Die Blauraute wird im Spätsommer und Herbst im Handel angeboten. Der Staudenexperte Horst Schöne hält das Frühjahr jedoch für den besseren Pflanzzeitpunkt, weil die Perowskie etwas frostempfindlich ist. "Der erste Winter ist besonders kritisch", warnt Schöne. Wer dennoch im Herbst eine Blauraute pflanzt, sollte sie in ihrem ersten Winter vor Frost schützen. Dafür wird die Staude mit Reisig und Mulch oder Herbstlaub abgedeckt. Pro Quadratmeter wird etwa eine Pflanze benötigt. Die Blauraute sollte beim Einpflanzen ein bisschen tiefer eingesetzt werden, als sie vorher im Topf stand. Wichtig ist ein durchlässiger Boden, damit die Wurzeln nicht unter Staunässe leiden. Dafür kann es sinnvoll sein, den Boden mit Sand aufzulockern, so dass die Wurzeln der Blauraute davon umgeben sind. Die Blauraute braucht einen sonnigen, eher warmen Standort im Garten.

Blauraute im Gräsergarten des egapark Erfurt
Die Blauraute passt gut in Pflanzungen mit verschiedenen Ziergräsern - wie hier im Egapark in Erfurt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Pflege und Rückschnitt der Blauraute

Im Frühjahr werden die Triebe der Blauraute bis auf eine Höhe von 15 bis 20 Zentimetern zurückgeschnitten. Danach treibt die Pflanze wieder aus und bildet eine buschige Form. Abgesehen von diesem kräftigen Rückschnitt hat die Blauraute kaum Pflege nötig: Sie mag es trocken und nährstoffarm. Im Winter sollte sie auf keinen Fall zu nass stehen.

Vermehrung der Blauraute

Wer sich an der vegetativen Vermehrung dieses eleganten Halbstrauchs versuchen möchte, kann im Sommer Stecklinge gewinnen. Sie werden zum Bewurzeln in Gefäße mit Aussaaterde gesteckt. Als Stecklinge geeignet sind halb verholzte Triebe ohne Blüten. Aus den Stecklingen wachsen mit etwas Geschick und Glück Pflanzen, die dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze haben.

Trieb einer Blauraute mit mehreren winzigen, blauen Blüten und silbrig-grünen Stängeln
Blauraute der Sorte 'Silver Scepter': Wer sich an der vegetativen Vermehrung versuchen möchte, sollte es im Spätsommer mit Stecklingen probieren. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Gartengestaltung mit der Blauraute

Im Garten sind Partner für die Blauraute sinnvoll, die ähnliche Ansprüche an ihren Standort haben. So ergänzt der blau-violett blühende Halbstrauch Steppenbeete oder Stein- und Kiesgärten, sofern dort genug Platz ist. Blaurauten wirken außerdem toll zwischen Rosen oder Ziergräsern. Sie können außerdem an Trockenmauern wachsen oder auf Böschungen gepflanzt werden.

Blauraute vor Mädchenhaargras in Staudenbeet
Blauraute kann zum Beispiel gut mit Ziergräsern wie diesem Mädchenhaargras kombiniert werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Mehr Tipps zu Stauden

Bildergalerie Ziergräser im Garten bienenfreundlich kombinieren

Ziergräser sind eine attraktive Bereicherung für viele Gärten, doch sie haben Bienen nichts zu bieten. Wer etwas gegen das Insektensterben tun möchte, kombiniert Gräser mit Stauden, die im Spätsommer und Herbst blühen.

Pampas-Gras und blühende Prachtkerze
Das dekorative Pampas-Gras beeindruckt mit seinen buschigen Blüten und seinem hohen, aufrechten Wuchs. Als Pflanzpartner kann da die Gaura mithalten, die zur gleichen Zeit blüht. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Pampas-Gras und blühende Prachtkerze
Das dekorative Pampas-Gras beeindruckt mit seinen buschigen Blüten und seinem hohen, aufrechten Wuchs. Als Pflanzpartner kann da die Gaura mithalten, die zur gleichen Zeit blüht. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
blühende Prachtkerze mit einer Biene in einer Blüte
Die zarten, weiß-rosa Blüten der Prachtkerze sind bei Bienen beliebt. Ein weiterer Pluspunkt: Sowohl das Pampas-Gras als auch die Gaura sind Pflanzen, denen Trockenheit und heiße Sommer nicht viel ausmachen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weidenblättrige Sonnenblume im Gräsergarten
Weidenblättrige Sonnenblumen (Helianthus salicifolius) erreichen zur Blütezeit im Spätsommer und Herbst Höhen von über zwei Metern. Sie überragen auch manches Ziergras. Bienen besuchen die leuchtend gelben Blüten gerne. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Ziergras hinter blühendem Sonnenhut in einem Park
Auch niedrige Ziergräser und Sonnenhut (Rudbeckia) harmonieren miteinander. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Biene auf Blüte der Schön-Aster mit dem Sortennamen Madiva
Astern sind die Herbstblüher schlechthin. Sie verwandeln Beete im September und Oktober in ein traumhaftes Blütenmeer, für das die Ziergräser die Kulisse bieten. Im Sonnenschein summt und brummt es dann über den Blumen - wie hier bei Schön-Astern der Sorte 'Madiva'. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Blauraute im Gräsergarten des egapark Erfurt
Die Perowskie, auch als Blauraute oder Silberstrauch bekannt, erinnert ein wenig an Lavendel, wird aber noch größer. Perowskien lassen sich dank ihrer langen Blütezeit und ihres hohen Wuchses sehr gut mit verschiedenen Ziergräsern kombinieren. Ein Beispiel sind die
Rutenhirsen.
Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiß blühende Herbst-Anemonen
Blühende Herbstanemonen spenden Insekten Nahrung und bilden einen tollen Kontrast zu den langen, zarten Blättern und filigranen Blüten der Ziergräser. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Blauer Salbei mit Insekt auf der Blüte
Blauer Ziersalbei beginnt im Spätsommer zu blühen. Er ist ein bienenfreundlicher Partner für viele Ziergräser, da er eine Wuchshöhe bis 100 Zentimeter erreichen und in der vollen Sonne stehen kann. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 10. September 2023 | 08:30 Uhr

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. Oktober 2023 | 08:30 Uhr