Große rote Erdbeeren
Erdbeeren sind bei Groß und Klein beliebt. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Antworten auf häufige Fragen Erdbeeren selber anbauen: Standort, Pflege und Sorten

04. April 2024, 12:01 Uhr


Wo ist der beste Platz für Erdbeeren?

Egal, ob im Garten oder auf dem Balkon, für eine reiche Ernte brauchen Erdbeeren einen sonnigen Standort. Je mehr Sonnenlicht sie bekommen, desto besser wird der Ertrag. "Im Halbschatten bilden die Pflanzen mehr Blattmasse und weniger Früchte", erklärt Roswitha Zehelein-Schemm vom gleichnamigen Erdbeerhof im fränkischen Ehe.


Wie pflanze ich Erdbeeren richtig ein?

Erdbeeren gedeihen am besten in lockerem und durchlässigem, leicht saurem Boden. Wer die Pflanzen in Töpfe oder ins Hochbeet setzen möchte, verwendet am besten schwach gedüngte, leicht saure Beerenerde. Erdbeeren dürfen überdies nicht zu tief eingepflanzt werden. "Das Herz muss frei blieben", sagt Beerenexpertin Roswitha Zehelein-Schemm.

Für Erdbeeren gilt: Ein Pflanzjahr, zwei Erntejahre. Ganz junge Pflanzen werden bis Ende Juli, spätestens Anfang August in den Garten gesetzt. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 25 bis 30 Zentimeter betragen. Bei Erdbeerbeeten ist ein Fruchtwechsel ratsam: Wo Erdbeeren gestanden haben, sollte nach dem letzten Erntejahr der Boden drei Jahre Pause haben.


Welche Pflege brauchen Erdbeeren?

Während der Blütezeit können Sie frisches Stroh unter den Erdbeerpflanzen verteilen. So bleiben die Früchte sauber. Erdbeeren sollten vor allem während der Fruchtbildung bei Trockenheit gegossen werden. Die beste Tageszeit zum Gießen ist der frühe Morgen. Wässern Sie die Pflanzen möglichst tief, ohne die Blätter zu übergießen. Den Boden rund um Erdbeeren können Sie auflockern und mit Rindenmulch bedecken, um der Austrocknung vorzubeugen.

Dünger bekommen Erdbeeren nur im Frühjahr nach dem Austrieb, aber nicht mehr im Sommer. Am besten geeignet ist organischer Beeren-Langzeitdünger. "Wenn zu viel Dünger im Boden ist, schwitzen sich die Pflanzen zu Tode", warnt Erdbeerhof-Betreiberin Roswitha Zehelein-Schemm. Die Wurzeln können dann nicht mehr genug Wasser aufnehmen. Bei Gartenerdbeeren kann nach der Ernte das Laub entfernt werden, ohne das Herz der Erdbeerpflanze zu verletzen. Ausläufer werden abgeschnitten, damit die Pflanze ihre Kraft in die Früchte steckt.


Sind Erdbeeren winterhart?

Ja, Erdbeeren sind mehrjährig und können im Winter draußen bleiben. Sie dürfen nur nicht austrocknen. Im Garten bietet es sich an, Erdbeeren mit einer dünnen Schicht Reisig vor strengem Frost zu schützen. Drohen im Frühling Spätfröste, sollten bereits blühende Erdbeeren über Nacht mit Vlies abgedeckt werden. Erdbeerpflanzen in Kästen, Hochbeeten oder Töpfen müssen im Winter so stehen, dass sie Regen und Schneefall ausgesetzt sind. Damit sie dabei keine Frostschäden erleiden, werden Erdbeeren in Töpfen mit Laub, Stroh, Vlies zum Umwickeln der Pflanzgefäße und einer isolierenden Unterlage geschützt.


Welche verschiedenen Sorten von Erdbeeren gibt es?

Bei Erdbeeren gibt es eine große Sortenvielfalt. Einmaltragende Erdbeeren sind auf besonders reichen Ertrag oder außergewöhnliche Früchte gezüchtet. Die Erntezeit ist kürzer als bei den remontierenden oder immertragenden Erdbeeren. Die Früchte von Sorten wie 'Korona', oder 'Polka' können roh genossen, für Kuchen oder Marmelade verwendet werden. Als besonders köstlich gelten 'Mieze Schindler' und 'Mieze Nova'. Die 'Weiße Ananaserdbeere' ist eine mittelspäte Sommererdbeere, die weiße Früchte bildet.

Immertragende Sorten wie 'Mara des Bois', 'Ostara' oder 'Waldfruchtstar' bilden die gesamte Saison lang neue Früchte. Geerntet wird vom Juni bis zum Frost. Dafür sind es aber weniger Früchte auf einmal. Immertragende Sorten sind daher perfekt für den Naschbalkon und -garten. 'Viva Rosa' und 'Pink Princess' sind auch immertragend, sie punkten gleichzeitig mit rosa- bis pinkfarbenen Blüten.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 04. Juni 2022 | 09:05 Uhr

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