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WinterblüherChristrose: Die Winterblüher pflanzen, pflegen und vermehrenbot. Helleborus niger, auch Schneerose oder Schwarze Nieswurz genannt

15. November 2023, 10:16 Uhr

Wenn im Garten fast nur noch Immergrüne für Farbtupfer sorgen, erwacht eine winterliche Schönheit: die Christrose. Ab November zeigen sich die Stauden mit großen, weißen bis rosa geränderten Blüten an langen Stielen.

Christrosen sind die ersten Winterblüher: Bei einem milden Herbst öffnen sie schon Ende November ihre Blüten. Ob im Balkonkasten, im Topf neben der Haustür oder im Beet, die Stauden wirken elegant und festlich.

Auf einen Blick: Christrose
Heimatsüdliches Mitteleuropa, Alpen
PflanzenfamilieHahnenfußgewächse
WuchsChristrosen werden je nach Sorte und Standort 15 bis 40 Zentimeter groß. Die Staude wächst kompakt und aufrecht. Sie hat ledrige, immergrüne Blätter.
BlüteStrahlend weiße bis rosafarbene, schalenförmige Blüten wachsen einzeln an den Stielen der Staude.
Blütezeitje nach Sorte von November bis März
FrüchteSamenkapseln - Achtung, sie sind sehr giftig!
StandortHalbschatten, zum Beispiel lichte Stellen unter Gehölzen
Bodenlehm- und kalkhaltige Erde; tiefgründig, humos und durchlässig; Christrosen vertragen weder Staunässe noch Trockenheit!
Winterhartja
Mehrjährigja
BesonderheitenDie gesamte Pflanze ist giftig. Bei empfindlichen Menschen kann austretender Pflanzensaft Reizungen der Haut sowie der Schleimhäute auslösen.

Christrosen pflanzen

Christrosen, die in Töpfchen verkauft werden, können Sie das ganze Jahr über einpflanzen. Der Boden sollte offen, das heißt frostfrei sein. Selbst wenn Sie zu Weihnachten eine Christrose geschenkt bekommen, können Sie die Pflanze in den Garten oder in ein Pflanzgefäß draußen setzen. Sie sollten Ihre Christrose jedoch unter Umständen an die Kälte gewöhnen - ein plötzlicher Wechsel von Zimmertemperatur auf Minusgrade verkraftet sie nicht so gut.

Die Stauden bevorzugen den Halbschatten, sie fühlen sich zum Beispiel unter lichten Gehölzen wohl. Ein Standort unter Laubbäumen hat den Vorteil, dass die Blätter die Christrosen während der Gartensaison vor zu starker Sonne schützen. Vor dem Winter allerdings werfen die Gehölze ihr Laub ab und lassen so etwas mehr Licht zu den Stauden vordringen.

Für Balkon und Beete Christ- und Schneerosen vorgestellt

Die zierliche Sorte ′Joshua′ hat strahlend weiße, runde Blüten. Sie beginnt früh zu blühen - bei mildem Wetter sogar schon ab Mitte November. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Bei ′Jacob Royal′ bilden die weißen Blüten schon ab Ende November einen schönen Kontrast zum dunkelgrünen Laub und den kräftigen Stielen. Die Sorte zeichnet sich auch durch ihre Wuchskraft aus. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
′Wintergold′ zeigt ihre großen, attraktiven Blüten etwas später - um die Weihnachtszeit herum steht die Sorte in voller Blüte. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Helleborus-Züchtungen aus der Reihe ′Ice N' Roses′ verbinden die frühe Blüte der Christrosen mit den bunten Farben der Lenzrosen. Die Sorte ′Ice N' Roses Red′ zum Beispiel blüht in kräftigem Rot. Die Knospen sind ab November zu sehen, nach einer Pause während der größten Kälte legen die Blüten dann im Februar und März noch einmal richtig los. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Bei der Züchtung ′Ice N' Roses Early Rose′ schwankt die Blütenfarbe zwischen Weiß und zartem Rosa an den Rändern. Die Stiele sind kräftig, die Blätter ledrig und widerstandsfähig. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Die Sorte ′Ice N' Roses Early Rose′ und die anderen Stauden der Serie wurden auch für schwierige Standorte gezüchtet. Sie kommen auch mit weniger Nährstoffen sowie etwas mehr Sonne und Wärme zurecht. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Bei ′Winterbells′ handelt es sich um eine Züchtung aus der in Deutschland heimischen Art Helleborus foetidus und der Christrose Helleborus niger. Die Staude blüht mit etwas Glück bereits ab November. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Wer gefüllte Blüten mag, für den ist 'HGC Snow Frills' eine gute Wahl. Die Christrose braucht allerdings etwas länger, bis sie blüht. Erst im Februar schmückt sie sich mit Blüten. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Am besten gedeihen Christrosen auf kalkhaltigem, das heißt alkalischem Boden. Wo die Erde zu sauer ist, fühlen sich die Stauden überhaupt nicht wohl. Wer in seinem Garten eher neutralen bis sauren Boden hat, sollte daher im Helleborus-Beet nachhelfen. Besonders gut sind dafür Kalkgaben in Form von Eierschalen, Muschelkalk oder kalkhaltigen Gesteinen geeignet.

Christrosen brauchen keinen Partner, um ihre schmückende Wirkung zu entfalten. Sie sollten aber am besten mindestens drei Pflanzen setzen, damit das Weiß ihrer Blüten richtig zur Geltung kommt. Wie wäre es mit einem blühenden Winterbeet? In Kombination mit Zaubernuss und Winterschneeball beleben Christrosen den kargen Garten in der kalten Jahreszeit.

Christrosen: Was es beim Kauf zu beachten gibtChristrosen sollten aus dem Freiland kommen, wenn Sie sie in ihrem Garten oder in einem Topf vor der Haustür einpflanzen möchten. So sind die Stauden bereits an die niedrigen Temperaturen draußen gewöhnt und blühen dort auch. Wählen Sie Pflanzen mit festem Wurzelballen und gesundem, grünen Laub aus. Sie sollten außerdem zahlreiche Knospen angesetzt haben.

Pflege von Christrosen

Wie bei allen Stauden gilt auch für die Christrosen: Je günstiger der Standort und die Versorgung mit Nährstoffen, desto widerstandsfähiger ist die Pflanze. Erfrieren können die winterharten Stauden nicht, aber vertrocknen. Sie sollten daher im Topf und im Beet gleichmäßig feucht gehalten werden. Staunässe vertragen Christrosen jedoch nicht. Gegossen wird an frostfreien Tagen.

Die Stauden gehören außerdem zu den Starkzehrern und benötigen sehr viele Nährstoffe. Jeweils im Frühjahr und im Spätsommer freuen sie sich daher über Düngergaben. Dazu können Sie zum Beispiel Hornspäne verwenden. Im Winter sollte nicht gedüngt werden. Schneiden müssen Sie die Christrosen nicht. Sie können unansehnliche Blätter vom Winter entfernen, wenn Sie einen aufgeräumt wirkenden Garten schätzen.

Christrosen gehören zu den Starkzehrern und sollten daher zweimal im Jahr mit Dünger versorgt werden: im Frühling und im Spätsommer. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Vermehrung

Durch Aussaat vermehren sich Christrosen unkompliziert von selbst. Dabei gilt das Prinzip der natürlichen Auslese: Der stärkere Samen gewinnt. Sortenreine Christrosen werden durch Teilung erzeugt, das ist jedoch nur etwas für Kenner. Die Stauden sollten nach der Teilung gut feucht gehalten werden. Christrosen wachsen langsam, werden dafür aber 30 bis 40 Jahre alt. Vom Sämling bis zur ersten Blüte dauert es drei bis fünf Jahre.

Christrosen im Topf

Für eine Saison reicht Christrosen ein 20 Zentimeter tiefes Pflanzgefäß. Sollen sie länger in einem Topf bleiben, muss dieser mindestens 40 Zentimeter tief sein. Kombinieren lassen sich die weiß blühenden Pflanzen am besten mit Blattschmuck-Stauden, Zwerggehölzen oder Scheinbeeren. Auch die in Deutschland heimische Nieswurz-Art, Helleborus foetidus, ist ein guter Partner für Christrosen.

Weihnachtszauber Weihnachtsfloristik für draußen

Christrosen dürfen zu Weihnachten nicht fehlen. Wer es klassisch mag, hält sich an die weißen Blüten. Es gibt sie aber auch in anderen Blütenfarben. Sie lassen sich gut mit Zapfen kombinieren. Mit Rinde beklebte Styroporhalbkugeln machen zwar viel Arbeit, sind aber ein echter Hingucker. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein Weihnachtstraum in Rot lässt sich mit roten Zieräpfeln gestalten. Besonders intensiv wirken dabei gewachste Zieräpfel. Durch die Wachsschicht halten Sie auch länger. In Kombination mit dem Ritterstern (Amaryllis), Haselnüssen, Lärchenzapfen und Ilex-Zweigen sehen sie schön weihnachtlich aus. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Weiße Alpenveilchen passen gut auch gut zur Weihnachtszeit. Floristmeisterin Kathrin Katt hat sie mit bemoosten Apfelzweigen, Lärchenzapfen und einem Stern kombiniert. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Alpenveilchen lassen sich auch gut mit Flechtzweigen, Haselnüssen und weihnachtlichen Accessoires zusammenstellen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
In Rot mit gewachsten Zieräpfeln und mit bemoosten Apfelzweigen sind Alpenveilchen ein farblicher Höhepunkt im Garten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein Meisterstück für Geduldige: Zwei Halbkugel aus Styropor wurden in Fleißarbeit mit Rinde beklebt. Dazwischen wurden Amaryllisknollen in Moos gepackt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Weihnachtliche Stecker aus Cortenstahl sind ein Kontrast zum klassischen Weihnachtsschmuck. Zapfen passen außerdem auch gut zur Weihnachtszeit. Gewachste Zapfen bringen nicht nur Farbe ins Spiel, sondern sie behalten bei Regen auch ihre Form. Ohne das Wachs reagieren sie auf die Feuchtigkeit und ziehen sich zusammen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Die schnelle Variante: Einfach ein paar Pinienzapfen mit zur Christrose legen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Ein Teelichthalter (hier in Kronenform) sorgt für schönes Ambiente im Garten. Für dieses Arrangement wurden außerdem Euphorbia spinosa und Zapfen verwendet. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Diese Christrose wurde in eine mit Rinde beklebte Styropor-Halbkugel gepflanzt. Mit Zapfen, Moos und Engelsflügel bekommt die Komposition ein weihnachtliches Flair. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Für diese Christrose wurde extra ein Gefäß aus kleinen Ästen erstellt. Zum Weihnachtsschmuck wird die Christrose mit vergoldeten Kugeln und Zapfen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Auch diese Christrose fußt auf einem Astgefäß. Weihnachtszauber kommt mit versilberten Vogelfrüchten auf. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Von Christ- und LenzrosenOft werden Christrosen mit den Lenzrosen verwechselt oder gleichgesetzt. Sie alle gehören zur Gattung der Nieswurze, auch Helleborus genannt. Ihre Namen geben die Zeit ihrer Blüte an: Die Christ- oder Schneerose fängt schon im Dezember an zu blühen. Die Art, die erst im Frühling blüht, ist die Lenzrose. Dazu gehören vorwiegend die bunten, etwas höherstielig wachsenden Vertreter.

Botanisch gesehen ist die Christrose eine "Helleborus niger", die Lenzrose hingegen eine "Helleborus orientalis". Die Pflanzen und die Blüten der Lenzrosen sind durchschnittlich größer. Christrosen bilden immer nur weiße Blüten aus. Lenzrosen hingegen blühen in verschiedenen Farben - vom Februar bis ins späte Frühjahr.

Innerhalb der Gattung gibt es noch weitere Arten, außerdem züchten Gärtner seit Jahren Sorten, die die Vorteile verschiedener Helleborus-Vertreter vereinen. Ein Beispiel ist der Hybrid Helleborus ′Ice N’Roses′.

Winterblüher pflegen

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. November 2023 | 08:30 Uhr