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Richtig zubereitenGemüse und Beeren: Diese Pflanzen können giftig sein

29. August 2021, 11:05 Uhr

Wussten Sie, dass Maniok vor dem Verzehr gewässert und getrocknet werden sollte? Dass der Giftgehalt vom Spinat vom Erntezeitpunkt abhängt? Und dass Grüne Bohnen roh giftig sind? – Was Sie bei der Zubereitung von Maniok, Grünen Bohnen, Spinat und Vogelbeeren wissen sollten.

Grüne Bohnen, Maniok, Spinat und Vogelbeeren können giftig sein. Dabei sind Erntezeitpunkt und Zubereitung entscheidend. Mit diesen Tipps können Sie das Gemüse und die Früchte der Eberesche unproblematisch genießen:

Das sollten Sie vor dem Verzehr von Grünen Bohnen wissen:

Grüne Bohnen enthalten Phasin und sollten auf keinen Fall roh gegessen werden. Kochen Sie daher Grüne Bohnen vor dem Verzehr unbedingt für etwa zehn Minuten. Dabei wird das Phasin unschädlich gemacht. Das Kochwasser sollten sie wegschütten und nicht weiterverwenden

Darum ist Phasin giftig:

Der Verzehr von Phasin kann zu Magen-Darm-Problemen und Bauchkrämpfen führen.

Das sollten Sie vor dem Verzehr von Manioks wissen:

Maniok enthält Blausäure, die vor dem Verzehrt entfernt werden muss. Dafür muss die Knolle gewaschen und geschält werden. In ihrer Heimat Südafrika wird sie anschließend gerieben, gewässert und wieder getrocknet, damit die Blausäure entweichen kann. Erst dann ist die Maniok für den Verzehr geeignet.

Der Blausäuregehalt fällt je nach Maniok-Sorte unterschiedlich hoch aus. Er lässt sich aber heraus schmecken: Süße Manioks enthalten wenig Blausäure, bittere Sorten weisen einen hohen Blausäuregehalt auf.

Darum ist Blausäure giftig:

Sie verhindert, dass neuer Sauerstoff ins Blut kommt. Das kann im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führen.

Spinat

Spinat können Sie bedenkenlos noch im Herbst säen und nach sechs bis acht Wochen ernten. Am gesündesten ist er, wenn sie junge Pflanzen ernten. Am besten abends.

mit Video

Vogelbeeren (Früchte der Eberesche)

Hätten Sie's gewusst: Vogelbeeren sind essbar. Als Kompott oder Marmelade passen die herben Früchte der Eberesche zum Beispiel gut zu Käse. Verwechslungsgefahr besteht mit den sehr ähnlichen Früchten des Feuerdorns.

Zubereitung Giftpflanzen: Das sollten Sie vor dem Essen wissen

Maniok enthält Blausäure. Damit diese vor dem Essen entweicht, muss die Stärkepflanze vor der Zubereitung gewässert und getrocknet werden. Bildrechte: imago images / blickwinkel
So sieht übrigens das Blatt einer Maniok-Pflanze aus. Maniok stammt ursprünglich aus den Tropen und wird gern ähnlich wie Süßkartoffeln verarbeitet. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Vogelbeeren sind zwar giftig, doch um eine kritische Dosis zu erreichen, braucht es richtig viele Beeren: Bei einem Körpergewicht von 50 Kilogramm müssten Sie 90 Kilogramm frische Vogelbeeren essen. Gekocht und getrocknet verliert das Gift ohnehin seine Wirkung. Bildrechte: imago images / Peter Widmann
Auch beim Kaffee gilt: Die Dosis macht das Gift. Um den Tod herbei zu führen, müsste ein ausgewachsener Mann etwa 30 Tassen Kaffee in kurzen Abständen trinken. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Prof. Frank Hellwig (im Bild) leitet den Botanischen Garten in Jena und stand uns als Gesprächsgast zum Thema Giftpflanzen zur Verfügung. Er ist Professor für Spezielle Botanik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und als dieser für die Artenvielfalt zuständig. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 29. August 2021 | 08:30 Uhr